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"Unsinnige Geldvernichtung": Mücke setzt auf DTM-Trophy statt Formelsport

Nach 22 Jahren zieht Peter Mücke sein Team aus dem Formelsport ab: Wieso der Nachwuchs-Experte stattdessen auf die DTM-Trophy setzt und wovor er warnt

Das Berliner Mücke-Team, das für seine Nachwuchsarbeit bekannt ist und Piloten wie Sebastian Vettel, Lando Norris, Sergio Perez oder Robert Kubica hervorgebracht hat, wird sich nach 22 Jahren komplett aus dem Formelsport zurückziehen. Stattdessen wird Peter Mückes Rennstall 2022 neben der DTM, in die man dieses Jahr mit einem Mercedes-AMG GT3 zurückgekehrt war, auch in der Nachwuchsserie DTM-Trophy an den Start gehen.

"Wir werden zwei Mercedes-AMG GT4 in der DTM-Trophy einsetzen und damit unser Engagement auf der DTM-Plattform noch einmal deutlich erhöhen", bestätigt Teamchef Mücke im Gespräch mit 'Motorsport.com'. "Unsere Formelaktivitäten werden wir hingegen sein lassen, weil ich darin einfach keinen Sinn mehr sehe."

Doch was hat das Mücke-Team, das 2021 noch in der italienischen Formel 4 am Start war, dazu bewogen, den traditionsreichen Formelsportbereich komplett zu streichen?

Formelsport als "Geldvernichtungsmaschine"

"Diese Geldvernichtungsmaschine ist unsinnig", verweist Mücke auf die ansteigenden Kosten im Formelsport. "Deswegen haben wir gesagt: Okay, wir bieten den Jungs die Möglichkeit, gleich in den GT-Sport einzusteigen. Dann machen sie das, wo sie am Ende ohnehin landen werden. Und zwar ohne mehrere Millionen zu verbrennen."

In der Formel 4 habe er zuletzt eine Tendenz erkannt, die "absolut nicht positiv ist", erklärt Mücke. "Die Fahrer kommen da hin und bekommen eine gute Ausbildung, aber es wird so teuer, dass alle bis auf die paar Millionärssöhne sehr mit dem Budget zu kämpfen haben." Das führt der Teamchef auch auf die umfangreichen Testfahrten zurück, die kaum zu kontrollieren sind.

So hoch sind die Kosten im Formelsport

"Wir waren im August mit unseren Fahrzeugen bei 59.000 Kilometern", offenbart er. "Mit Rennautos, das muss man sich einmal vorstellen. Das verursacht natürlich enorme Kosten." Je nach Testumfang müssen die Piloten in der Formel 4 daher pro Saison 350.000 bis 450.000 Euro auf den Tisch legen. "Und wenn ich dann in die Formel 3 aufsteige, sind noch mal zwei Millionen weg, weil das ja unter zwei Jahren keinen Sinn macht", sagt Mücke.

"Dieses Geld muss man a.) erst mal auftreiben. Und b.) macht es keinen Sinn, weil der nächste Schritt noch einmal teurer wird", erklärt der Teamchef. "Für die Formel 2 brauche ich anderthalb bis zwei Millionen pro Jahr. Das ist eigentlich ein Unding. Und danach passiert nichts weiter, als dass der Fahrer am Ende erst wieder im GT-Auto sitzt, denn diese sind weltweit vertreten und bieten Chancen, als Werksfahrer in den professionellen Motorsport aufzusteigen."

Mücke rät Nachwuchspiloten zur DTM-Trophy

Genau das sei am Ende ohnehin das Ziel. Daher rät er den Piloten, sich frühzeitig vom Formelweg zu verabschieden und in den GT-Sport einzusteigen, denn ein Jahr in der DTM-Trophy sei günstiger als in der Formel 4 und koste pro Fahrzeug 280.000 bis 300.000 Euro.

 

DTM-Trophy

Das Mücke-Team steigt 2022 in die mit GT4-Autos betriebene DTM-Trophy ein

Foto: DTM

Zudem eigne sich die DTM-Trophy besser als andere GT4-Serien wie die GT4 Germany. "Ich glaube, dass es gerade in der Ausbildung ein ganz wichtiger Faktor ist, dass nur ein Fahrer pro Auto eingesetzt wird", verweist er auf das Alleinstellungsmerkmal der 2020 gegründeten DTM-Nachwuchsserie.

 

"Das bedeutet mehr Fahrzeit für den Fahrer", argumentiert er. "Außerdem ist GT4 eine Ausbildungskategorie. Eine gute Ausbildung erfordert die Konzentration auf den Einzelnen. Und ein gut ausgebildeter Fahrer kann später auch mit den Kompromissen leben, die man im GT-Sport machen muss. Wenn ich die zu früh kreiere, dann ist das nicht zielführend."

"Gibt in der DTM Hersteller-Nähe, die nicht unwichtig ist"

Derzeit spreche man mit mehreren Kandidaten für die zwei Cockpits. "Es gibt tatsächlich sehr viel Nachfrage", so Mücke. "Das hat sicherlich mit dem professionellen und hochwertigen Umfeld der DTM zu tun, denn die Hersteller sind alle vor Ort. Und wenn ein Team gleichzeitig auch ein DTM-Werksteam ist, gibt es eine gewisse Nähe, die nicht unwichtig ist."

Dadurch haben junge Fahrer laut Mücke die Möglichkeit, "sich ins Gespräch zu bringen. Wenn ich hingegen mit der Formel 4 oder mit der Formel 3 fertig bin, gibt es nichts, wo ich gleich fahren kann, sondern ich muss wieder anfangen, mich darzustellen und mich zu beweisen."

GT4-Piloten seien aber auch durch ihren FIA-Status und die Profi-Amateur-Bedingungen in diversen Langstreckenserien durchaus gefragt: "Als Bronze- oder Silber-Fahrer können sie in der Regel bereits ohne Budget fahren."

Mit Bildmaterial von DTM.

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