"Sicher 100 Sachen schneller als ich": Wie es zum Ineichen-Preining-Crash kam
Der heftige Crash zwischen Rolf Ineichen und Thomas Preining sorgte für die entscheidende Safety-Car-Phase: Was passiert ist und wieso beide machtlos waren
In der vierten Runde des DTM-Sonntagsrennens in Imola überschlugen sich die Ereignisse: Zuerst flog Abt-Audi-Pilot Rene Rast mit Reifenschaden ab, dann sah man plötzlich eine Staubwolke - und den Bernhard-Porsche von Thomas Preining und den Grasser-Lamborghini von Rolf Ineichen in der Rivazza-Kurve im Kies.
Vor allem die rechte Front des Huracan GT3 war übel zugerichtet, was auf einen heftigen Crash hindeutete. Das Safety-Car, das das Rennen auf den Kopf stellen sollte, wurde sofort auf die Strecke geschickt. Doch was war passiert?
"Unglücklich gelaufen", sagt Bernhard-Porsche-Pilot Preining, der am Vortag beinahe Dritter wurde. "Das Auto hinter mir hatte vielleicht einen Bremsdefekt oder sowas, im Endeffekt habe ich die Rolle der Mauer gespielt. Der Kollege war sicher 100 Sachen schneller als ich, das hat schon wehgetan."
Ineichen über Auffahrunfall: "Konnte nicht richtig stoppen"
Dabei habe sein 911 GT3 R "auf den ersten Blick nicht so schlimm", ausgesehen, sagt der 23-jährige Österreicher, der nach dem Start von ganz hinten, weil er im Qualifying nicht zum Wiegen erschienen war, einem guten Ergebnis nachtrauerte.
"Im Rennen hätte richtig was gehen können, ich hatte ja schon zehn Plätze gutgemacht", so Preining, der einige Kurven davor den auf Platz 20 liegenden Ineichen überholt hatte, ehe er von diesem abgeschossen wurde.
Wie der 44-jährige Schweizer, der von Platz 23 losfuhr, den Unfall erlebte? "Ich bin am Start gut zurechtgekommen und hatte kurz darauf ein Problem", sagt er. "Beim Anbremsen auf Kurve 18 konnte ich nicht richtig stoppen. Ich habe versucht auszuweichen, aber unglücklicherweise den Porsche von Thomas Preining getroffen."
Bremsdefekt? Grasser kündigt Untersuchung an
Ineichen entschuldigt sich für den Crash, obwohl sein Lamborghini nicht optimal verzögert hatte: "Der Zwischenfall tut mir sehr leid. Es ist nie ein schönes Gefühl, wenn man mit jemandem kollidiert. Ein großes Sorry für diese unschöne Situation. Wir müssen uns anschauen, was da schiefgelaufen ist."
Teamchef Gottfried Grasser bestätig eine genau Analyse des Zwischenfalls. "Wir werden die Gründe für den Unfall untersuchen und am Norisring neu angreifen."
Für Grassers Landsmann Preining war es aber nicht der einzige Zwischenfall nach dem ermutigenden Samstag, als er starker Vierter wurde. Denn hätte er nicht das obligatorische Wiegen der Boliden nach dem Qualifying verpasst, wäre er von Platz 17 gestartet und nie in die brenzlige Situation mit Ineichen gekommen.
Mit Bildmaterial von DTM.
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