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Sieger Müller: "In letzten Runden nur noch gebetet"

Abt-Audi-Pilot Nico Müller schildert seine Ängste auf dem Weg zum Sieg beim DTM-Auftakt in Spa und spricht über das Rad-an-Rad-Duell mit Rene Rast in Eau Rouge

1. Nico Müller, Audi Sport Team Abt Sportsline

1. Nico Müller, Audi Sport Team Abt Sportsline

Nico Müller (Abt-Audi) ist am Samstag in Spa-Francorchamps mit einem überzeugenden Sieg in die DTM-Saison 2020 gestartet. Aber trotz seines Riesenvorsprungs von 19,5 Sekunden auf den Zweitplatzierten Jamie Green (Rosberg-Audi) war es für Müller in den Ardennen alles andere als eine Spazierfahrt.

Fotos: DTM-Auftakt 2020 in Spa-Francorchamps

In der Schlussphase nämlich betete der Spitzenreiter nur noch, über die Distanz zu kommen. "Im zweiten Stint war es heute sehr schwierig, das Rennen richtig einzuschätzen", sagt Müller und beschreibt: "Als ich aus der Box kam, wurde mir gesagt, dass ich mit Rene [Rast] beim Boxenausgang aufeinandertreffen werde. Dann kam ich aus der Box und war ziemlich alleine. Ich sah zwei BMW vor mir und dachte: Kann es sein, dass ich jetzt so viel verloren habe, dass ich ihn gar nicht mehr sehe?"

Wie Müller wenig später klar wurde, war Rast bereits drei Runden vor ihm an der Box gewesen. Allerdings musste der Titelverteidiger einen zweiten Boxenstopp einlegen, weil seine Reifen stark abbauten. Abgesehen von Rast war nur Sheldon van der Linde (RBM-BMW) auf einer (unfreiwilligen) Zweistoppstrategie unterwegs.

"Ich hatte keine Ahnung, ob die anderen einen oder zwei Stopps machen würden", sagt Sieger Müller, dem es im ersten Stint "sehr gut gelungen war, den Reifen am Leben zu halten", wie er sagt. Ganz anders im zweiten Stint: "Dann kam die berühmte 'Klippe' und in den letzten vier, fünf Runden habe ich nur noch gebetet, dass die Reifen halten würden."

"Ich hatte Angst, als ich durch Eau Rouge fuhr, und durch all die schnellen Kurven, die wir hier haben", gibt der Schweizer, der in wenigen Tagen erstmals Vater wird, zu. "Ich hatte Angst, dass ich einen Reifenschaden habe. Ich bekam Vibrationen. Die Kräfte, die auf den Reifen einwirken, sind so extrem auf dieser Strecke, vor allem in Eau Rouge mit dieser Kompression. Diese Kurven machen zwar sehr viel Spaß im Qualifying. Ich glaube aber nicht, dass alle Spaß hatten. Der Reifen leidet."

Rad-an-Rad-Duell mit Rene Rast in der Eau Rouge

Nicht nur die Schlussphase, sondern auch die Anfangsphase des Rennens hatte es für Müller in sich. Hinter Polesetter Robin Frijns, der mit seinem Abt-Audi am besten wegkam, duellierte sich Müller und Rast auf der Anfahrt zur berühmt-berüchtigten Eau Rouge.

Seite an Seite fuhren die beiden Audi-Fahrer auf die Senke zu, bis Rast schließlich doch ein wenig nachgab und Müller sich durchsetzte. "Das hatte ich so nicht geplant", gibt der Sieger zu und erklärt: "Heute hat alles auf Anhieb wirklich gut funktioniert, aber das einzige, was nicht so funktioniert hat, war der Start."

 

"Das hat dann dazu geführt, dass ich Rad an Rad mit Rene in die Eau Rouge gefahren bin. Ich hatte gehofft, dass er etwas früher vom Gas geht als er das dann getan hat. Es wurde also etwas enger als erhofft, aber zum Glück ist alles gutgegangen."

Für den engen, aber fairen Zweikampf bedankt sich Müller ausdrücklich bei Rast: "Das ist keine Kurve, in der man eine Berührung will. Das kann sehr schnell sehr schiefgehen. Er hat mir genug Platz gelassen. Das passt, wenn zwei Profis hinterm Lenkrad sitzen. Das Ergebnis haben wir gesehen: Faires, straightes Racing."

Nur ein Aspekt hat Müller im Rennen gefehlt

Müllers Sieg beim Saisonauftakt kam ausgerechnet am Schweizer Nationalfeiertag zustande. "Es ist immer emotional, wenn man gewinnt. Es ist umso emotionaler, wenn das am 1. August gelingt", freut sich der Eidgenosse und sieht nur einen negativen Aspekt: "Es ist traurig, wenn wir die Freude nicht mit den Fans teilen können."

Damit spricht der Sieger auf die Tatsache an, dass die DTM-Rennen 2020 bis auf Weiteres als "Geisterrennen" ohne Vor-Ort-Zuschauer über die Bühne gehen. "Ich könnte mir heute nicht viel anderes wünschen, außer dass die Tribünen besetzt wären mit unseren tollen DTM-Fans. Schade! Es ist ein bisschen ein komisches Gefühl, wenn du hier aussteigst und für dich alleine feierst. Geteilte Freude ist bekanntlich die schönste Freude", bemerkt Müller nach seinem insgesamt fünften DTM-Sieg gegenüber 'ran'.

In der Gesamtwertung der noch jungen DTM-Saison 2020 liegt Müller mit 27 Punkten an der Spitze. 27 Punkte sind es deshalb, weil er zu den 25 Punkten für den Sieg noch zwei Punkte für P2 im Qualifying bekommen hat. Tabellenzweiter ist Jamie Green mit derzeit 18 Zählern. Titelverteidiger Rene Rast liegt nach dem ersten von 18 geplanten Saisonrennen auf dem fünften Tabellenplatz.

Mit Bildmaterial von Audi.

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