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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat

Mit seinem heftigen Crash sorgte WRT-Audi-Rookie Fabio Scherer für Aufregung: Dabei war der Tomczyk-Schützling das gesamte Assen-Wochenende von der Rolle

Liebe Leserinnen und Leser,

WRT-Audi-Rookie Fabio Scherer wird das Rennwochenende in Assen nicht so schnell vergessen. Das liegt an den blauen Flecken, die er sich bei seinem heftigen Unfall mit Slicks bei stark einsetzendem Regen zugezogen hatte. Und am Wirbel, für den der 21-jährige Schweizer, der in Spa als erster Pilot in einem DTM-Auto über 300 km/h fuhr, in den Niederlanden sorgte.

Zugegeben: Dass Scherer kurz vor dem Aquaplaning-Crash mit Trockenreifen ausgestattet worden war, war nicht sein Fehler. Dass er die Bedingungen falsch einschätzte, erklärt er damit, dass die Warnung der Rennleitung vor dem Wetterumschwung wegen Funkaussetzern nicht zu ihm durchgedrungen sei. Zudem übte er Kritik am DTM-Funkverbot.

Kubica: Immer Ärger mit Fabio Scherer

Dennoch ist Scherer in seiner Rookie-Saison zu oft in Zwischenfälle verwickelt. Im Samstag-Qualifying bummelte er in der über 260 km/h schnellen Ramshoek-Kurve, die von machen bereits mit der Eau Rouge verglichen wird, auf der Ideallinie, als gerade Robert Kubica auf einer schnellen Runde daherraste.

Der Pole reagierte geistesgegenwärtig und lenkt seinen ART-BMW von der Strecke in die Auslaufzone, um dem WRT-Audi auszuweichen - eine brandgefährliche Situation.

 

 

Scherer erhielt für die Aktion eine Rückversetzung um fünf Startplätze - nicht so schlimm, wenn man ohnehin 16. und Letzter ist. Es war nicht das erste Mal, dass er mit Kubica aneinandergeraten war: Auf dem Lausitzring hatte Scherer den Polen im Zweikampf umgedreht. Und für Verwunderung beim Ex-Formel-1-Star gesorgt: "Der Angriff hat mich überrascht, er war eigentlich viel zu weit weg."

 

Scherers Samstag-Sündenregister

Ähnlich ruppig ging es dann am Samstag auch beim Rennen in Assen weiter: Zunächst drängte Scherer in der vierten Runde Sonntagsieger Sheldon van der Linde im Kampf um Platz zwölf ab, weshalb die Rennleitung einen Platztausch anordnete.

Stattdessen schlug er aber eine Runde später erneut zu: Beim Versuch, Timo Glock innen zu überholen, fuhr er Marco Wittmann ins Heck und drehte den nächsten BMW um. Scherer wurde von der Rennleitung verwarnt und erhielt dafür eine Durchfahrtsstrafe. "Er hat sich verschätzt", lautet Wittmanns Urteil. Und verriet am Sonntagmorgen: "Bis jetzt hat er sich nicht bei mir entschuldigt."

 

 

Das Sündenregister des Youngsters war damit aber noch immer nicht voll: Am Ende des Rennens setzte es für Scherer auch noch eine 30-Sekunden-Strafe, weil er mit Philipp Eng den nächsten BMW-Piloten von der Strecke drängte.

 

"Da ist jemand irgendwie am Limit"

"Wir haben derzeit sehr viele Fabio-Scherer-Themen", meinte auch Sat.1-Experte Timo Scheider. "Da ist jemand irgendwie am Limit."

Wenn es daran liegt, dass der Engelberger, der in zwei Formel-3-Jahren einmal aufs Podest kam, langsam ungeduldig wird, dann wäre das durchaus nachvollziehbar.

Scherer sitzt mit dem Audi im besten Auto, auch wenn die WRT-Truppe dieses Jahr noch Abstimmungsschwierigkeiten hat. Und seine Ergebnisse lassen bislang zu wünschen übrig. Ein zwölfter Platz im ersten Spa-Qualifying war bis jetzt das höchste der Gefühle, während Teamkollege Ferdinand Habsburg bereits zweimal Vierter war.

Brechstange ist keine Lösung

Klar - der Österreicher hat bereits ein Jahr DTM-Erfahrung auf dem Buckel, aber selbst sein zweiter Teamkollege Harrison Newey, der nach nur einem Testtag in die Saison startete, holte mit dem RS 5 bereits einen achten, einen neunten und einen zehnten Startplatz heraus. Und einen Punkt für Platz zehn auf dem Lausitzring, während Scherer, der an acht Renntagen einmal Elfter wurde, bislang als einziger DTM-Pilot punktelos blieb.

Was nun hilft? Vielleicht sollte Scherer mehr auf die Tipps von Mentor Martin Tomczyk hören, der 2011 mit Audi in seinem elften DTM-Jahr Champion wurde. Scherer und Tomczyk kennen einander durch dessen Schweizer Ehefrau Christina Surer, die den Youngster bereits in dessen Anfangszeiten an der Kartbahn erlebte.

Oder auf Landsmann Nico Müller, der inzwischen DTM-Saison Nummer sieben bestreitet und nach Jahren als Wasserträger nun endlich die Früchte erntet und auf dem Weg zum Titel ist. Beide haben in ihrer Karriere gezeigt, dass man Erfolg nicht mit der Brechstange erzwingt.

Sven Haidinger

Mit Bildmaterial von ITR.

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