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"Riesige" Reifen-Schwankungen: So holte Wittmann in Hockenheim den Sieg

Wieso Hockenheim-Sieger Marco Wittmann als einer von wenigen im Rennen so stark war wie im Qualifying und die Hankook-Regenreifen eine Wundertüte sind

Was für ein Auftakt für BMW und Marco Wittmann: Nach den schwierigen Wintertests der Münchner, die neben technischen Problemen auch stets hinter Audi lagen, waren die Pole und der Sieg am Samstag in Hockenheim eine Riesenüberraschung. Doch wie war es möglich, dass der zweimalige Champion bei Regen plötzlich allen die Show stiehlt?

Der Schlüssel zum Erfolg waren die Reifen: Der Pole-Setter hatte als einziger Fahrer der Top 8 der Startaufstellung seine Qualifying-Reifen vor dem Start nicht gegen einen neuen Satz ausgetauscht. Denn sein Hankook-Satz hatte sich schon im Kampf um die Pole als hervorragend erwiesen.

"Ich war mit meinem Satz Reifen im Qualifying echt happy, und wir haben gesehen, dass sich andere BMWs im Qualifying schwergetan haben, die Reifen ins Fenster zu bringen", stellt der Sieger klar. "Deshalb haben wir uns dazu entschieden, mit denen weiterzufahren."

Angefahrene Reifen nicht bei allen Fahrern am Anfang ein Vorteil

Dennoch war man sich seiner Sache in der Startaufstellung nicht sicher: "Die Skepsis war da, weil ich ja wusste, dass die ganzen Audis mit neuen Reifen gestartet sind."

Doch ist ein gebrauchter Satz in der Anfangsphase wirklich ein Vorteil? Oder hatte Wittmann vor allem Glück mit seinem Reifensatz? Beim Start, den Wittmann perfekt hinbekam, kann ein gebrauchter Satz eine Hilfe sein, da sich der aufgeraute Reifen besser mit dem Asphalt verzahnt.

In Hockenheim wurden aber zwei Aufwärmrunden gefahren, was diesen Vorteil beinahe neutralisiert. Und auch Aston-Martin-Pilot Daniel Juncadella fuhr mit einem gebrauchten Satz los, profitierte aber ganz und gar nicht davon.

"Zwei Sekunden Unterschied": Glock versteht Reifen-Unterschied nicht

"Ich habe mich wie auf Eis gefühlt, was eine große Überraschung war", sagt der Spanier, der schon nach einer Runde einen neuen frischen Satz aufziehen ließ. Ein Indiz dafür, dass die Regenreifen von Hankook Qualitätsschwankungen aufweisen.

Timo Glock

Mit den neuen Reifen waren bei Glock auch die Qualifying-Probleme plötzlich weg

Foto: ITR

Diese Theorie wird auch von den Aussagen von Wittmanns Teamkollegen Timo Glock genährt. Der Odenwälder versteht nicht, warum die Performance in Rennen und Qualifying "wie Tag und Nacht" war.

"Im Qualifying war ich um zwei Sekunden langsamer als Marco, und dann fahre ich die schnellste Rennrunde. Das kann ich mir nicht erklären", zuckt Glock, der mit einem frischen Satz ins Rennen ging und nach seiner Startkollision von Platz 15 noch Vierter wurde, mit den Schultern.

Glock schließt Set-up-Hintergrund aus

Zunächst sah es auch im Rennen nach einem Eiertanz aus, offenbart Glock: "In der ersten Aufwärmrunde dachte ich mir, dass wir wieder ins Klo gegriffen haben, weil der Reifen überhaupt nicht funktioniert hat. Und auf einmal kam dann der Reifen in der zweiten Runde und ich dachte: Jetzt geht's aber dahin!"

Glock spricht von einem "gigantischen" Unterschied, "denn auch gestern war ich Fünfter im Freien Training - zwei, drei Zehntel hinter der Spitze. Und heute waren es zwei Sekunden, die mir im Qualifying fehlten. Das erklärst du nicht mit einem Grad Unterschied bei der Flügeleinstellung", hält er es für unwahrscheinlich, dass es am Set-up lag, dass er den Reifen einfach nicht ins richtige Temperaturfenster brachte.

"Ein absoluter Witz": Di Resta schimpft über Regenreifen

Ein Problem, das im Rennen auch zahlreiche andere Piloten hatten - ganz egal, ob sie in einem BMW, in einem Audi oder in einem Aston Martin saßen. Vor allem Paul di Resta, der im Qualifying starker Dritter war, aber im Rennen weit zurückfiel, ehe er mit Bremsproblemen aufgab, lässt nach dem Rennen Dampf ab.

‘¿’"Die Sache mit den Reifen ist im Nassen ein absoluter Witz", ärgert er sich. "Bei vergleichbaren Streckenbedingungen war ich sechs Sekunden langsamer als im Qualifying, und ich konnte wirklich nichts machen. Durch die Schwankungen bei der Reifenperformance fühlte es sich an, als würde ich auf Slicks fahren, obwohl der Reifendruck und die Temperatur gleich waren."

Audi-Pilot Mike Rockenfeller, der im Qualifying beinahe die Pole holte und am Ende nach dem Ausfall von Rene Rast Platz zwei abstaubte, hatte ebenfalls seine liebe Not. "Der Reifen fühlte sich nie toll an", sagt der Phoenix-Audi-Pilot. "Ich hatte im Gegensatz zum Qualifying nie Traktion."

Wittmanns Strategie hätte auch ins Auge gehen können

Das war auch der Grund, warum er Rast ohne Gegenwehr passieren ließ. "Danach wollte ich auf dem ersten Satz nur überleben. Als wir dann den Qualifying-Satz draufgemacht hatten, war das Auto wieder gut." Im Gegensatz zu di Resta meint er: "Wir müssen analysieren, wie die Reifendrücke waren. Es kann sich nur darum oder um Unterschiede bei den Reifen handeln, denn das Auto und der Fahrer waren identisch wie im Qualifying."

Das Fazit: Wittmann fuhr zwar beeindruckend, doch er hatte auch enormes Glück. Denn als er vier Runden vor Schluss zum Stopp hereinkam, erhielt auch er einen frischen Satz Regenreifen. "Und ein neuer Satz braucht ein paar Kurven, bis er wirklich funktioniert", sagt er. Dann hätte Rivale Rast mit seinem Qualifying-Satz die Chance gehabt, die Führung an sich zu reißen. Doch der war da schon aus dem Rennen.

Mit Bildmaterial von DTM.

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