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Streit mit HWA: Woran R-Motorsport scheiterte

Was es mit dem Streit zwischen HWA und R-Motorsport auf sich hat und wie sich der auf einen möglichen Aston-Martin-Einsatz in der DTM-Saison 2020 auswirken könnte

Woran ist das Aston-Martin-Projekt in der DTM gescheitert? Eine Frage, bei der R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger auf den enormen Aufwand und die geringe Ausbeute verweist. "Wenn man als Chef eines Unternehmens sehr viele Bemühungen in ein Projekt steckt und am Ende schaut, was rausgekommen ist, dann haben wir 49 Punkte geholt", sagt der Südtiroler.

Zum Vergleich: Audi zog in der Herstellerwertung vergangene Saison 1.132 Punkte an Land, bei BMW waren es auch noch 550. "Das Projekt war zwar für die Fans ein sehr lobenswertes, und wir haben einige gute Rennen gezeigt, nichtsdestotrotz haben wir aber zum Schluss - mit Verlaub - nichts gerissen."

In der Schule wäre das Projekt - so Kamelger - als "Themenverfehlung" beurteilt worden. In der Neubeurteilung des Gesamtpakets von R-Motorsports für das Jahr 2020 "war die DTM daher nicht mehr Teil unseres Programms".

Welche Rolle spielten die Finanzen?

Doch immer wieder gab es während und nach der Saison Gerüchte, die Finanzen würden beim gemeinsamen Projekt von R-Motorsport und HWA für Probleme sorgen. Von nicht bezahlten Rechnungen an HWA war die Rede - und von einem Streit im gemeinsamen Joint-Venture Vynamic, der dann auch das Ende in der DTM herbeigeführt habe.

Aber hat R-Motorsport tatsächlich Rechnungen nicht bezahlt? "Das ist ein Thema, zu dem ich mich nicht im Detail äußern möchte", antwortet HWA-Vorstand Ulrich Fritz im Gespräch mit 'Motorsport.com' ausweichend, dementiert aber auch nicht. R-Motorsport will währenddessen von Finanzierungsproblemen nichts wissen. "Ich habe es mehrmals gesagt", holt Kamelger aus. "Unser DTM-Programm war solide finanziert."

Der DTM-Ausstieg habe "nicht notwendigerweise mit Finanzen ganz plakativ zu tun, sondern eher mit einem Investment in unser Programm", sagt Kamelger. Und das wäre "nicht zielführend" gewesen.

Streit mit R-Motorsport: HWA ging von Langzeitprojekt aus

Interessant ist, dass HWA-Vorstand Fritz auf die Frage, was denn die Ursache für den Streit mit R-Motorsport sei, dann aber doch auf den betriebenen Aufwand seines Unternehmens im vergangenen Jahr hinweist.

HWA, Affalterbach

In Affalterbach rechnete man nicht mit einem Ausstieg nach nur einem Jahr

Foto: HWA

"Das Projekt war auf eine längere Zeit angelegt, wurde aber nach nur einer Saison beendet", erklärt Fritz. "Und natürlich muss man sich dann genau anschauen, wie der Aufwand zwischen den Parteien verteilt war. Und der muss in irgendeiner Form kompensiert werden."

Die Saison 2019 sei ein "beträchtlicher, nicht nur finanzieller Aufwand von unserer Seite" gewesen, sagt HWA-Vorstand Fritz. "Wir sind bestimmte Themen angegangen - im Glauben, dass es ein langfristiges und nachhaltiges Projekt für uns ist. Jetzt muss man sich anschauen, welche Vereinbarungen da existieren und wie man diese ganze Thematik - es handelt sich wie gesagt um ein Joint-Venture und das war 'nur' ein Projekt davon - auseinanderdividiert."

Kommt es zum Rechtstreit?

HWA habe "eine betreuende Kanzlei eingeschaltet, die sich jetzt juristisch um das ganze Thema kümmert", gibt Fritz Einblicke. Von einem Rechtsstreit könne man aber nicht sprechen, da die Angelegenheit nicht vor Gericht sei. "Wir sind daran interessiert, uns außergerichtlich zu einigen", stellt er klar. "Wir wollen keinen riesigen Gerichtsstreit, aber inwieweit wir uns da einigen können, das wird sich in den nächsten Wochen und Monaten herauskristallisieren."

Fritz spricht - ähnlich wie bei einer Scheidung zwischen zwei Ehepartnern - von "unterschiedlichen Wahrnehmungen und Gedanken" und einer "unterschiedlichen Auslegung". Und "wie es am Ende einer Ehe oft üblich ist, ist am Schluss nicht jeder glücklich".

DTM-Lizenz: Hat R-Motorsport ein Druckmittel in der Hand?

Die Meinungsverschiedenheiten zwischen HWA und R-Motorsport könnten auch Auswirkungen auf einen potenziellen Einsatz des Vantage in der kommenden DTM-Saison haben: HWA-Chef Hans Werner Aufrecht hat DTM-Boss Gerhard Berger bei gewährleisteter Finanzierung den Einsatz der im Besitz von HWA stehenden Aston-Martin-Boliden angeboten.

Auch wenn HWA-Vorstand Fritz ein Zustandekommen für "sehr unwahrscheinlich" hält, würde das dem Unternehmen aus Affalterbach einen zusätzlichen Auftrag bescheren. Doch dafür bräuchte man etwas, das noch bis 2022 im Besitz der Streitpartei R-Motorsport ist: die exklusive Aston-Martin-Lizenz für den DTM-Einsatz.

Will HWA also tatsächlich antreten, dann müsste man R-Motorsport bei der Klärung des Streits entgegenkommen. Das wäre vermutlich in Kamelgers Interesse. Und möglicherweise überlegt sich dann auch Hersteller Aston Martin, der gerade von Lawrence Stroll gerettet wurde, noch einmal das Veto gegen einen DTM-Renneinsatz.

Mit Bildmaterial von LAT.

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