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"Mussten Tempo 60 fahren": Warum Lawson an Startchaos unschuldig ist

Warum Liam Lawson beim Start so lange wartete, ehe er Gas gab, wieso ihn keine Schuld am Chaos trifft und wieso diesmal vor dem Start Tempo 60 gefahren wurde

Der Start des DTM-Samstagsrennens in Assen sorgte für Chaos: Obwohl das Grünlicht längst an war, zögerte Pole-Setter Liam Lawson den Start lange hinaus. Da die DTM seit dieser Saison auf einen Start in engen Zweierreihen setzt, kam es überall im Feld zu Kollisionen. Die AMG-Piloten Vincent Abril, Daniel Juncadella und Arjun Maini mussten wegen der Schäden sogar aufgeben. Aber hat der Ferrari-Pilot etwas falsch gemacht?

"Es stimmt, dass ich recht spät Gas gegeben habe, aber wir wurden gebeten, die Geschwindigkeit auf Tempo 60 zu reduzieren, was ich auch gemacht habe", erklärt Lawson sein Verhalten. "Wir können dann vom Anfang des Startkorridors bis zum Ende entscheiden, wann es losgeht."

Er sei zwar "sehr spät dran" gewesen und "hatte vielleicht nur noch ein, zwei Meter, aber ich war immer noch im Startkorridor", verteidigt sich der Neuseeländer, der am Ende Zweiter wurde und damit die DTM-Führung übernommen hat. "Ich glaube nicht, dass ich etwas falsch gemacht habe." Die Rennleitung gibt ihm recht, denn es wurden keine Strafen verhängt.

Assen-Start: Tempo 60 statt 80 bis 100 km/h

Zur Erklärung: In der DTM gibt es einen Startkorridor, der in Assen von der an der Boxenmauer angebrachten Tafel für Reihe zehn bis zur Start-Ziel-Linie reicht. "Nach der Einfahrt in den Startkorridor kann der Führende zu einem von ihm gewählten Zeitpunkt beschleunigen", heißt es im Reglement. "Das Überholen des Führenden ist ab der Startlinie erlaubt."

Die Details und die Definition des Korridors werden laut Reglement "in der Fahrerbesprechung bekanntgegeben". Doch wie lautete die Ansage von Rennleiter Niels Wittich? "Der Rennleiter hat gesagt: 'Fahrt bis zum Korridor mit Tempo 60'", offenbart JP-McLaren-Pilot Christian Klien im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Im Korridor könnt ihr entscheiden, wann ihr aufs Gas steigt."

Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' beträgt das Tempo beim DTM-Formation-Start, wie das Prozedere seit dieser Saison heißt, in der Regel 80 bis 100 km/h. Damit das Feld aber durch die Zielschikane zusammenbleibt, hat man sich diesmal für Tempo 60 entschieden.

Klien: "Dann gibt es wie auf Autobahn Ziehharmonika-Effekt"

Auch der Österreicher gibt dem neuseeländischen Red-Bull-Junior Rückendeckung. "Liam hat nichts falsch gemacht. Das ist die Konsequenz, wenn man langsamer bis zur Linie fährt. Das ist wie auf der Autobahn. Dann gibt es diesen Ziehharmonika-Effekt und dann kracht man ineinander."

Und genau das ist dann tatsächlich passiert: Marco Wittmann, der von Startplatz zwei direkt neben Lawson losfuhr, stieg etwas zu früh aufs Gas und musste dann noch einmal in die Eisen steigen, um keine Strafe zu riskieren.

"Ich musste im letzten Moment noch einmal bremsen, weil es so aussah, als wäre ich vor ihm gewesen", bestätigt der später siegreiche Walkenhorst-BMW-Pilot. "Und wenn das der Fall ist, dann hat man einen Frühstart, denn der Führende diktiert das Tempo."

Wittmann ortet "gefährliches Manöver" von Götz

Doch plötzlich donnerte ihm der HRT-Mercedes von Götz ins Heck: "Ich hab von hinten einen harten Schlag kassiert, denn Maxi hat auch bereits beschleunigt." Wittmann ortet bei seinem AMG-Titelrivalen ein "gefährliches Manöver, das nur zu antizipieren und mir dann voll ins Heck zu fahren. Zum Glück konnte ich das Auto gerade halten. Wir haben Glück gehabt, dass das daraus kein größerer Startcrash wurde."

Doch wie erlebte T3-Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti, der direkt hinter Lawson von Startplatz drei losfuhr, den Zwischenfall? "Ich bin nur Liam gefolgt und habe gemacht, was er gemacht hat", zuckt der Italiener, der am Ende starker Dritter wurde, mit den Schultern. "Ich finde auch, dass es etwas lange gedauert hat, ehe er losgelegt hat, aber das entscheidet der Pole-Setter."

Auch auf seiner Seite gab es eine Kettenreaktion. "Ich habe durch den Kamera-Bildschirm in meinem Auto gesehen, dass mir Philip Ellis beinahe komplett ins Auto gefahren ist", erzählt er. Dennoch sieht er den Zwischenfall gelassen: "Es hat am Ende Spaß gemacht, weil nichts passiert ist."

Klien sieht Tempo 60 als Problem

Einer, der wenig Freude damit hat, dass vor dem Start Tempo 60 gefahren wird, ist Ex-Formel-1-Pilot Klien. "Wenn man sagt, dass man von Reihe 10 bis Reihe 1 bereits von 60 auf 100 beschleunigen darf, dann öffnet sich das Feld ein bisschen. Das macht es einfacher. Wenn man aber langsam fahren muss und dicht hintereinander liegen muss ..."

Das Problem ist laut Klien, dass man im Mittelfeld kaum sehen kann, wann es wirklich losgeht: "Man hat keine Ahnung, sondern sieht nur den Heckflügel. Und dann kann man nur auf das reagieren, was der Vordermann macht. Dieser Startablauf ist nicht ideal."

Mit Bildmaterial von DTM.

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