Vila Real richtiger Weg für DTM? Teams fürchten "Schrott und hohen Kosten"
Wie die DTM-Teams zu den Plänen eines Stadtrennens in Nordportugal stehen und über welche Möglichkeiten diskutiert wird, damit die Kosten nicht explodieren
2018 sorgte eine Kettenreaktion bei der WTCR-Serie für einen Massencrash
Foto: FIA FIA
Fährt die DTM 2025 erstmals in Vila Real? Wie Motorsport-Total.com berichtete, darf sich die portugiesische Kleinstadt gute Chancen ausrechnen, dass der spektakuläre Stadtkurs kommende Saison in den noch nicht präsentierten Kalender aufgenommen wird. Und das, obwohl es in WTCC- und TCR-Zeiten immer wieder zu heftigen Startunfällen kam.
Das hat auch damit zu tun, dass die Portugiesen für einen Platz im DTM-Kalender zahlen würden: 2023 wären es laut Recherchen von Motorsport-Total.com 600.000 bis 800.000 Euro gewesen, ehe der Plan an der ADAC-Übernahme der Serie scheiterte. In den Reihen der Teams ist man aber skeptisch, ob Vila Real der richtige Weg für die DTM ist.
"Ich glaube, wir sind als DTM gut beraten, wenn wir das eine oder andere Alleinstellungsmerkmal haben - das wäre wichtig", sagt HRT-Teamchef Ulrich Fritz. "Die Frage ist aber, ob Vila Real das richtige Alleinstellungsmerkmal ist."
"Gibt zu Vila Real keine einheitliche Meinung"
Wieso der ehemalige DTM-Leiter von Mercedes-AMG Zweifel hat, obwohl man mit einer beeindruckenden Zuschauerkulisse rechnen dürfte? "Das kann sicher sehr geil werden, aber das kann auch wirklich in viel Schrott und hohen Kosten enden", spielt er auf die enge Strecke an, die wegen ihres Layouts und der Topographie gerne mit dem Klassiker in Macau verglichen wird.
"Ich glaube, dass es zu Vila Real keine einheitliche Meinung gibt", sagt Fritz. "Selbst ich habe keine einheitliche Meinung dazu. Einerseits reizt dich das Thema, anderseits sieht man das Risiko. Es ist nicht einfach, das gegeneinander abzuwägen."
Wie man die finanziellen Sorgen der Teams lösen könnte
Der ADAC möchte den Teams bei der Kalenderplanung wegen der Kosten entgegenkommen und bei acht Events bleiben. Aber dürfen die Rennställe wegen der weiten Anreise nach Portugal und der zu befürchtenden Kosten wegen der Schäden auch mit einer finanziellen Kompensation rechnen?
"Überholen ist so gut wie unmöglich"
Denn wie beim Norisring-Rennen findet man wegen der Unfallgefahr keine Versicherung für die Boliden. "Wir müssen uns die Kosten anschauen", sagt auch Torsten Schubert, Gründer des BMW-Teams Schubert Motorsport, wenn er über Vila Real nachdenkt. "Sicher ist es auch keine einfache Rennstrecke. Gerade überholen ist dort so gut wie gar nicht möglich."
Seit den 1930er-Jahren wird in Vila Real gefahren, meist vor vielen Zuschauern Foto: FIA WTCR
"Ich halte Portugal für keine gute Option. Ich finde wir sollten in Deutschland, Holland oder Belgien fahren." Dörrs Vorschlag: "Spa wäre zum Beispiel eine geile Strecke."
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