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"Mit Berger Mist geredet": Newey dank Vater in der DTM

WRT-Audi-Rookie Harrison Newey verrät, wie eine Blödelei zwischen Adrian Newey und Gerhard Berger am Telefon für ihn zum DTM-Türöffner wurde

Die Überraschung war groß, als Adrian Neweys Sohn Harrison Newey beim letzten DTM-Testtag vor dem Saisonstart im WRT-Audi saß - und dann vor nicht ganz zwei Wochen auch noch als Ersatz für Ed Jones präsentiert wurde. Doch wie kam es dazu, dass der 22-jährige Brite ins DTM-Feld rutschte? "Das war ein bisschen ein Zufall", erzählt der Sohn des Formel-1-Stardesigners auf Anfrage von 'Motorsport.com' und verweist auf ein Telefongespräch seines Vaters mit DTM-Boss Gerhard Berger.

"Mein Vater hat lustigerweise mit Gerhard telefoniert - und sie haben einfach Mist geredet. Und im letzten Moment meinte dann Gerhard, dass es bei WRT ein paar Probleme gibt und ein Platz verfügbar sein könnte: 'Vielleicht ist das etwas, was sich Harry anschauen sollte.' Das hat er mir am Abend nach dem ersten Testtag gesagt", verweist Harrison Newey auf den 8. Juni.

Zum Hintergrund: DTM-Boss Gerhard Berger und Newey kennen einander nicht nur aus aktiven Formel-1-Zeit des Österreichers, als dieser vergeblich eine Zusammenarbeit mit dem Designguru anstrebte, sondern auch aus den Toro-Rosso-Jahren. Vor rund einem Jahrzehnt war Berger Mitbesitzer des italienischen Rennstalls - und das Auto stammte aus der Feder des Red-Bull-Designers.

So überzeugte Newey WRT-Audi

Ein Glück für Harrison Newey, der nicht lange zögerte, nachdem er von der Gelegenheit erfahren hatte: "Am Morgen darauf habe ich sofort Gerhard angerufen und gesagt, dass ich gerne den Test fahren würde, um zu zeigen, wozu ich imstande bin." Daraufhin verwies ihn Berger an WRT-Teamchef Vincent Vosse, mit dem Newey Kontakt aufnahm.

"Ich habe versucht, mich gut zu verkaufen und habe erklärt, warum ich gerne den Test fahren möchte. Das scheint ganz gut funktioniert zu haben, denn sie haben gesagt, dass ich den letzten Tag absolvieren könnte. Ich bin also in mein Auto eingestiegen, zur Strecke gereist und am Mittwochabend angekommen."

WRT spielte damals auf Anfrage von 'Motorsport.com' die Angelegenheit herunter und eine Sprecherin des Teams meinte, bei dem Test am Donnerstag ginge es nicht um ein Renncockpit. Aber wusste Newey damals schon mehr? "Ed hatte leider ein paar Probleme, die dazu führten, dass er die Saison nicht bestreiten kann", sagt Newey über den in Dubai lebenden Piloten. "Ich wusste, dass wahrscheinlich ein Renncockpit verfügbar sein würde. Es war also wichtig, sofort gute Arbeit zu machen, um zu zeigen, dass ich das Cockpit verdiene."

Auer über Newey: "Hat Mega-Job gemacht"

Das gelang Newey, der mit 0,733 Sekunden Rückstand auf Champion Rene Rast die neuntbeste Zeit des Tages fuhr, obwohl er davor nie in einem DTM-Auto gesessen war. Interessant ist, dass sich Newey vor dem Test offenbar noch letzte Tipps von Lucas Auer holen wollte, der bereits viel DTM-Erfahrung hat und im Vorjahr sein Teamkollege in der Super Formula in Japan war.

 

Harrison Newey

Harrison Newey: Im letzten Moment in das DTM-Feld 2020 gerutscht

Foto: WRT

"Er hat mich während der Testwoche am Dienstag angerufen - aber ich war im Stress und wollte ihn nach dem Test anrufen", erzählt der BMW-Pilot im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Und dann habe ich ihn plötzlich beim Frühstück gesehen. Da haben wir gelacht, und ich habe ihm gesagt, dass ich nicht wusste, dass er da ist."

Von der Testleistung zeigt sich Bergers Neffe beeindruckt: "Ich hab ihn dann nach dem Test angerufen und ihm gesagt, dass er echt einen Mega-Job gemacht hat. Das war richtig stark. Denn wenn du noch einmal drüberschläfst, bist du von Haus aus noch einmal zwei Zehntel schneller." Schon damals fiel Auer auf, dass Newey "irrsinnig von der DTM geschwärmt" habe.

"Und als Fahrer ist er richtig gut - er hat Talent, einen richtig guten Speed, Killerinstinkt und technisches Know-how. Da kann man nichts Negatives sagen."

Kurzfristiger DTM-Einstieg als Harakiri-Aktion?

Für Newey ist die DTM nicht komplett fremd, schließlich fuhr er 2016 und 2017 in der Formel-3-Euroserie im Rahmenprogramm der Traditionserie. "Als Formel-3-Fahrer schaut man immer auf zur DTM, da es sich um das Hauptrennen handelt", erinnert sich Newey. "Es bedeutet mir sehr viel, jetzt in der DTM zu fahren, denn die Anforderungen sind hoch. Und hier fahren einige der besten Fahrer weltweit."

Aber handelt es sich nicht um eine Harakiri-Aktion, wenn man sich nach nur einem Testtag dieser Herausforderung stellt? "Kommt drauf an, was man für ein Typ ist - und ob man das Glas halb voll oder halb leer sieht", relativiert Newey, der die Angelegenheit positiv sieht.

Newey: Spa-Auftakt ein Vorteil

"Wenn man zeigt, dass man es mit den großen Jungs aufnehmen kann, dann hat man Chancen im Langstrecken- oder Prototypensport", erklärt er seine Strategie. Dass er ein positiv denkender Mensch ist, beweist er auch bei der Einschätzung seiner Chancen für den Auftakt am kommenden Wochenende in Spa, der wegen des Zweitages-Programms nur 45 Minuten Trainingszeit ermöglicht.

"Ich mag es, wenn ich wenig Trainingszeit habe", sagt er. "Man muss einsteigen und sofort auf Touren kommen, hat wenig Zeit, das Auto genau einzustellen. Der Fahrer muss es richten. Das ist eine gute Herausforderung, auf die ich mich freue."

Zudem sei es ein Vorteil, das die DTM bisher in ihrer Geschichte nur einmal - im Jahr 2005 - in den Ardennen gastiert hat. "Es gibt viele erfahrene Piloten in der DTM. Und würden wir auf einer der typischen Strecken beginnen, dann wäre es vielleicht schwieriger für mich."

Mit Bildmaterial von Sutton.

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