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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat

Warum Jamie Green & Co. die Riesenchance hatten, aus dem Schatten von Rene Rast zu treten, sich aber stattdessen vom Titelkampf verabschieden

Liebe Leserinnen und Leser,

Hand aufs Herz: Diese Saison wird ein Audi-Pilot Champion! Das ist nach der BMW-Achterbahnfahrt jetzt schon klar. Daher geht es intern bei den Ingolstädtern bereits um den Titel. Und der DTM-Saisonauftakt 2020 war die ganz große Chance für Audis Schattenmänner.

Während Audi-Speerspitze Rene Rast, sein großer Rivale Nico Müller und Teamkollege Robin Frijns durch das Formel-E-Sixpack in Berlin mit einem Hardcore-Programm von der DTM abgelenkt waren, hätten sich Jamie Green, Mike Rockenfeller und Loic Duval in der Meisterschaft eine perfekte Ausgangslage schaffen können, ja müssen.

Doch das Gegenteil ist passiert: Gemeinsam holten sie beim zweiten DTM-Saisonwochenende in zwei Läufen auf dem Lausitzring-Sprintkurs nur 19 Punkte, während Rast, Müller und Frijns 112 Zähler an Land zogen - und in der Meisterschaft auf und davon sind.

Unglaubliche DTM-Bilanz der Formel-E-Piloten

Green, der in der Lausitz überhaupt nur vier Punkte sammelte, fehlen auf Platz vier als bestem der Schattenmänner bereits 64 Punkte auf DTM-Leader Müller. So konstant, wie sich der Schweizer diese Saison präsentiert, holt das der 38-jährige Brite nie mehr auf. Zumal die Audi-Stärke dafür sorgen wird, dass die eigenen Piloten ständig punkten - und selten einer einen Nuller schreibt.

Aber wie ist das zu erklären? Ist es gar ein Vorteil, wenn man zwischen Formel E und DTM hin und her wechselt? Die Resultate lassen es einen fast glauben. Audis Formel-E-Trio holte in der bisherigen DTM-Saison ganze acht von zwölf Podestplätzen - und alle vier Siege. Und sie starteten in drei von vier Rennen von den besten drei Startplätzen.

Dabei mussten sie in 16 Tagen zehn Rennen absolvieren. Und gerade bei Audis Hochkaräter Rast merkte man auf dem Lausitzring, wie sehr ihn sein Blitzeinstieg in Audis Formel-E-Team beansprucht hat: Der Rosberg-Audi-Pilot ging quasi ohne Vorbereitung in das DTM-Wochenende, hatte nur einmal mit seinem Ingenieur telefoniert. Kein Wunder, dass Rast am Samstag mit Platz sieben schwächelte: Kein Pilot bereitet sich so akribisch auf die Rennen vor - und braucht diese Vorbereitung auch, um schnell zu sein.

Routinier Green: Letzte Chance auf DTM-Titel vorbei

Routinier Green hätte diese Schwäche nutzen müssen! Der Brite war ein DTM-Star, als vor drei Jahren Rast ins Rosberg-Team kam. Doch der Spätberufene aus Minden hat ihm mit zwei Meistertiteln seitdem klar den Rang abgelaufen, Greens Glanz ist verblasst. 2020 hätte sein Befreiungsschlag werden können. Vor der Saison hatte er noch davon geträumt, in seinem letzten DTM-Jahr das Wunder vom Titel endlich möglich zu machen.

Doch nach dem besten Saisonstart seit 2017 kam in der Lausitz der bittere Einbruch: Nach Platz acht am Samstag schied er am Sonntag auf dem selben Platz liegend mit einem Getriebeproblem aus.

Qualifying-Schwäche als Hauptproblem

Was das Problem der Schattenmänner ist? Das Qualifying. Dieses Wochenende fuhr Green von den Startplätzen acht und neun los - wie will man da wirklich die Big Points einfahren? Auch Rockenfeller ging es mit den Plätzen neun und sechs nicht viel besser, während Duval zumindest am Samstag Startplatz drei holte.

Denn bei den Kämpfen im Mittelfeld zerstört man schnell seine Reifen. Auch weil die Abschaffung des DRS- und Push-to-pass-Fensters in dieser Saison dafür sorgt, dass alle gleichzeitig auf den Knopf drücken und das Überholen im Feld zur Herkulesaufgabe wird.

Kaum Perspektiven bei Audi

So schwierig die Ausgangssituation in den Rennen ist, so schwierig ist sie auch für die weitere Karriere der Noch-Audi-Werkspiloten: In der boomenden Formel E ist keiner der drei Schattenmänner ein Thema - und damit wird die Luft nach dem DTM-Ausstieg der Ingolstädter dünn.

Green ist ganz klar im Spätherbst seiner Laufbahn angelangt und hat auch keine große Langstreckenerfahrung vorzuweisen. Ihm droht sogar das Karriereende. Der 36-jährige Rockenfeller war bis 2019 Teil des Corvette-GTE-Programms und wird vermutlich sein Glück im GT-Sport suchen. Und auch für Duval, der wie Green 38 Jahre alt ist, stehen die Zeichen bei Audi auf Abschied: Er peilt Prototypen-Einsätze an.

Audi-Sportchef Dieter Gass hat seinen Piloten sogar angeboten, dieses Jahr DTM-Rennen zu verpassen, wenn sie ein Angebot mit einer Perspektive erhalten. Das zeigt, dass für Green & Co. kein Platz mehr ist.

Sven Haidinger

Mit Bildmaterial von Audi AG.

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