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Nach Sensationssieg: "BMW wird in Assen Probleme kriegen"

War der BMW-Triumph in der Lausitz eine Eintagsfliege? Warum den Münchnern in Assen ein Rückfall droht und wieso man auf niedrige Temperaturen hoffen muss

Die zu Saisonbeginn vielgescholtene BMW-Truppe kommt als frischgebackener DTM-Sieger zum Gastspiel in Assen hier geht's zum Zeitplan und zu den TV- und Livestream-Zeiten. Doch war der Sensationstriumph von Lucas Auer auf dem langsamen Lausitzring eine Eintagsfliege oder ist mit den Münchnern auch auf dem TT Circuit in den Niederlanden, der wegen seiner schnellen Kurven auch "Cathedral of Speed" genannt wird, zu rechnen?

"Sie haben sich im Vergleich zu den Rennen davor deutlich verbessert, aber Assen ist eine ganz andere Strecke", stellt Audis Lokalmatador Robin Frijns klar, dass das Lausitzring-Ergebnis von BMW mit Vorsicht zu genießen ist. Und Markenkollegen Loic Duval gibt ihm recht: "Layout, Strecke und Belag könnten ihnen dort zugute gekommen sein."

Aber was spricht dafür, dass der Lausitzring mit seinen langsamen Kurven und dem glatten Asphalt, der es schwierig macht, die Pneus auf Temperatur zu bringen, dem M4 schmeichelte? "Normalerweise haben sie im Renntrimm viel größere Probleme als wir, aber auf dem Lausitzring ist der Reifenabbau sehr niedrig", erklärt der Franzose.

Duval rechnet in Assen mit BMW-Problemen

"Dadurch hatten sie auf jeden Fall einen Vorteil und konnten aggressiver mit den Reifen umgehen, um mit uns mithalten zu können. Ich glaube, dass sie auf einer Strecke mit einem aggressiveren Belag, der es für die Reifen schwieriger macht, wieder Probleme bekommen werden."

Und genau so eine Strecke ist Assen, wo erstmals in dieser Saison pro Tag 10.000 Zuschauer erlaubt sind. Im Vorjahr mussten selbst Piloten wie Champion Rene Rast am Sonntag zweimal stoppen, weil die Reifen dermaßen unter dem aggressiven Asphalt und den hohen Belastungen in den schnellen Kurven litten.

Der Kurs wurde zwar dieses Jahr komplett neu asphaltiert, doch auch der neue Belag soll aggressiv sein, wie sich bereits beim IDM-Rennen vor zweieinhalb Wochen zeigte. Eine Parallele zum Kurs in Spa-Francorchamps, der sich ebenfalls durch einen rauen Belag und schnelle Kurven auszeichnet - und auf dem BMW beim Auftakt eine bittere Ohrfeige erhielt.

BMW muss auf niedrige Temperaturen hoffen

Könnte es also sein, dass die Vergangenheit BMW einholt und die Münchner wieder völlig chancenlos sind? Duval schüttelt den Kopf: "Wenn man sich ihre Entwicklung von Spa über Lausitz 1 zu Lausitz 2 anschaut, dann sieht man, dass sie jetzt dabei sind, wenn auch nicht mit allen Autos. Sie haben glaube ich auch ein paar Dinge verstanden. Dennoch glaube ich, dass Assen eher uns liegen sollte."

Der Wetterbericht wird laut Duval eine entscheidende Rolle spielen. "Wenn es in Assen heiß wird, dann spricht das für uns. Wenn es aber kühl ist, dann könnte unser Vorteil weg sein und dann dürfte es eng werden." Tatsächlich spricht die aktuelle Prognose eher für BMW, denn während im Vorjahr im Juli bei fast 30 Grad gefahren wurde, sieht es dieses Jahr nach herbstlichen Temperaturen im Bereich an die 17 Grad aus - und möglicherweise sogar Regen.

Audis Topspeed-Vorteil als möglicher Assen-Trumpf

Timo Glock, der am Lausitzring bis kurz vor Schluss führte, hat den Eindruck, dass seine Truppe langsam Fortschritte mit dem M4 macht. "In Spa haben wir das Reifenmanagement überhaupt nicht hinbekommen, aber wir verstehen das Auto von Wochenende zu Wochenende ein bisschen besser. Assen ist aber eine andere Strecke. Dort ist Topspeed wichtig - und es gibt viele schnelle Kurven."

Ein Bereich, in dem der Odenwälder nach wie vor ein Defizit auf Audi sieht. "Entweder liegt es an der Motorleistung, oder sie haben einen anderen Weg gefunden, um mehr Topspeed herauszuholen", fällt ihm auf. "Audi könnte also ein bisschen stärker sein, denn man sieht, dass sie beim Topspeed einen Vorteil haben."

 

 

Ein Aspekt, der in Assen nicht gerade für die Münchner spricht, die ihre Vorteile eher bei der Traktion aus engen Ecken haben. Solche Passagen, vor denen es in der Lausitz nur so wimmelt, gibt es in Assen hingegen bestenfalls im ersten Sektor mit der 70 km/h langsamen Strubben-Kurve.

 

Warum BMW bei der Strategie riskieren muss

Der Topspeed-Nachteil hat laut Glock aber schwerwiegende Folgen: "Das macht uns das Leben schwer, wenn es um Überholmanöver geht." Zumal BMW die Qualifying-Schwäche noch immer nicht ausgemerzt hat: Drei vierte Startplätze waren in den bisherigen sechs Rennen das Höchste der Gefühle.

"Audi ist immer noch sehr stark im Qualifying", weiß auch Glock. "Je nach Strecke liegen sie zwei bis vier Zehntel vor uns. Das macht ihnen das Leben leichter, denn wenn sie jedes Mal vier bis fünf Autos in die Top 5 bringen, dann müssen wir auf riskante Strategien setzen. Auf dem Lausitzring hat es sich ausgezahlt, aber das heißt nicht, dass das auch auf anderen Strecken so sein wird."

Marquardt fordert Startplätze an der Spitze

Dazu kommt, dass Überholmanöver in Assen wegen der mangelnden harten Bremspunkte generell schwierig sind. Das weiß auch Jens Marquardt. "Vor allem in Sachen Qualifying-Performance" müsse man "hart arbeiten", sagt der BMW-Motorsportdirektor. "Das Ziel lautet, von den Plätzen ganz vorn in die Rennen zu gehen und diese Ausgangslage dann in Siege und Podiumsplätze umzusetzen."

Darauf setzt auch Marco Wittmann: "Ich hoffe, dass wir näher dran, oder sogar vor ihnen sein werden im Qualifying. Das wäre das perfekte Szenario. Und dann könnten wir mit einer ganz normalen Strategie ein gutes Rennen haben."

Der Fürther zieht seine Hoffnungen auch aus dem Vorjahr, als er mit den Plätzen eins und zwei sein bestes Saisonwochenende hatte. "Mir gefällt auch die Streckenführung und die Strecke selbst. Sie liegt mir wegen der schnellen Kurven. Ich hoffe, dass wir einen weiteren Schritt nach vorne machen können, um die Lücke zu Audi zu verkleinern und sie dann hoffentlich herauszufordern."

Mit Bildmaterial von ITR.

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