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Nur drei Siege seit 2000: Lässt Audi auf Angststrecke Norisring Haare?

Audi erwies sich in Misano als Nummer 1, doch der Norisring ist die Angststrecke der Ingolstädter: Warum Nürnberg eigene Gesetze hat und was für Aston Martin spricht

Spannende Ausgangssituation vor dem DTM-Saisonhighlight auf dem Norisring: In Misano sah es so aus, als hätte Audi nach vier BMW-Poles in den ersten vier Rennen auch im Qualifying die Vorherrschaft übernommen, doch jetzt kommt mit dem nur 2,3 Kilometer langen Kurs in Nürnberg die Angststrecke auf die Ingolstädter zu.

Denn: Im vergangenen Jahrzehnt jubelte Audi nur 2016 durch Nico Müllers Premierentriumph und durch Edo Mortara auf dem Stadtkurs, da Mattias Ekström 2013 wegen der Wasserflaschen-Affäre der Sieg entzogen wurde. Und 2002 gewann Audi-Pilot Laurent Aiello. DTM-Leader Rene Rast schaffte es hingegen bei seinen bisher vier Rennen in Nürnberg kein einziges Mal in die Punkte und will das dieses Jahr mit etwas Bayern-München-Dusel ändern.

Dafür entwickelte sich BMW nach der Mercedes-Dominanz in den vergangenen Jahren zu einem Norisring-Spezialisten: 2017 siegte man in beiden Rennen, im Vorjahr holte Marco Wittmann einen tollen Heimsieg und wurde im anderen Rennen Dritter.

Warum auf dem Norisring alles anders ist

Das weiß mit Audi-Pilot Müller auch der bislang letzte DTM-Sieger: "Im letzten Jahr war BMW dort sehr stark, und das werden sie vermutlich auch dieses Jahr sein."

Nico Müller

Seltener Audi-Sieg auf dem Norisring: Nico Müller im Jahr 2016

Foto: Audi AG

Aber wie ist es möglich, dass Audi bislang auf dem Norisring nie so richtig in Schuss kam? "Der Norisring hat eigene Gesetze, weil er eine im DTM-Kalender mit keiner anderen Rennstrecke zu vergleichen ist", erklärt der ITR-Technikverantwortliche Gordian von Schöning im Gespräch mit 'Motorsport.com'.

Das hat damit zu tun, dass es mit den zwei Haarnadeln Grundig-Kehre und Dutzendteich-Kehre sowie dem Schöller-S nur drei ernsthafte Kurven gibt. Wenn einem die nicht liegen, ist man auf verlorenem Posten. "Vereinfacht gesagt muss man beschleunigen und bremsen können - alles andere ist nicht so wichtig", meint von Schöning. "Wenn man sich auf diese Dinge konzentriert und die gut hinkriegt, ist man im Vorteil."

Worauf es in Nürnberg ankommt

Doch welche Eigenschaften muss ein Auto haben, um auf dem Norisring schnell zu sein? "Es kommt stark auf die Traktion an", erklärt der ITR-Technikverantwortliche, der am Bau des aktuellen BMW-Boliden beteiligt war. "Das liegt daran, dass man ja aus sehr geringer Geschwindigkeit beschleunigt. Und das zweimal pro Runde. Das ist extrem wichtig."

Norisring

Norisring: Die kürzeste Strecke im DTM-Kalender hat es in sich

Foto: Audi

Bislang gilt die Traktion in dieser Saison als BMW-Stärke. Das haben auch die hervorragenden Starts der Münchner unter Beweis gestellt. "Der zweite Punkt sind die Bremsen", erklärt von Schöning. "Je mehr du dein Fahrwerk so einstellst, dass ein konstanter Bremsvorgang möglich ist, desto größer ist der Vorteil", spielt er auf die vielen Bodenwellen an.

"Wir werden mit Sicherheit um 20 km/h schneller in den Kurven ankommen", verweist Wittmann diesbezüglich auf die neuen Turbo-Motoren. "Das bedeutet auch, dass wir schneller über die Bodenwellen fahren. Das ist sicher ein kleines Fragezeichen und Neuland, wie sich die Autos da verhalten und ob wir die Abstimmung im Vergleich zum Vorjahr drastisch ändern müssen."

Profitiert Aston Martin von traditioneller HWA-Stärke?

Die Aerodynamik spielt in Nürnberg hingegen eine untergeordnete Rolle, während der Topspeed durch die langen Geraden wichtig ist - bislang eine Audi-Domäne. Dazu gibt es einige Tricks, die lange Zeit niemand so gut beherrschte wie Mercedes (16 Siege von 2000 bis 2018). Die Gewichtsverteilung spielt diesbezüglich eine Rolle, aber auch das Differenzial, das auf dem Norisring eine deutlich größere Rolle spielt als auf anderen Strecken.

Das müsste eigentlich Neuling Aston Martin in die Hände spielen, denn der Neueinsteiger setzt auf das Know-how des langjährigen Norisring-Spezialisten HWA. Daher ist es gut möglich, dass der Rückstand auf Audi und BMW geringer ausfällt als bisher, auch wenn Ferdinand Habsburg diese Theorie relativiert.

"Generell liegen unsere Stärken nicht auf den Geraden", meint der Österreicher gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Und da die Geraden den Großteil der Strecke ausmachen, glaube ich nicht daran. Wenn wir näher dran sind, dann, weil das Team unser Paket in Hinblick auf die Geschwindigkeit auf den Geraden verbessert hat."

Habsburg glaubt nicht an Aston-Martin-Stärke

Ein Verweis auf die zwei Testtage, die man mit dem Aston Martin in Vallelunga absolviert hat. Teamchef Florian Kamelger bestätigt: "Ich bin zuversichtlich, dass wir einen guten Schritt in die richtige Richtung gemacht haben."

Daniel Juncadella

Der Norisring war bislang Mercedes- und damit HWA-Terrain

Foto: LAT

Dazu kommt, dass das Team möglicherweise einen entscheidenden Joker hat: Da man im Qualifying vermutlich nicht im Vorderfeld zu finden sein wird, könnte man schon nach den ersten Runden den Pflichtstopp absolvieren und auf ein Safety-Car hoffen. "Die Safety-Car-Wahrscheinlichkeit ist auf keiner Strecke so hoch, weil es keine Auslaufzonen gibt", weiß Lokalmatador Wittmann. "Daher muss man das auch dieses Jahr auf dem Schirm haben."

Enorme Safety-Car-Wahrscheinlichkeit als Chance

Zudem könnten Wrackteile für Neutralisierungen sorgen. "Dieses Jahr könnte es sein, dass nicht nur die Spiegel ein paar Schrammen abbekommen, sondern auch die Heckflügel", spielt Müller auf den breiteren Heckflügel an. "Solange sie nicht brechen, ist das in Ordnung."

Gary Paffett, Mike Rockenfeller

Crashgefahr: 2017 kollidierten Gary Paffett und Mike Rockenfeller

Foto: ITR

Bei einem Boxenstopp, der einem am Norisring rund 40 Sekunden kostet, droht zwar die Überrundung, doch in einer Safety-Car-Phase könnte man sich zurückrunden.

Wenn man es dann schafft, mit dem Reifensatz zu Ende zu fahren, was durch die geringen Reifen-Belastungen und die dieses Jahr vermutlich ausbleibende Hitzeschlacht möglich wäre, könnte man weit vorne landen. Zwei Stopps wären hingegen ungünstig, weil man durch die Überrundung zusätzlich Zeit verliert.

Verfolgen sie das Rennwochenende am Norisring live im Stream-Angebot auf Motorsport-Total.com. Die Rennen werden am Samstag und Sonntag auch je ab 13 Uhr im Free-TV bei Sat.1 übertragen.

Mit Bildmaterial von Audi AG.

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