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"Muss angeglichen werden": Abt fordert Verbot der genialen Ferrari-Stopps

Wieso das Abt-Team fordert, dass die von AF Corse erfundene innovative Boxenstopp-Choreographie in der DTM verboten wird und wer die schnellsten Stopps absolvierte

Werden die genialen Ferrari-Boxenstopps in der DTM verboten? Nachdem am Lausitzring-Wochenende auch die Mercedes-AMG-Teams die Choreographie übernommen haben, mit der die italienische Ferrari-Truppe von AF Corse in Monza an der Box der Konkurrenz mehrere Sekunden abgenommen hat, setzt sich das Abt-Team hinter den Kulissen für ein Verbot ein.

"Das muss angeglichen werden", fordert Abt-Audi-Pilot Mike Rockenfeller. "Es bringt nichts, wenn man die Autos einigermaßen in die BoP (Balance of Performance; Anm. d. Red.) bringt - und dann der Boxenstopp am Ende immer das Rennen entscheidet", sagt der Routinier.

Abt habe "einen guten Vorschlag präsentiert - und darüber muss diskutiert werden", so Rockenfeller. "Die anderen haben einen Vorteil, weil sie auf eine Choreographie setzen können, die wir durch unsere Technik gar machen könnten."

"Vorteil dieses Systems sollte nicht da sein"

Der Hintergrund: Während bei den GT3-Autos von Ferrari und Mercedes die Radmutter an der Felge befestigt ist, wodurch der Ablauf gesplittet werden kann, muss bei den Fahrzeugen von Audi, Lamborghini und BMW jeweils das ganze Rad auf einmal gewechselt werden. Und durch die Homologation darf an den GT3-Autos nichts geändert werden.

"Wenn die Mutter im Rad bleibt, kannst du natürlich mit einem leeren Schlagschrauber loslaufen zur anderen Achse", erklärt Rockenfeller. Dadurch hat der Mann mit dem Schlagschrauber weniger Wartezeit als bei der herkömmlichen Choreographie.

Das fordert die Abt-Truppe

Wie nun der Abt-Vorschlag aussieht? "Dass du nicht ein Rad löst und dann zum anderen rennst, sondern dass du es im Prinzip trotz des technischen Vorteils so machen musst wie wir bei unseren Boxenstopps", spricht sich Rockenfeller für eine Regeländerung aus. "Also nicht genau wie wir, aber der Vorteil dieses Systems sollte nicht da sein. Wir reden da ja schon von ein, zwei Sekunden."

Rockenfeller betont, dass AF Corse und die Mercedes-AMG-Teams aktuell "nichts falsch" machen. "Das ist überhaupt kein Vorwurf. Sie machen das gut und holen aus ihren Möglichkeiten so wie wir das Maximum heraus. Aber man muss überlegen: Macht das Sinn, wenn man dadurch so viel verliert oder gewinnt?"

BMW-Überraschung, aber stimmen die Stoppzeiten?

Vor allem beim Saisonauftakt in Monza Mitte Juni hatte die AF-Corse-Truppe, die von Ex-Audi-Mann Ron Reichert geleitet wird, mit ihren schnellen Boxenstopps die Konkurrenz geschockt: Alex Albon wurde am Samstag in 6,961 Sekunden abgefertigt. Laut den offiziellen Zeiten kam man bei Abt nicht unter 8,8 Sekunden, wobei Abt-Sportdirektor Thomas Biermaier die offiziellen Zeiten nach dem Wochenende anzweifelte.

Interessant ist, dass der schnellste Stopp am Lausitzring-Wochenende aber weder bei einem Mercedes-AMG noch bei einem Ferrari 488 GT3 durchgeführt wurde, sondern beim BMW M6 GT3, der aus rein technischer Sicht eigentlich die schlechtesten Voraussetzungen haben müsste. Die Walkenhorst-Truppe benötigte am Samstag bei Marco Wittmann nur 7,260 Sekunden, während der schnellste AF-Corse-Stopp 7,921 Sekunden dauerte.

Um sicherzugehen, dass die Zeiten korrekt sind, ist es aber vermutlich repräsentativer, die Gesamtzeiten, die die Autos für das Durchfahren der Boxengasse benötigen, als Grundlage zu nutzen. Wie das Ranking in dieser Wertung aussieht? Am schnellsten waren tatsächlich die Teams, die auf die innovative Choreographie setzen.

Komplette Boxendurchfahrt: AMG sogar schneller als Ferrari

Maximilian Götz

Ferrari-Ablauf: Die HRT-Mercedes-Truppe hat deutliche Fortschritte gemacht

Foto: Motorsport Images

HRT-Mercedes-Sieger Maximilian Götz benötigte am Sonntag nur 35,799 Sekunden (offizielle Standzeit: 7,501 Sek.), während AF-Corse-Ferrari-Pilot Liam Lawson am Samstag 36,159 Sekunden brauchte.

 

Bei Wittmann, der laut den DTM-Daten am Samstag den schnellsten Stopp des Wochenendes hatte, dauerte die Durchfahrt 37,056 Sekunden, während Abt-Audi-Pilot Rockenfeller am Samstag 37,347 Sekunden brauchte. Das T3-Lamborghini-Team hat nach wie vor etwas Rückstand: Bei Esmee Hawkey dauerte die Durchfahrt 39,267 Sekunden.

Demnach war das schnellste Team mit der innovativen Choreographie um 1,257 Sekunden schneller als das beste mit dem herkömmlichen Ablauf. Aber gibt es bei den GT3-Autos nicht auch andere Elemente wie die Gewindegänge bei den Radmuttern, bei denen der R8 LMS gegenüber dem Mercedes-AMG GT3 im Vorteil ist, die einen Unterschied machen?

Rockenfeller zuckt mit den Schultern: "Okay, aber wir müssen nicht über zwei oder drei Zehntel reden - und das würden wir selbst bei einer halben Sekunde nicht tun. Aber wenn du dadurch teilweise zwei Sekunden verlierst, dann sind das jedes Mal drei Positionen. Wir wissen alle, dass das Überholen speziell mit dem Auto sehr schwierig ist. Die Positionen, die du da verlierst, sind weg."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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