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Nach Brands-Hatch-Strafe: Warum BMW den Motorenjoker zog

BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt erklärt, warum man 2019 mit den erlaubten Motoren nicht auskommt, es aber nicht am Konzept des Triebwerks liegt

Nach Aston Martin in Zolder war BMW in Brands Hatch der zweite Hersteller in der DTM, der die Öffnung verplombter Motoren bei Regelhüter DMSB beantragte. Das bedeutet, dass die Münchner mit den neun erlaubten Motoren für sechs Boliden 2019 nicht auskommen und als Strafe die Herstellerpunkte der besten drei BMW-Piloten beim Samstagrennen gestrichen wurden. Dadurch ging man leer aus.

Doch warum sahen sich die Münchner zu diesem Schritt gezwungen? "Wir jetzt vor der entscheidenden Phase in der Meisterschaft und wollen jetzt nicht durch Zuverlässigkeitsprobleme zurückgeworfen werden", verweist BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt gegenüber 'Motorsport.com' auf die aktuelle Tabelle.

Diese zeigt Marco Wittmann als besten BMW-Piloten mit 59 Punkten Rückstand auf Leader Rene Rast auf Platz drei. Da nur noch drei Rennwochenenden und somit sechs Rennen ausstehen, verkraftet Wittmann keinerlei Rückschläge mehr.

Marquardt: Konzept des BMW-Triebwerks passt

"Da war es besser, diesen einen Rückschlag hinzunehmen und dann Motoren zu haben, die keine Schäden oder andere Probleme im System aufweisen - und somit bei der Zuverlässigkeit die bestmögliche Ausgangslage für die verbleibenden Rennen vorzufinden", verweist Marquardt auf die bereits so gut wie verlorene Herstellerwertung, in der Audi bereits auf dem Lausitzring den Titel sicherstellen könnte.

BMW, Motor

Laut Marquardt gibt es am BMW-Motor selbst kein Problem

Foto: BMW

Was bei den BMW-Turbomotoren für Probleme sorgt? "Die Probleme, die wir hatten, haben keinen mechanischen Hintergrund", erklärt Marquardt. "Es ist also nicht so, dass irgendetwas beim Motorenkonzept nicht stimmt oder wir da etwas überdenken müssen. Es hat eher was mit all den Systemen im Umfeld des Motors zu tun."

Probleme im Umfeld des Motor

Der BMW-Motorsportdirektor erklärt das anhand des Ausfalls von Sheldon van der Linde auf dem Norisring. "Da hatten wir ein Ölleck bei einem Subsystem. Am Ende war nur noch so wenig Öl im Motor, dass der Sicherheitsmodus den Motor abgeschaltet hat."

Die Untersuchung des Triebwerks habe daraufhin aber ergeben, "dass es bereits zu einer leichten Beschädigung gekommen ist. Das war dann einer der Motoren, bei dem wir entschieden haben, dass wir ihn besser aus dem Pool nehmen sollten. Das Risiko, dass er in einem Auto, das zu Saisonende für uns wichtig sein könnte, war zu groß."

Marquardt: Hersteller haben Vibrationen unterschätzt

Das ist auch der Grund, warum bislang laut Informationen von 'Motorsport.com' nur bei Wittmann, der sich noch die besten Titelchancen der BMW-Piloten ausrechnen darf, der Motor gewechselt wurde und die anderen beiden Triebwerke Reserve sind.

Jens Marquardt

Motorsportdirektor Marquardt: Nicht nur BMW hat die Turbos unterschätzt

Foto: BMW

Dass man mit den 1,5 Motoren pro Auto nicht über die Saison kommt, hat laut Marquardt auch damit zu tun, dass die Hersteller die Vibrationen der Turbo-Vierzylinder unterschätzt haben: "Da das gesamte Paket neu ist, haben wir zwar immer gesagt, dass ab einem gewissen Zeitpunkt Dinge passieren werden, aber wir alle haben unterschätzt, was für eine große Aufgabe es ist, diese Vierzylinder-Motoren ins Auto einzubauen."

Obwohl BMW all seine Expertise aus der Serie heranzog, um die Vibrationen in den Griff zu kriegen, habe man die Belastungen für die Einheitsteile unterschätzt. "Es handelt sich um ein Auto, das um einen V8-Motor herum designt wurde - mit vielen Einheitsteilen, die auch dafür vorgesehen waren", erklärt er.

Audi-Sportchef Gass schließt Motorenstrafe nicht aus

"Wir haben nicht erwartet, dass man die Einheitsteile ändern muss, wenn man dann einen Vierzylinder-Motor einbaut. Im Nachhinein hätten wir wahrscheinlich gesagt, dass man sich ein paar Einheitsteile anschauen muss, um herauszufinden, ob man da was besser machen kann. Es gibt ein paar Einheitsteile, die für den Einbau eines V8-Motors entwickelt wurden, die in Hinblick auf die Vibrationen für Probleme sorgen."

Audi, Auspuff

Derzeit hat bei den Motoren nur noch Audi eine weiße Weste

Foto: Audi AG

Nach wie vor habe man nicht alle Problemzonen gelöst, gibt Marquardt zu: "Es tauchen immer noch Sachen auf, die wir weder bei den Tests noch bei den Rennen gesehen haben. Und das betrifft uns glaube ich alle."

Eine Aussage, die auch Audi-Sportchef Dieter Gass bestätigt, obwohl die Ingolstädter bisher als einziger DTM-Hersteller keine Motorenstrafe hinnehmen mussten. "Ich kann nicht ausschließen, dass es uns auch trifft", sagt Gass gegenüber 'Motorsport.com'. "Es könnte jederzeit passieren."

Wie kritisch die Lage sei, habe man bei BMW und Aston Martin bereits gesehen. "Wir werden schauen, dass es nicht passiert, aber es gibt keine Garantien."

Mit Bildmaterial von BMW.

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