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"GT3-Fahrgefühl wird nie so sein": Piloten trauern Class 1 nach

Warum GT3-Autos für die Phoenix-Audi-Piloten Mike Rockenfeller und Loic Duval nicht das höchste der Gefühle sind, sie aber trotzdem mit gutem Racing rechnen

Die GT3-Boliden, die kommende Saison in der DTM die Class-1-Autos ersetzen werden, stoßen nicht bei allen Piloten auf große Beliebtheit: Audi-Werksfahrer Loic Duval gibt offen zu, dass er sich gar nicht erst um ein Cockpit bemüht, weil ihn das Fahrgefühl zu wenig befriedige. "Für mich wird das pure Fahrgefühl am Steuer dieses Autos niemals so sein wie in einem DTM-, DPi-, oder LMP1-Boliden", stellt der Franzose klar, der das zweite Zolder-Wochenende auslässt und stattdessen beim Langstrecken-Klassiker Petit Le Mans am Start ist.

"Ich suche nach Möglichkeiten abseits der DTM, weil es nicht die Autos sind, die ich gerne fahre." Dennoch freut sich Audis ehemaliger Le-Mans-Sieger, dass die Plattform der ITR gerettet werden konnte und man an einer Zukunft mit überarbeiteten GT3-Autos arbeite.

"Versteht mich nicht falsch: Ich denke, dass das Racing sehr cool sein kann. Auch in Le Mans ist das Racing aktuell in den GTE-Klassen besser als in der LMP1 - es gibt tolle Kämpfe. Aber wenn ich Fahrzeuge mit hohem Abtrieb und viel Leistung fahren kann, dann bevorzuge ich das gegenüber einem GT3-Auto."

"Formel 1, LMP1, DTM, GTE - und dann GT3"

Sein Phoenix-Audi-Teamkollege Mike Rockenfeller, der wie Duval mit Audi die 24 Stunden von Le Mans gewann, aber neben diversen LMP-Boliden auch viel Erfahrung im GTE- und GT3-Bereich hat, stimmt dem Franzosen zu. "Was den Fahrspaß angeht, lautet die Reihenfolge Formel 1, LMP1, DTM, GTE und dann GT3", stellt der DTM-Champion des Jahres 2013 klar.

"Je schneller ein Auto ist, je mehr Abtrieb du hast, je mehr Grip du durch die Reifen hast, desto präziser kannst du ein Auto fahren", erklärt er seine Einschätzung. "Es ist also ein bisschen ein Rückschritt." Die DTM wechsle 2021 nicht auf GT3-Autos, "weil es die besten sind, sondern weil es die besten verfügbaren Autos sind".

Damit wolle er aber "ganz und gar nicht" sagen, dass es keinen Spaß mache, die GT3-Autos zu fahren. "Sie produzieren großartiges Racing, da gibt es keinen Zweifel", sagt er. Denn durch den Wechsel auf GT3-Autos könne "das Racing vielleicht sogar besser werden als es jetzt ist. Deshalb halte ich es für eine gute Entscheidung."

Rockenfellers Formel-E-Seitenhieb: "Sagt viel aus"

Nachsatz: "Wenn du als Fahrer ein Auto hast, mit dem du siegen kannst, ist es immer ein tolles Gefühl. Die Menschen genießen ja auch die Formel E - das sagt ja viel aus", kann er sich einen kleinen Seitenhieb auf die Elektrorennserie nicht verkneifen.

Aber was halten die Phoenix-Audi-Piloten von DTM-Boss Gerhard Bergers Plan, die GT3-Boliden durch zusätzliche Leistung und weniger Gewicht schneller zu machen - und die Aufgabe für die Fahrer auch über das Verbot der Fahrhilfen ABS und Traktionskontrolle anspruchsvoller zu machen?

Ist GT-Pro der richtige Weg?

"Ich glaube, dass es in einer Pro-Kategorie besser ist, kein ABS und keine Traktionskontrolle zu haben", hält Rockenfeller mit seiner Meinung nicht hinter den Berg. Und Duval stimmt ihm zu: "Das ergibt Sinn!"

Dennoch verweist Rockenfeller auch auf die ansteigenden Kosten, wenn man die Autos zu stark von der GT3-Basis entfernt. "Man sollte in der ersten Saison mit den technischen Regeln nicht zu weit gehen, sondern es einfach halten und schauen, dass die Balance of Performance funktioniert. Da gibt es genügend Arbeit", warnt er.

Loic Duval, Mike Rockenfeller

Rockenfeller und Duval sind im Langstreckensport fast alles gefahren

Foto: Audi

Die GT-Pro-Idee könnte laut dem Routinier aber Schule machen, da im Langstreckenbereich eine Alternative für die im Sterben liegende GTE-Klasse gesucht wird. "Es gibt viele Gespräche, wie sich die GTE in der Zukunft entwickeln wird, weil da immer weniger Marken involviert sind", sagt Rockenfeller. "Vielleicht wird die GT3-Pro diese Klasse ersetzen - und die DTM geht denselben Weg."

Viel Wehmut bei Duval: "Dream-Race-Feld war Traum"

Zunächst müsse aber ein Weg gefunden werden, "um das kosteneffizient zu gestalten", sagt der Phoenix-Audi-Pilot. "Wir brauchen einfach viele Autos in der Startaufstellung, gute Teams sowie Fahrer, die mitmachen, und eine Fortsetzung der DTM. Das ist am wichtigsten."

Auch Duval hofft, dass Bergers Fortführungsszenario Erfolg hat, damit "die Meisterschaft in fünf Jahren noch großartig ist" - auch wenn er zugibt, dass er auf eine Beibehaltung der Class-1-Boliden gehofft hatte. "Die aktuellen Autos sind richtig gut - mit einer Menge Emotionen", sagt er.

Und blickt mit etwas Wehmut zurück zum Dream-Race in Fuji Ende November 2019, bei dem die DTM mit ihrer Class-1-Partnerserie Super-GT ein einziges Mal ein gemeinsames Rennen abhielt. "Schaut euch doch dieses Feld an, das war ein Traum", schwärmt Duval, der 2010 selbst den Super-GT-Titel geholt hatte. "Leider braucht es dafür Hersteller - und das hat nicht funktioniert. Deshalb haben sie eine neue Lösung gesucht und gefunden."

Mit Bildmaterial von Audi.

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