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Red Bull und Aston Martin in die DTM: Pläne weit fortgeschritten

Red Bull will die Marke Aston Martin ab 2020 in der DTM positionieren: HWA soll Chassis liefern - Ulrich Fritz: "Ist unser Tagesgeschäft" - Nicki Thiim als Fahrer naheliegend

Start action, Gary Paffett, Mercedes-AMG Team HWA, Mercedes-AMG C63 DTM leads

Start action, Gary Paffett, Mercedes-AMG Team HWA, Mercedes-AMG C63 DTM leads

Alexander Trienitz

Die DTM-Saison 2018 ist nach dem Rennwochenende in Zandvoort in der Halbzeit. In den verbleibenden Monaten dieses Jahres muss weiter intensiv an der Zukunft der Szene gearbeitet werden. Dass Audi und BMW 2019 ein Übergangsjahr ohne neue Konkurrenz bestreiten werden, gilt als sicher. Für einen Einstieg eines neuen Herstellers ist es jetzt schon zu spät. Aber was kommt danach? Welche Marken sind für 2020 realistische Kandidaten?

"Status aktuell: Nächste Rennen in Brands Hatch, danach in Misano - also unsere Internationalisierung", weicht DTM-Boss Gerhard Berger auf die Frage von 'Motorsport-Total.com' nach dem Bemühen um neue Hersteller zunächst aus. Der Österreicher fügt anschließend grundehrlich an: "Eigentlich ist es ganz einfach: Es gibt noch keinen neuen Hersteller." Aber es wird intensiv verhandelt. In Österreich, Großbritannien, Japan und Italien.

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"Es gibt Gespräche. Mit dem einen konkret, mit dem anderen etwas weniger konkret. Aber es gibt noch nichts, was fix wäre", sagt Berger. Der DTM-Boss betreibt hohen Aufwand, er hat in den zurückliegenden Monaten bei zahlreichen Herstellern vorgesprochen. Ernsthafte Projekte könnten von Maserati und Lexus angestoßen werden. Noch weiter fortschritten ist der Plan von Red Bull, die Marke Aston Martin in die DTM zu bringen.

HWA könnte jederzeit Chassis liefern - und auch Motoren!

"Wir führen diese Gespräche. Das stimmt. Aber bislang ist es nicht so konkret, dass wir etwas verkünden könnten", bittet Berger um weitere Geduld. Nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' könnte ein Projekt von Red Bull und Aston Martin bereits beim kommenden Event in Brands Hatch verkündet werden. Zuvor gilt es noch einige Hürden zu meistern. Man muss einen Vertrag mit HWA unter Dach und Fach bringen. Das Unternehmen aus Affalterbach soll die Chassis liefern.

"Wir haben 19 Jahre am Stück solche Autos gebaut. Wir haben alles, was man dafür braucht. Es wäre unser Tagesgeschäft, so etwas nochmal zu machen. Dafür muss eine Finanzierung, also ein Kunde da sein", erklärt Ulrich Fritz auf entsprechende Nachfrage. Der Mercedes-DTM-Boss ist gleichzeitig Vorstandschef von HWA. Ein Dilemma, denn in dieser Funktion sind Fritz in der Kommunikation enge Grenzen gesetzt. Als Chef eines börsennotierten Unternehmens darf er neue Deals nicht einfach am Rande eines DTM-Laufs ausplaudern.

 

"Es wäre theoretisch denkbar, dass HWA in definiertem Rahmen für einen anderen Hersteller oder für ein anderes Team tätig wird. Das ist aber nichts, was jetzt spruchreif ist", gibt Fritz zumindest einen deutlichen Hinweis darauf, dass die Aston-Martin-Autos in Affalterbach gebaut werden könnten. Mercedes wird solchen Plänen nicht im Wege stehen. Das hat Motorsportchef Toto Wolff bereits klargestellt. HWA beschäftigt derzeit rund 150 Mitarbeiter für die DTM. Diese Menschen sollen auch nach dem Ausstieg von Mercedes genug zu tun haben.

Aston-Martin-Team R-Motorsport bereitet sich schon vor

Und welchen Motor wählt Red Bull für das DTM-Projekt? Die Variante Honda ist am wahrscheinlichsten, weil die Japaner in der Super-GT-Serie bereits ein entsprechendes Triebwerk im Wettbewerb haben. Zudem wird Honda ab 2019 auch Antriebspartner des Red-Bull-Formel-1-Programmes. Es gäbe Alternativen. "Es gibt bei HWA einen Vierzylinder-Turbo mit zwei Litern Hubraum, der auf dem Prüfstand läuft. Ob der ins DTM-Reglement passt, darüber kann man streiten. Es gibt aber ein Produkt, das in die Richtung entwickelt werden könnte", offenbart Ulrich Fritz. Das HWA-Motorenprojekt hat nichts mit dem Mercedes-Engagement zu tun.

"Der ursprüngliche DTM-Turbomotor von Mercedes wäre nicht bei HWA entwickelt worden, sondern in England (in Brixworth; Anm. d. Red.). Der Motor, der bei uns auf dem Prüfstand läuft, ist ein eigenständiger Motor", betont Fritz. Als Backup-Lösung könnte man womöglich von Seiten Red Bull und Aston Martin auf dieses Triebwerk zurückgreifen. HWA sieht für den Motor auch potenzielle Einsatzgebiete in den USA (DPi in der IMSA) sowie ab 2020/21 unter dem neuen Regelwerk für die Topklasse der WEC und in Le Mans.

Wie 'Motorsport-Total.com' erfahren hat, sollen die Einsätze der Aston-Martin-Fahrzeuge über das bisherige Blancpain-Endurance-Team R-Motorsport abgewickelt werden. Neuerdings ist in der Mannschaft auch der ehemalige Mercedes-DTM-Kommunikationschef Wolfgang Schattling engagiert. Man baut dort bereits DTM-Kompetenzen auf. "Die DTM würde uns sicherlich reizen, aber es ist noch nichts konkret", sagt R-Motorsport-Chef Florian Kamelger.

Fahrer stehen schon parat: Nicki Thiim bald auf den Spuren des Vaters?

Ein Einstieg von Aston Martin in enger Zusammenarbeit mit Red Bull (sowohl Aston Martin Racing als auch Prodrive haben mit dem Projekt nichts zu tun) würde auch Schwung auf den Fahrermarkt bringen können. Viele aktuelle Mercedes-DTM-Fahrer stehen vor einer ungewissen Zukunft. Aston Martin hat allerdings zwei Piloten im Kader, die sich aufdrängen würden: Maxime Martin und Nicki Thiim. "Nicki hat einen langfristigen Vertrag bei Aston Martin. Wir sind auf die Programme in der Zukunft gespannt", so Thiims Manager Dennis Rostek. Ein Dementi klingt anders.

Die große Frage ist, warum Red Bull einen solchen Schritt überhaupt unternehmen will. Erst Ende der vergangenen Saison hatte man sich als langjähriger Sponsor aus der Szene verabschiedet. Die Bühne DTM sei "nicht mehr so attraktiv" hatte Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko argumentiert. "Wenn wir ehrlichen Motorsport mit schönen Kämpfen bieten, dann werden wir auch für Red Bull interessant sein. Red Bull ist nicht zu haben für Vetternwirtschaft im Sport. Das passt nicht zu deren Philosophie", sagt Gerhard Berger.

Der DTM-Macher pflegt enge Beziehungen mit Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz sowie dessen Rennleiter Helmut Marko. Die Landsleute liegen auf der gleichen Wellenlänge. "Helmut Marko und ich ticken bezüglich der sportlichen Ausrichtung einer Serie wirklich gleich. Wenn es um Themen geht wie Performance-Gewichte, sumpfige Reglements oder Absprachen - das interessiert uns alles nicht. Wir wollen echten Motorsport machen. Die DTM entwickelt sich dorthin. Deswegen ist es für Helmut Marko auch wieder interessant", sagt Berger. Das Aston-Martin-Red-Bull-Puzzle könnte also bald komplett sein.

Anm. d. Red.: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir behauptet, Red-Bull-Formel-1-Teamchef Christian Horner sei am Team R-Motorsport beteiligt. Dies ist jedoch nicht richtig. Wir haben die entsprechende Passage daher korrigiert und bitten diesen Fehler zu entschuldigen.

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