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Trotz Porsche-Leistungsnachteil: Warum die DTM-BoP nicht angepasst wird

Wie der Porsche 911 GT3 von der AVL für den Nürburgring-Gaststart eingestuft wurde, wieso die anderen Autos nicht eingebremst wurden und was sich sonst ändert

Die Überraschung war groß, als die AVL nach der Bekanntgabe des Porsche-Gaststarts durch SSR Performance eine überarbeitete Balance of Performance (BoP) an die Team verschickte. Denn obwohl der Porsche 911 GT3 R mit seinem kleinen Boxermotor das leistungsschwächste Auto im Feld ist, wurde die Einstufung der anderen Autos nicht geändert.

Bedeutet das, dass das SSR-Team nun mit einem Leistungsdefizit leben muss und auf den Geraden keine Chance hat? "Wir müssen uns anschauen, ob die Balance of Performance passt", meint SSR-Teamchef Wolfgang Hatz. "Was den Topspeed angeht, werden wir sicher nicht die schnellsten sein."

Hat die AVL also auf den Porsche vergessen? Keineswegs. Laut Informationen von 'Motorsport.com' hatten die österreichischen Simulationsexperten einen potenziellen Porsche-Start in der DTM von Anfang an mitbedacht und die Leistung der verschiedenen Fahrzeuge auf den 911 GT3 R abgestimmt, obwohl dieser noch gar nicht am Start war.

Somit musste man vor dem Nürburgring-Wochenende die Balance of Performance nicht mehr über den Haufen werfen.

48-Millimeter-Restriktor: Porsche an Leistungsgrenze

Wie der Porsche nun eingestuft wurde? Der Bolide wurde mit zwei 48-Millimeter-Restriktoren versehen, was bedeutet, dass der Lufteinlass komplett offen ist und der Bolide im Grunde ohne Restriktor - und damit an der Leistungsgrenze - betrieben wird. Zum Vergleich: Im ADAC GT Masters kommen beim 911 GT3 R in der Regel 41,5-Millimeter-Restriktoren, in den SRO-Serien 43-Millimeter-Restriktoren zum Einsatz.

Warum man beim Porsche in der DTM überhaupt einen Restriktor einbaut, wenn dieser gar keine Auswirkung hat? Das liegt daran, dass es vor der Saison eine Einigung der Hersteller gab, dass alle Auto mit einem Luftmengenbegrenzer versehen werden müssen. Nun wird im ersten Training ein Haltbarkeitstest durchgeführt, weil es bislang kaum Erfahrungswerte mit dem an der Leistungsgrenze betriebenen Boliden gibt.

Sonderregelung: AVL darf BoP nachschärfen

Mit 1.310 Kilogramm ist der Porsche in der DTM etwas schwerer als in der SRO-Einstufung, wo das Auto ohne Fahrer ein Gewicht von 1.290 Kilogramm hat. Das ist darauf zurückzuführen, dass in der DTM das Gewicht des Space-Drive-System von Schaeffler-Paravan, das bei drei Boliden zum Einsatz kommt, ausgeglichen werden muss, damit diese keinen Gewichtsnachteil haben. Zudem ist die Gewichtsbox und das TV-Equipment bei allen DTM-Autos an Bord.

Damit ist der Porsche nicht das leichteste Auto im Feld, denn der McLaren 720S GT3 wiegt im Vergleich zum Heckmotor-Boliden nur 1,265 Kilogramm. Und auch der Lamborghini Huracan GT3 Evo ist mit 1.305 Kilogramm etwas leichter.

Aber was passiert, wenn die Balance of Performance beim Porsche nicht stimmt? Denn im Reglement heißt es, dass die AVL nur bei den ersten drei Veranstaltungen auch während des Rennwochenendes Anpassungen vornehmen darf. Diesbezüglich hat man mit einem Bulletin, also einem Reglement-Nachtrag, reagiert, weshalb Nachschärfungen nun wegen der Porsche-Premiere ausnahmsweise auch am vierten Wochenende erlaubt sind.

Weniger Leistung für Audi

Trotz der Simulationen der AVL und der Berücksichtigung des Leistungsdefizits - der Boxermotor leistet mehr als 530 PS - ist man beim SSR-Team pessimistisch, dass man beim Topspeed am Nürburgring auf Augenhöhe mit der Konkurrenz ist. "Das Problem ist, dass wir einen normalen Saugmotor haben", sagt Teamchef Hatz. "Das ist auch durch die Höhenlage für den Porsche ein Nachteil - außerdem ist es recht warm."

Der Nürburgring liegt auf über 600 Metern Seehöhe, was den Turbomotoren entgegenkommt. Am Samstag werden Temperaturen an die 23 Grad erwartet, dafür wird für Sonntag ein Temperatursturz auf maximal 16 Grad erwartet, zudem soll es regnen.

Wie sich die Einstufung im Vergleich zu Zolder - einer aus BoP-Sicht relativ ähnlichen Strecke - sonst noch verändert hat? Der Audi R8 LMS wurde mit einem um 0,5 Millimeter kleineren Restriktor versehen, weshalb dieser nun nur noch 43 Millimeter Durchmesser hat. Das kommt überraschend, da sich die Audi-Piloten an den ersten Wochenenden immer wieder über ein Leistungsdefizit beschwert haben.

Dafür dürfen die Audi-Teams Abt und Rosberg zehn Kilogramm ausladen, wodurch man sich wieder der ursprünglichen Zolder-Einstufung (1.315 Kilogramm) annähert. Und auch beim Ferrari setzt man auf eine ähnliche Herangehensweise: AF Corse darf die 15 Kilogramm wieder ausladen, die man in Zolder am Sonntag nachträglich ins Auto bekam.

Bei den Boliden von Mercedes-AMG, BMW, Lamborghini und McLaren bleibt die Einstufung gleich wie am Sonntag in Zolder.

DTM-BoP Nürburgring:

Mercedes-AMG GT3: 1.335 kg/2 x 37,5 (Restriktor)

Audi R8 LMS: 1.325 kg/2 x 43 (Restriktor)

BMW M6 GT3: 1.335 kg/2,135 bar (Ladedruck)

Ferrari 488 GT3 Evo: 1.315 kg/1,622 bar (Ladedruck)

Lamborghini Huracan GT3 Evo: 1.305 kg/2 x 42,5 (Restriktor)

McLaren 720S GT3: 1.265 kg/1,539 bar (Ladedruck)

Porsche 911 GT3 R: 1.310 kg/2 x 48 (Restriktor)

DTM-BoP Zolder für Sonntag:

Mercedes-AMG GT3: 1.335 kg/2 x 37,5 (Restriktor)

Audi R8 LMS: 1.335 kg/2 x 43,5 (Restriktor)

BMW M6 GT3: 1.335 kg/2,135 bar (Ladedruck)

Ferrari 488 GT3 Evo: 1.330 kg/1,622 bar (Ladedruck)

Lamborghini Huracan GT3 Evo: 1.305 kg/2 x 42,5 (Restriktor)

McLaren 720S GT3: 1.265 kg/1,539 bar (Ladedruck)

Mit Bildmaterial von DTM.

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