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Rast gelingt die Revanche: "Der Start war der Schlüssel zum Sieg"

Audi-Pilot Rene Rast kann seine Meisterschaftsführung dank seines Siegs im zweiten Rennen auf dem Lausitzring wieder ausbauen - Reifenvorteil & Schützenhilfe

Nach der bitteren Enttäuschung am Samstag darf Meisterschaftsführender Rene Rast am Sonntag über den Sieg im 500. DTM-Rennen und den Ausbau seiner Tabellenführung jubeln. Der Audi-Pilot konnte einen ungefährdeten Sieg von Startplatz vier einfahren, bereits am Start profitierte er von einer Vorentscheidung.

In Hockenheim und Zolder vollbrachte Rast in dieser Saison bereits das Kunststück, nach einem Ausfall in Rennen 1 am Sonntag die volle Punktezahl mit einem Sieg abzustauben. Die Revanche gelang ihm nun auch auf dem Lausitzring: "Nach jedem Ausfall kam bisher ein Sieg", funkte er freudig in der Auslaufrunde.

"Wir haben heute eine gute Pace und einen guten Start gehabt. Da hat alles zusammengepasst, und die Jungs haben über Nacht das Auto komplett neu aufgebaut." Nach seinem technischen Defekt am Vortag mussten seine Mechaniker bis vier Uhr früh alle Systeme auswechseln.

Green lässt Rast nach vier Runden vorbei: "Vielen Dank, Jamie!"

Dafür musste sein Team einen Joker ziehen, denn dreimal pro Saison und Fahrer darf die Nachtruhe gebrochen werden. Bereits in Zolder war dies bei Rast von Samstag auf Sonntag der Fall. Nun verbrauchte er auch seinen zweiten Joker. Das ist aber kein Problem, da Audi noch zusätzlich vier Hersteller-Joker für die acht Autos einsetzen kann.

"Ich bin mega-stolz, dass wir heute den Sieg eingefahren haben, denn das war mit Sicherheit keine einfache Aufgabe. Der ganze Dank gebührt den Jungs", weiß Rast nach der Zieldurchfahrt. Das Rennen sei "perfekt" gelaufen, resümiert er wenig später gegenüber 'ran.de'.

"Der Start war glaube ich der Schlüssel zum Erfolg, ich hatte einen sehr guten Start." Ganz im Gegensatz zu Nico Müller auf P3 und Jonathan Aberdein vor ihm auf P2. Rast überholte beide direkt auf Start-Ziel und setzte sich hinter Polesetter Jamie Green auf Platz zwei.

 

Foto: Ferdi Kräling Motorsport-Bild GmbH

Seine Pace sei "gigantisch" gewesen, berichtet der Champion des Jahres 2017. "Ich war direkt hinter Jamie und habe gemerkt: Heute geht was! Das Auto war wirklich konstant schnell." Allerdings ist ihm nicht entgangen, dass sein britischer Markenkollege in den ersten Runden "extrem angegast" hat.

"Da dachte ich mir: Das ist ziemlich schnell, was er da macht." Nach vier Runden war Greens Traum vom Sieg jedoch ausgeträumt. Er ließ Rast auf Start-Ziel ohne Gegenwehr passieren. "Seine Pace ist ein wenig eingebrochen und ich habe natürlich Druck gemacht, das Auto hat sich gut angefühlt."

Außerdem habe man bereits des Öfteren in dieser Saison sehen können, dass unter Audi-Teamkollegen weniger hart gekämpft wird als gegen die Konkurrenz von BMW und Aston Martin. "Er hat mich dann vor Kurve 1 vorbeigelassen, weil er auch gesehen hat, dass ich die Pace hatte und wegfahren konnte."

"Jedes Geräusch gehört": Bange Minuten bis zum Schluss

Greens starke Leistung am Sonntag sei "natürlich" eine große Hilfe für ihn gewesen, bestätigt Rast. "Also vielen Dank an Jamie, dass er mein Leben heute nicht zu schwierig gemacht hat." Green selbst ist lange genug im Geschäft, um das richtig einordnen zu können.

"Ich helfe Rene, diese Meisterschaft zu gewinnen. Wir sind ein Team", betont er gegenüber 'ran.de'. "Das ist jetzt mein Job. Ich habe keine Chance mehr, den Titel zu gewinnen. Deswegen habe ich ihn vorgelassen", hält er fest.

Nachdem Rast von Green Schützenhilfe erhalten hatte, konnte er seine Führung bei freier Fahrt verwalten. Er ging schließlich in Runde 12 an die Box, der Reifenwechsel in 7,6 Sekunden funktionierte fast optimal. Nachdem all seine Konkurrenten ebenfalls stoppten, fand er sich an der Spitze mit vier Sekunden Vorsprung auf Nico Müller wieder.

"Nach dem Boxenstopp hatte ich schon einen Riesenvorsprung auf Nico, da musste ich nur noch das Rennen nach Hause bringen. Aber wenn man 30 Minuten auf einem Reifensatz fährt, dann hört man jedes Geräusch", gesteht er.

Auf über sieben Sekunden konnte er seine Führung zwischenzeitlich sogar ausbauen, Müller wurde ihm nicht mehr gefährlich - nur noch die Technik, die ihm bereits am Vortag einen Sieg vermasselte. "Ich habe wirklich gedacht: Hoffentlich passiert heute nichts."

Das Problem des Vortages habe man immer noch nicht gefunden, weshalb seine Crew "einfach alles ausgewechselt" habe. Während er noch eine halbe Stunde Fahrzeit hinter sich bringen musste, spukten viele Gedanken in seinem Kopf herum.

Reifenvorteil dank Ausfall in Rennen 1?

"Da beginnst du dann darüber nachzudenken, was alles schieflaufen könnte - ob ein Safety-Car rausfährt, ob der Reifen und das Auto hält. Solche Gedanken hat man dann. Da muss man sich bewusst machen, dass man sich fokussieren und nicht zu viel über andere Dinge nachdenken sollte."

Sein Ausfall des Vortages hat Rast am Sonntag sogar zu einem mutmaßlichen Vorteil verholfen: Er hat sich dadurch einen Reifensatz aufgespart. Insgesamt sind fünf Reifensätze für beide Rennen vorgesehen. 'Motorsport-Total.com' hat Dieter Gass exklusiv nach dem Rennen auf diesen vermeintlichen Vorteil angesprochen.

War der frische Reifensatz schließlich entscheidend für den Sieg? "Da bin ich nicht sicher, ob er der einzige Fahrer mit einem frischen Reifensatz war. Das macht aber immer einen Unterschied, wenn man einen frischen Reifen hat." Besonders in den ersten Runden, erklärt der Audi-Sportchef.

 

Foto: Ferdi Kräling Motorsport-Bild GmbH

Diesen Vorteil habe Rast auf die "perfekte Art und Weise" genutzt, freut er sich. "Ich glaube, er hat den Reifen nach dem Stopp genutzt, aber ich bin nicht sicher. Denn das entscheidet normalerweise das Team mit dem Fahrer." Doch ebenso ausschlaggebend sei das Qualifying gewesen: Ohne gute Ausgangsposition helfe auch ein frischer Reifensatz wenig.

Am Ende ging diesmal alles gut am Rast-Audi, die Technik hielt und der 32-Jährige darf sich Sieger des 500. Rennens in der DTM-Geschichte nennen. "Das ist ganz klar etwas Besonderes. Unser Chefingenieur hat mir gesagt, dass er diese Trophäe gern in seinem Büro stehen hätte, also habe ich einfach gemacht, was er mir aufgetragen hat", scherzt Rast.

Eine Ecke für seinen goldenen Kranz werde er bestimmt noch finden, lacht er und fügt schmunzelnd hinzu: "Aber wenn man in Amerika irgend so ein besonderes Rennen gewinnt, bekommt man eine Uhr oder einen Ring. Darauf warte ich noch."

Titelkampf: Rast hat auch BMW noch auf der Rechnung

Zumindest darf er sich über einen ausgebauten Meisterschaftsvorsprung von 14 auf 20 Zähler freuen. Außerdem über den vorzeitigen Titelgewinn von Audi in der Herstellerwertung. "Das zeigt einfach, wie stark wir sind über ein gesamtes Jahr."

In der Fahrermeisterschaft ist nur noch Audi-Rivale Nico Müller als ernstzunehmender Gegner übrig, da BMW-Kontrahent Marco Wittmann bereits 67 Punkte fehlen. Bedeutet das eine veränderte Herangehensweise auf dem Nürburgring und in Hockenheim?

Keineswegs, betont Rast. Er hat auch BMW noch nicht abgeschrieben: "Marco Wittmann ist immer stark. Er ist der ärgste Rivale von uns beiden, auch wenn der Abstand schon recht groß ist. Aber alles kann immer noch passieren. Wir müssen uns also zunächst auf Marco fokussieren."

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Sollte dieser rein rechnerisch vor dem Saisonfinale keine Chancen mehr haben, dann erwartet Rast ein ähnliches Szenario wie bei seinem ersten Titelgewinn 2017: "Da hatten vier Audis am letzten Wochenende noch die Chance auf den Titel."

"Wir hatten einen harten Kampf untereinander, ohne Hilfe von den anderen Audis. Darauf freue ich mich. Ich denke, wir werden in den kommenden vier Rennen ein paar schöne Kämpfe ausfechten." Nun freut er sich aber erst einmal auf sein eigenes Bett, wie er bei 'ran.de' verrät.

"Wenn man wenig schläft übers Wochenende, dann schläft man am Sonntagabend meist sehr gut. Daher freue ich mich schon sehr auf mein eigenes Bett. Natürlich werde ich noch das Rennen anschauen und ein bisschen analysieren, aber ich werde sicher lange schlafen."

Mit Bildmaterial von Audi.

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