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DTM Assen

"War Kelvins einzige Chance": Mit dieser Taktik besiegte Wittmann seinen Rivalen

15 Runden lang hielt Marco Wittmann Abt-Titelrivale Kelvin van der Linde trotz eines Reifennachteils und Berührungen hinter sich: Mit welcher Taktik er Platz drei holte

Marco Wittmann hat auch in Assen das Maximum aus seinem Paket herausgeholt. Nach seinem Samstagssieg trotz Fünf-Sekunden-Strafe und 18 Kilogramm Erfolgsballast wurde er am Sonntag nach einer wahren Verteidigungsschlacht gegen Abt-Audi-Pilot Kelvin van der Linde Dritter. Und das mit satten 25 Kilogramm Zusatzgewicht an Bord.

"Ich hätte nicht gedacht, dass ich ihn halten kann", sagt der zweimalige DTM-Champion, der unter anderem in Runde 25 mit dem Abt-Audi-Titelrivalen kollidierte, als sich dieser innen in Kurve 5 hineinpresste und über den Randstein in das Hinterrad des M6 GT3 rutschte.

War dabei alles fair? "Die Berührungen waren okay", antwortet Wittmann. "Er hat natürlich versucht, mich in Kurve 5 zu schwächen, damit er den Vorteil auf der Geraden hat. Er hat mich aber nicht abgedrängt oder umgedreht."

Wittmanns Konzentration auf Kurve 5

Um van der Linde hinter sich zu lassen, legte sich Wittmann eine spezielle Taktik zurecht: Der erste Sektor war van der Lindes einzige Chance, denn der wendige Audi R8 LMS funktioniert im winkeligen ersten Streckenteil deutlich besser als der BMW M6 GT3 mit seinem langen Radstand. Dafür hat der Ingolstädter Bolide ein Leistungsdefizit gegenüber dem BMW und ist in schnellen Kurven im Nachteil.

"Meine Schwächen waren die Kurven 3 und 4, wo er nahe rankam, um dann das Manöver in Kurve 5 zu starten", bestätigt Wittmann. "Auf dem Rest der Strecke war ich ziemlich save, denn ich wusste, dass die Sektoren zwei und drei dem BMW mehr liegen und es schwierig ist, dort zu überholen. Es war klar, dass Kurve 5 die einzige Chance war."

Daher habe Wittmann natürlich versucht, in der Haarnadel "innen dich zu machen, denn wenn man außen rum will, muss man viele Meter mehr machen. Da muss man schon sehr viel schneller sein, um das auszugleichen."

Reifen, Gewicht und Tracklimits als Herausforderungen

Die Verteidigungstaktik ging auf, obwohl van der Linde deutlich frischere Reifen hatte, was nicht nur darauf zurückzuführen war, dass der Abt-Audi-Pilot zehn Runden nach Wittmann stoppte. "Man muss auch bedenken, dass er gestern sehr spät gestoppt hat und deshalb in diesem Rennen insgesamt die vielleicht besten Reifen von uns allen hatte", so der Fürther. "Es war daher wirklich schwierig."

Zumal Wittmann durch seinen Sieg am Vortag noch einmal sieben Kilogramm extra einladen musste, was sich laut seinen Angaben auswirkte. "Man hat gesehen, dass wir mit dem Gewicht an Bord heute ganz offensichtlich nicht die Pace hatten", sagt er. "Außerdem spürt man den Reifenabbau hinten ein bisschen früher. Das macht einem das Leben nicht leichter."

Und dann drohte auch noch ein Deja-vu vom Vortag, als er eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen eines Verstoßes gegen die Tracklimits erhalten hatte. "Ich wusste also, dass ich auf der Strecke bleiben musste, denn wenn ich noch einmal dagegen verstoßen hätte, hätte es wieder eine Fünf-Sekunden-Strafe gegeben", offenbart er. "Das hätte mich sehr weit nach hinten gespült."

Wie van der Linde versuchte, Wittmann zu knacken

Doch nicht nur er, sondern auch Kelvin van der Linde erhielt vier Runden später eine Warnung wegen der Tracklimits. Und sah sich im Duell trotz der Attacken ohne wirkliche Chance. "Ich habe wirklich alles gegeben, vor allem auf den frischen Reifen", sagt der Südafrikaner bei 'ran.de'. "Da habe ich wirklich gedacht, das wäre meine Chance, ranzukommen. Ich habe es einmal richtig versucht und es ging dann nicht."

Daraufhin fiel van der Linde etwas zurück, was aber nicht auf einen Fehler zurückzuführen war. "Da habe ich wirklich versucht, das Auto ein bisschen runterzukühlen, frische Luft zu kriegen und es nochmal zu versuchen am Ende", offenbart er. "Ich hatte aber trotz des Reifenvorteils keine Chance."

Während Wittmann den Großteil des Rennens van der Linde im Rückspiegel hatte, lieferte er sich in der Anfangsphase ein heißes Duell mit AF-Corse-Ferrari-Pilot Alex Albon. Wer von den beiden der härtere Gegner für ihn war? "Ich denke, es war Kelvin am Ende. er war auf viel frischeren Reifen", so Wittmann. Aber auch Albon habe "unheimlich viel Druck gemacht".

Juncadella-Ausfall ermöglichte Podestplatz

Während es im Duell gegen van der Linde um Platz vier ging, profitierten beide zwei Runden vor Schluss vom Ausfall des auf Platz drei liegenden GruppeM-Mercedes-Pilot Daniel Juncadella, bei dem die Aufhängung brach. "Da hatten wir ein bisschen Glück, und das ist natürlich schade für ihn", so Wittmann.

Gegen Sieger Lucas Auer und den zweitplatzierten AF-Corse-Ferrari-Piloten Liam Lawson hatte er aber am Sonntag nichts auszurichten. "Wir konnten die Pace von Lucas und Liam heute nicht mitgehen", sagt er.

"Aber das Podium nehme wir gerne. Gestern haben wir gewonnen, heute P3 - zwei Podien an einem Wochenende sind immer etwas besonderes." Zumal der Rückstand in der Meisterschaft auf Lawson zwei Wochenenden vor Schluss nur zehn Punkte beträgt - und er am Sonntag auch den davor punktegleichen van der Linde hinter sich gelassen hat und nun Zweiter ist.

Mit Bildmaterial von DTM.

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