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Nach Space-Drive-Aus bei Flörsch und Glock: Warum hat Buhk keine Probleme?

Seit Spielberg verzichten Flörsch und Glock in der DTM auf die elektronische Lenkung: Was dahinter steckt und wieso Buhk im Mücke-Mercedes kein Problem hat

Interessante Entwicklung in der DTM: Während das Space-Drive-System beim Abt-Audi-Boliden von Sophia Flörsch und beim Rowe-BMW von Timo Glock in Spielberg endgültig ausgebaut wurde und in der verbleibenden Saison nicht mehr eingesetzt wird, bleibt die elektronische Lenkung von Schaeffler-Paravan beim Mercedes-AMG GT3 von Maximilian Buhk im Auto.

Und Teamchef Peter Mücke zeigt sich überrascht. "Wir haben kein Problem mit dem Space-Drive-System, ganz im Gegenteil", sagt der Teamchef im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

"Wir fahren damit weiter, solange mir der Fahrer nicht erzählt, er habe damit irgendein Problem." Das sei bei Buhk, der diese Saison statt Gary Paffett fährt, bislang auch noch nie der Fall gewesen. "Er merkt gar nicht, dass er keine normale, herkömmliche, stangenverbundene Lenkung drin hat", so der Berliner.

Flörsch: "Hatte in den Schikanen eine Verzögerung"

Ganz im Gegenteil zu Abt-Audi-Pilotin Sophia Flörsch, die auf dem winkeligen Kurs in Zolder Schwierigkeiten mit der elektronischen Lenkung hatte. "Hier ist das mit den Schikanen teilweise echt schwer, weil du einfach eine Verzögerung hast", so die 20-Jährige damals.

"Dadurch schätzt man manchmal das Ausbrechen falsch ein, wenn das Auto übersteuert. Die Schikane hier nimmst du relativ schnell - Und wenn du diese schnelle Lenkbewegung von recht nach links machst, hast du einen ziemlich großen Snap. Da hast du halt einfach diese Verzögerung. Und in Zolder hast du leider drei relativ schnelle Schikanen."

Glock erklärt Ausbau: "Braucht mehr Entwicklung im M6"

Auch Rowe-BMW-Pilot Glock hatte zuletzt immer wieder Schwierigkeiten, sich auf die Lenkung einzustellen. "Es ist eine große Umstellung für dich als Fahrer, weil es einfach ein anderes Gefühl vermittelt", erklärt der ehemalige Formel-1-Pilot bei 'ran.de', warum man sich entschieden hat, das System auszubauen. "Wir haben einfach festgestellt, dass es an unserem Auto speziell mit dem M6 mehr Entwicklung braucht."

Es habe zwar am Ende "große Schritte" nach vorne gegeben, "aber es braucht eben deutlich mehr Testzeit, und ich möchte mich einfach ein bisschen mehr auf meine Performance konzentrieren. Deswegen haben wir uns entschieden, wieder zurückzugehen."

Sophia Flörsch

Bei schnellen Richtungsänderungen wie in Zolder hatte Flörsch Probleme

Foto: Motorsport Images

Aber woran liegt es, dass Flörsch und Glock mehr Schwierigkeiten haben, sich auch auf das System einzustellen als Buhk? In allen drei Boliden wurde zwar das baugleiche System eingebaut, doch Glock leistet im BMW Pionierarbeit, denn vom M6 GT3 hat man keinerlei Vorerfahrungswerte. "Das ist in diesem Moment sicher ein Nachteil für das Team, wenn man völlig neu damit anfängt", glaubt Mücke.

Auch Space-Drive-Pionier Winkelhock kennt Delay-Problem

Anders die Lage beim Audi R8 LMS von Flörsch: Denn dabei handelt es sich um das Auto, bei dem das System 2019 in der GTC-Race-Serie mit Markus Winkelhock am Steuer erstmals eingesetzt wurde.

Für den Routinier, der Flörsch dieses Jahr in der DTM auf dem Nürburgring ersetzte, ist das Delay-Phänomen nicht neu. "Ich kenne das seit zwei Jahren", sagt Winkelhock auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'.

"Im Vergleich zum Anfang ist es zwar jetzt mehr oder weniger perfekt, aber ehrlich gesagt befindet es sich immer noch in der Entwicklungsphase." Man sei zwar bereits "zu 95 Prozent dort, wo man hinwill, aber bei manchen Lenkbewegungen gibt es noch einen minimalen Delay."

Liegt es auch an der Charakteristik des Audi R8 LMS?

Doch wie geht der Mann, der so viel Erfahrung mit dem System hat wie kaum ein anderer, damit um? "Im Prinzip musst du so nah wie möglich ans Limit fahren, ohne dass das Auto rutscht", erklärt Winkelhock. Und deutet an, dass Flörschs Problem auch mit der Charakteristik des R8 LMS zu tun haben könnte, der im Gegensatz zu den Frontmotor-Fahrzeugen von Mercedes und BMW über ein Mittelmotorkonzept verfügt.

Space-Drive

Das Lenksystem wurde primär eingebaut, um Daten für die Entwicklung zu sammeln

Foto: DTM

"Du hast mit dem Audi wegen der Balance öfter so ein Turn-in-Oversteer, dass du mal das Heck kurz verlierst", so Winkelhock. "Mit der normalen Lenkung tue ich mich da noch leichter, dieses Snap-Oversteer abzufangen."

Mit dem Space-Drive-System versuche er hingegen stets, "leicht unter dem Limit überall zu bleiben und das Auto nicht sliden zu lassen. Das spart vielleicht die Reifen für das Rennen, weil man das Auto nicht extrem überfährt und nicht wirklich ans Limit geht. Deshalb fehlt am Ende der Runde aber das eine oder andere Zehntel."

Zusätzliche Herausforderung für Flörsch und Glock

Dass sich das Problem bei Flörsch oder Glock potenzieren könnte, wäre durchaus nachvollziehbar. Denn beide hatten vor ihrer DTM-Saison kaum GT3-Erfahrung und sind es gewohnt, Fahrzeuge mit mehr Abtrieb zu steuern, wodurch es schnell passieren kann, dass man ein Auto überfährt.

Zudem stehen beide im Fokus der Öffentlichkeit und somit unter Erfolgsdruck. Auch das ist keine optimale Ausgangslage, wenn es darum geht, sich stets etwas unter dem Limit zu bewegen. Buhk ist hingegen ein absoluter GT3-Profi, der zudem eher als Instinkt-Rennfahrer gilt.

Mücke über Buhk: Nicht einmal über System beklagt

Aber ist das Lenkungs-Delay beim Mücke-Mercedes von Buhk je aufgetreten? "Nein", antwortet der Teamchef. "Ich kann mich nicht entsinnen, dass er einmal aus dem Auto gestiegen ist und gesagt hat: 'Da hat sich aber was komisch angefühlt'."

Und das sehe man auch an den Leistungen: "Solange wir eineinhalb Zehntel vom schnellsten Mercedes, beziehungsweise von der Spitze weg sind, kann man wirklich zufrieden sein", sagt Mücke. "Solange du Top 10 bist, ist die Welt glaube ich noch in Ordnung."

Abgesehen davon sei es weiterhin wichtig, mit dem Fahrzeug ohne Lenksäule weitere Daten zu sammeln. "Das wird auch dazu führen, dass man das Ganze auch verbessern und für die Zukunft vorbereiten kann. Denn ich bin davon überzeugt, dass wir das in nicht allzu langer Zeit in den normalen Autos sehen und brauchen wird."

Mit Bildmaterial von DTM.

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