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Kolumne

Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat

Eigentlich wollte sich Audi-Pilot Jamie Green in Hockenheim vorne zurückmelden, doch nun kämpft der mit 16 Siegen erfolgreichste aktive DTM-Pilot um die Karriere

Liebe Leserinnen und Leser,

mit "Audi hat es geschafft, die ersten drei Plätze zu belegen, also war es ein guter Tag", zog Jamie Green am Sonntag nach dem DTM-Saisonauftakt in Hockenheim Bilanz. Doch die Miene des 36-jährigen Briten, der 2015, 2016 und 2017 um den Titel kämpfte und im Vorjahr auf den letzten Platz abstürzte, verrät, dass sich gute Tage anders anfühlen.

Der Audi-Pilot kann nach dem ersten DTM-Wochenende des Jahres nicht gut geschlafen haben, denn genau dieses Ergebnis der Ingolstädter muss ihm schwer zu denken geben. In der Gesamt-Wertung liegen mit Robin Frijns, Rene Rast, Nico Müller und Mike Rockenfeller vier Audi-Piloten mit über 20 Punkten auf den Plätzen zwei bis fünf hinter BMW-Pilot Marco Wittmann, während Green in Hockenheim nur zwei mickrige Zähler holte und Gesamt-Zwölfter ist.

Warum Green beinahe punktelos geblieben wäre

Das Kurzresümee seines Wochenendes? Ein mäßiger 13. Startplatz im Regen-Qualifying am Samstag, dann ein Kupplungsproblem im Rennen, das für einen verpatzten Stopp sorgte und ihn um Punktechancen brachte.

Jamie Green, Erich Baumgärtner

Green und Ingenieur Baumgärtner: Hat man die Probleme des Vorjahres gelöst?

Foto: LAT

Am Sonntag startete er von Platz sieben, ehe er beim Restart Sheldon van der Linde umdrehte und dafür eine Durchfahrtsstrafe kassierte, die ihn über 21 Sekunden kostete. Auch wenn er sich in der letzten Runde noch in die Punkteränge rettete, wäre sonst Platz sechs möglich gewesen.

"Mein Tempo am Sonntag war wirklich gut, und das ist das Positive, das ich aus diesem Wochenende mitnehme", sagt Green, der sein Balance-Problem laut eigenen Angaben erst beim letzten Rennen 2018 löste. Und auch Teamchef Arno Zensen redet seinem Schützling gut zu: "Die letzte Saison ist abgehakt. Wir haben mit ihm und Rene Rast zwei Eisen im Feuer!"

Hoher Anspruch und harte Wirklichkeit

Aber wie ein Titelkandidat präsentierte sich Green in Hockenheim nicht. Obwohl er weiß: In der DTM ist ein starker Saisonstart so wichtig wie in kaum einer anderen Rennserie. Wenn man nicht gleich aufzeigt, dann wird man rasch Hersteller-intern zur Spielfigur degradiert und muss für denjenigen fahren, der sich in Titelform präsentiert.

Das hat der Brite vor allem im Vorjahr erlebt, als er für Teamkollege und Erfolgsgarant Rast fahren musste. Nun wollte er sich ganz vorne zurückmelden und stellte vor der Saison sogar den Titelanspruch. "Man wird nicht von heute auf morgen ein schlechter Fahrer, nachdem es so lange gepasst hat. Man vergisst nicht, was es braucht, um konkurrenzfähig zu sein", sagte er. "Ich möchte dieses Jahr endlich Meister werden."

Arno Zensen, Jamie Green, Nico Rosberg

Rosberg-Teamchef Zensen, Green und Rast: Der Brite muss nachlegen

Foto: Audi

Teamchef Zensen weiß, dass Green die rote Laterne im Vorjahr wurmte: "Klar hat ihn das ziemlich belastet. Deswegen haben wir alles analysiert und ihm den Rücken gestärkt. Mir ist es doch völlig egal, welcher unserer Fahrer die Rennen gewinnt." Dennoch scheint das auch dieses Jahr Rast zu sein, der ohne Technikpech wohl acht DTM-Siege in Folge zu Buche stehen hätte und klar zeigte, wer beim Rosberg-Team das Sagen hat.

Green bald Opfer des Generationswechsels?

Für Green geht es nun in Wahrheit um nichts anderes als die Rettung seiner Karriere. Der 16-malige DTM-Sieger, der sich selbst als Old-School-Racer sieht und kein großer Simulator-Fan ist, geht in seine 16. Saison - und spürt in Hockenheim den heißen Atem der Sim-Racing-Generation.

Jamie Green

Jamie Green kämpft um seinen Verbleib in der DTM

Foto: LAT

BMW-Rookie Sheldon van der Linde glänzte im Regenrennen am Samstag mit Platz sechs, und auch die beiden WRT-Audi-Neulinge Jonathan Aberdein und Pietro Fittipaldi, der ebenfalls punktete, fielen immer wieder mit ihrem Speed auf.

"Die Fahrer, die im Kundenteam performen, sind jetzt natürlich auch die ersten Kandidaten auf ein potenziell freiwerdendes Werkscockpit", stellt Audi-Sportchef Dieter Gass klar: "Und das ist einer der Gründe, warum ich mit den beiden extrem happy bin, auch weil sie 21 und 22 Jahre alt sind." Das Durchschnittsalter der Audi-Werksfahrer, die dieses Jahr unverändert blieben, beträgt übrigens 32 Jahre.

Green muss jetzt so rasch wie möglich zeigen, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört. Denn sonst wird er sich nicht nur vom Titeltraum verabschieden müssen, sondern bald von der gesamten DTM. So wie die Mercedes-Truppe im Vorjahr, die ihn 2005 in die Serie geholt hatte.

Sven Haidinger

Mit Bildmaterial von LAT.

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