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Rast verweist auf Reglement: Darum hat Müller Nase vorn

Rene Rast war in den vergangenen Jahren der dominierende Audi-Pilot, doch 2020 hat sich das Blatt gewendet: Wieso Nico Müller von den Regeländerungen profitierte

Die gesamte DTM rätselt, was Abt-Audi und Nico Müller dieses Jahr so stark macht. Bis zum Vorjahr war Rosberg-Audi-Pilot Rene Rast, der in seinen drei Jahren zwei Titel holte und einmal Vizemeister wurde, nur durch Defekte zu stoppen. Doch dieses Jahr hat der 33-Jährige im Titelkampf bereits 46 Punkte Rückstand - und beißt sich am Schweizer die Zähne aus.

"Sie sind bereits das ganze Jahr lang bei allen Bedingungen in Bestform, aber ich gebe erst auf, wenn es rein rechnerisch vorbei ist", übt sich Rast in Durchhalteparolen. Und hat eine heiße Spur, warum sein Rivale dieses Jahr perfekt mit dem RS 5 zurechtzukommen scheint, während er plötzlich Schwierigkeiten hat.

Trotz der eigefrorenen Entwicklung der Class-1-Autos wurden über den Winter Kleinigkeiten an den Boliden geändert, die Müller entgegenzukommen scheinen. "Es sind keine großen Änderungen, aber sie spielen eine Rolle", bestätigt Rast. "Und wir versuchen, das zu verstehen."

Rast: Müller kommt mit nervöser Hinterachse besser klar

Ihm sei "bereits im Vorjahr aufgefallen, dass Nico mit einer nervösen Hinterachse sehr gut klarkommt. Es ist seine große Stärke, das Heck des Autos zu kontrollieren, wenn es am Limit ist." Und genau diese Stärke scheint man zu benötigen, um mit der aktuellen Fahrzeuggeneration schnell zu sein.

Doch was hat sich seit dem Vorjahr geändert? "Der Reifen hat sich leicht geändert", sagt Rast. "Wir haben auch keine Bremsenkühlung mehr. Im Vorjahr haben wir die Bremsenkühlung genutzt, um den Reifendruck und die Temperatur der Bremsen zu kontrollieren. Das ist jetzt weg. Das wirkt sich auf das Verhalten des Autos aus."

Was am Reglement geändert wurde

Tatsächlich wurde die Bremssattel-Kühlung, die es den Piloten erlaubte, mittels Knopfdruck über eine Pumpe Wasser auf die Bremsscheibe zu sprühen, vor der Saison verboten. Das liegt daran, dass die Hersteller das eigentlich für die harten Bremspunkte auf dem Norisring vorgesehene Sicherheitssystem zweckentfremdet hatten, um den Reifendruck zu beeinflussen.

Und da in der DTM in der Regel ein Mindestreifendruck von 1,3 bar vorgeschrieben ist, ist es die große Kunst, den angepeilten Zielreifendruck von etwas unter zwei bar möglichst punktgenau zu treffen und dann zu halten. Denn da sich die Luft ausdehnt, wenn sie sich erwärmt, steigt der Druck ganz natürlich nach dem Start an.

Beim Reifen gab es währenddessen laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' nur geringfügige Änderungen: Die Hankook-Spezifikation ist die gleiche wie im Vorjahr, doch der Kevlar-Zulieferer für die ATS-Felgen hat sich seit dem Vorjahr geändert. Eine Änderung, die sich durchaus auf das Fahrverhalten auswirken kann.

Push-to-pass und DRS-Änderung wirkt sich auf Set-up aus

Beide Aspekte sorgen laut Rast "auch" dafür, dass das Heck instabiler wird. Doch das ist laut Rast nicht der einzige Grund dafür: Diese Saison wurden die Überholhilfen Push-to-pass und DRS im Qualifying freigegeben und auch im Rennen deutlich aufgewertet. "Aus diesem Grund benötigt das Auto jetzt eine andere Set-up-Philosophie", erklärt der Rosberg-Audi-Pilot.

"Im Qualifying verwendet man DRS jetzt sehr oft, aber auch im Rennen ist es die meiste Zeit offen. Das sorgt dafür, dass der Bodenabstand während des Rennens anders ist", geht Rast ins Detail. "Man nimmt an der Hinterachse Abtrieb weg, indem man das DRS öffnet. Das ändert den Bodenabstand."

Aber was sagt eigentlich Müller zur Theorie, dass die Änderungen zwischen 2019 und 2020 seinem Fahrstil entgegenkommen? "Da muss ich wahrscheinlich zustimmen", antwortet der Abt-Audi-Pilot auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com'. "Ich habe auch ein bisschen dieses Gefühl. Und das gilt nicht nur für mich, sondern auch für Robin. Wahrscheinlich ist uns das ein bisschen entgegengekommen."

Warum Rast nicht Müllers Set-up kopiert

Tatsächlich führte kürzlich auch Müllers Teamkollege Frijns seine starke Qualifying-Form in dieser Saison auf Änderungen im Bereich der Reifen zurück. Dennoch sieht sich Müller nicht bevorteilt: "Wir haben das gleiche Auto wie die anderen. Und es sind minimale Änderungen, aber die machen in der DTM den Unterschied. Darauf muss man sich einstellen. Vielleicht ist uns das bislang ein bisschen besser gelungen."

Das Auto mache "meistens genau das, was wir wollen. Und das muss weiter unser Ziel sein", sagt der DTM-Leader. Selbst bei Rast, der oft stundenlang die Daten studiert, führt das zur Verzweiflung. "Es ist schwierig, die Antwort aus den Daten herauszulesen, denn sie sind fast überall schneller. Wir müssen verstehen, was wir verbessern können. Es gibt keinen magischen Schlüssel - alsodass wir eine Sache ändern und dann auf ihrem Niveau sind."

Rast hat kompletten Einblick in die Daten, kann sogar das Set-up einsehen. Einfach das Set-up des Rivalen zu verwenden, ist aber keine Lösung. "Nico hat so wie jeder von uns einen eigenen Fahrstil und andere Vorlieben, was das Set-up oder die Balance des Autos angeht", erklärt er. "Es ergibt also keinen Sinn, einfach das Set-up von Abt 1:1 zu kopieren. Es funktioniert nicht automatisch bei mir."

Mit Bildmaterial von Audi.

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