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Rockenfeller fordert Regeländerung: "Alle drücken den Knopf"

Warum die Abschaffung des DRS- und Push-to-pass-Fensters für Audi-Pilot Mike Rockenfeller ein Irrweg war und das noch während der Saison revidiert werden sollte

Nach dem Saisonauftakt in Spa-Francorchamps wollte Mike Rockenfeller noch kein Urteil fällen. Doch nach dem ersten Lausitzring-Wochenende, an dem er die Plätze fünf und elf einfuhr, ist der Phoenix-Audi-Pilot sicher: Die Abschaffung des DRS- und Push-to-pass-Fensters in der DTM war ein Fehler.

"Diese großartigen neuen Regeln machen das Racing wirklich langweilig", zeigt sich der Routinier frustriert. "Jeder im Feld drückt ständig den Knopf, um sich zu verteidigen. Das macht das Überholen wirklich schwierig."

Der DTM-Meister der Saison 2013 fordert nun, dass das Reglement revidiert wird. "Die DTM hat die Regeln geändert, und es sieht jetzt so aus, als wäre das nicht der richtige Weg", sagt der 36-Jährige. "Es ist ja nichts dabei, eine Entscheidung zurückzunehmen und es wieder zu ändern. Es wäre besser, das Ein-Sekunden-Fenster wieder einzuführen."

DRS und Push-to-pass: So wurden die Regeln geändert

Und zwar am besten sofort, so Rockenfeller: "Ich wünsche mir, dass wir den Fans zuhause - und den Zuschauern, die vielleicht an die Strecke dürfen - eine gute Saison und eine gute Show bieten."

Zur Erinnerung: Bis Ende 2018 durfte der Heckflügel in der DTM flachgestellt werden, wenn man bei Start und Ziel maximal eine Sekunde hinter dem Vordermann lag - und das dreimal pro Runde. 2019 wurde das Fenster auf drei Sekunden vergrößert - zudem wurde die Überholhilfe Push-to-pass eingeführt, für die ebenfalls ein Drei-Sekunden-Fenster galt.

Vor der aktuellen Saison drehte man erneut an den Reglement-Stellschrauben: Das Zeitfenster für DRS und Push-to-pass wurde abgeschafft, die Überholhilfen durften fortan von allen außer dem Führenden eingesetzt werden. Zudem durften sie öfter genutzt werden - und Push-to-pass erhielt die doppelte Leistung. Damit wollte man Solofluchten verhindern.

Rockenfellers Kritik: "Als hätten wir System gar nicht"

Die Änderungen sorgen aber vor allem dafür, dass DRS und Push-to-pass nun keine Überholhilfen mehr sind, kritisiert Rockenfeller. "Wenn man schneller war und die Lücke geschlossen hatte, dann hatte man in der Vergangenheit durch DRS gute Chancen, sich in einem Zweikampf durchzusetzen", sagt er. "Jetzt verwendet es aber auch der Vordermann. Und dadurch gleicht es sich aus - als hätten wir das System gar nicht."

Es sei nun "eher eine Hilfe, um die Rundenzeit zu verbessern" und ein "Strategietool, das von allen genutzt wird, um sich in eine bessere Position zu bringen oder um zu verteidigen". Das habe sich vor allem auf der kurvigen Lausitzring-Sprintstrecke gezeigt. "Und es gibt Strecken, auf denen das Überholen noch schwieriger ist", warnt Rockenfeller.

Rast: Änderungen ergeben für Kampf an der Spitze Sinn

Doch wie sehen das seine Kollegen? "Im Kampf um den Sieg ergeben die neuen Regeln Sinn", meint Rene Rast. "Aber ich stimme Mike zu: Wenn man im Feld steckt und alle unabhängig von den Abständen DRS und Push-to-pass nutzen können, dann sind Überholmanöver schwierig. Es ist schwer zu sagen, welche Lösung richtig und welche falsch ist. Das ist auch sehr streckenabhängig. Keine Ahnung, wie man das ändern könnte."

Allgemein hätten die neuen Regeln den Fahrer aufgewertet, meint Rast. "Man muss jetzt wirklich im Auto rechnen, wie viele Runden das Rennen noch geht: Wie viel DRS und Push-to-pass habe ich noch? Und wie nutze ich es, um das schnellste Rennen zu fahren? Zahlt es sich am Anfang oder am Ende mehr aus? Oder rund um den Boxenstopp?"

"Man kann diese Hilfen jetzt für die Strategie nutzen, wodurch sie für den Fahrer sehr wichtig und sehr interessant werden. Deswegen hat der Fahrer jetzt mehr Einfluss."

"Keine Chance zu überholen"

Auch DTM-Leader Nico Müller ist der Meinung, dass die Überholhilfen nun nicht mehr ihrem ursprünglichen Zweck dienen, sondern vor allem den Führenden schwächen. Da es kein DRS-Fenster mehr gäbe, könne sich der Verfolger nun "zurückfallen lassen und jederzeit mit DRS die Lücke wieder schließen. Das macht den Kampf um den Sieg in der Theorie spannend, was immer das Wichtigste ist. Aber die Kämpfe im Feld, wenn mehrere Autos beisammen liegen, sind jetzt anders."

Wenig begeistert von den Änderungen zeigt sich BMW-Pilot Marco Wittmann. "Ich weiß nicht, ob ich ein großer Fan davon bin", sagt er. "Ich verstehe schon, dass man dadurch die Lücke zum Führenden leichter schließen kann, aber wird das Racing ab Platz zwei dadurch besser? Wenn ich Mittelfeld stecke und mein Vordermann DRS nutzt, dann habe ich keine Chance zu überholen."

Audi-Sportchef Gass sieht Regeländerung skeptisch

Dass es aber tatsächlich eine Reglementänderung während der Saison geben wird, gilt als unwahrscheinlich, denn ausgerechnet Rockenfellers Chef Dieter Gass hält davon wenig. "Ich verstehe, dass Mike frustriert ist, aber wir dürfen nicht vergessen, dass der Lausitzring trotz seiner sehr langen Gerade nie eine Strecke war, auf der es die meisten Überholmanöver gab", relativiert der Audi-Sportchef.

Zudem zweifelt er daran, "ob es überhaupt möglich ist", künstliche Überholhilfen "perfekt einzusetzen. Was immer man ändert, führt dazu, dass sich eine Situation dadurch verbessert, aber die andere etwas verschlechtert. Und wenn man wirklich die perfekte Lösung finden will, dann wir das Reglement unglaublich kompliziert. Und dann gibt es wieder die Kritik, dass das Reglement so kompliziert ist und dass es niemand versteht. Ich bin nicht sicher, ob eine Regeländerung alle Probleme löst."

Mit Bildmaterial von Audi.

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