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WRT-Audi zieht Bilanz: "Enttäuschend, dass es kein BMW-Kundenteam gibt"

WRT-Audi-Teamchef Vincent Vosse zieht kurz vor Saisonende Bilanz: Worauf er stolz ist, womit man zu kämpfen hat und wie es mit dem Kundenteam 2020 weitergeht

Starke erste Saison für das erste Kundenteam der neuen DTM: WRT-Audi setzte sich immer wieder gegen die Audi-Werksteams durch und brachte Jonathan Aberdein als Highlight dreimal in die Top 3 der Startaufstellung. Zudem gelang es der Mannschaft, abgesehen vom Norisring-Wochenende jedes Mal zu punkten und sogar einige Audi-Werksteams hinter sich zu lassen.

Dennoch blickt WRT-Audi-Teamchef Vincent Vosse zwei Wochenenden vor Schluss auch mit einem weinenden Auge zurück. "Es war vereinbart, dass auch von BMW ein Kundenteam kommen würde, doch am Ende kam es nicht", sagt der Belgier. "Wenn es in der Saison 2019 etwas Enttäuschendes gab, dann war es das."

Er selbst sei "nie von offizieller Stelle informiert" worden, dass es kein BMW-Kundenteam geben werde, stellt er gegenüber 'Motorsport-Total.com' klar. Dennoch hofft er nun, dass sich nächstes Jahr im Windschatten von WRT auch andere private Rennställe der Herausforderung DTM stellen: "Das ist das Ziel und das war das Ziel."

Vosse offenbart: Mindestens drei DTM-Jahre geplant

WRT-Audi plant jedenfalls auch weiterhin mit der DTM, stellt Vosse klar. "Als wir die Vereinbarung getroffen haben, sind wir von mindestens drei Jahren ausgegangen", offenbart er. "Wir werden am Jahresende Analysen machen, sehen, wo wir stehen und ob das DTM-Engagement dem Team einen Zusatznutzen bringt. Aber mein Ziel ist ganz klar, dass wir in der DTM weitermachen."

Vincent Vosse

WRT-Audi-Teamchef Vincent Vosse darf mit dem Premierenjahr zufrieden sein

Foto: Audi AG

Das habe auch damit zu tun, dass er die DTM für eine "fantastische Bühne" mit "großer Zukunft" hält. Wie er bislang mit seiner Mannschaft zufrieden ist? "Intern würde ich wahrscheinlich sagen: Ja, wir sind zufrieden",antwortet Vosse. "Wir haben gutes Potenzial gezeigt und hier einen vierten und dort einen fünften Platz geholt."

Dazu kommt, dass man immer wieder die Werksteams ärgert. "Ich konnte das so nicht erwarten", gibt er zu. "Sich knapp hinter den sechs Werks-Audi zu qualifizieren, ja. Aber nicht, das eine oder andere Mal einige davon hinter uns zu lassen."

Podestplatz als Ziel für Saison-Endspurt

Dennoch hat der Belgier noch eine Rechnung offen: "Wir haben gesehen, dass wir das Potenzial haben, ein Podium zu holen - und das hat noch nicht geklappt. Ein Podium wäre wirklich großartig und bleibt unser Ziel für die verbleibenden Rennen der Saison."

Das hält Vosse für realistisch, obwohl man im Gegensatz zu den Werksmannschaften nicht nur den Einsatz selbst organisieren muss, sondern vor allem die Finanzierung. Dass er trotzdem an die Podestchance glaubt, führt er vor allem auf seine Fahrer zurück: "Mit dem Potenzial, das Jonathan und Pietro haben, ist es definitiv möglich."

Aberdein sei mit seinen starken Qualifyings und Platz vier in Assen zwar bislang mehr im Rampenlicht gestanden als Pietro Fittipaldi, Vosse lobt aber auch den Enkel der Formel-1-Legende für seine "starken Leistungen". Überhaupt seien "zwei Rookies für uns das perfekte Szenario", fühlt er sich in der Fahrerwahl bestätigt.

Warum WRT mit den Boxenstopps zu kämpfen hat

Der Grund? "Es wäre schwieriger gewesen, zwei erfahrene Piloten zu haben, die erwartet hätten, dass wir vorne dabei sind", erklärt er. "Wir lernen nach wie vor und entdecken die DTM noch immer. Wir sollten nicht glauben, dass wir schon am Ziel sind."

Jonathan Aberdein

Bei den DTM-Boxenstopps geht es im Gegensatz zum GT-Sport um Details

Foto: Audi

Doch wo lagen bisher die größten Hürden für die WRT-Audi-Truppe, die bislang vor allem im Langstreckensport aktiv war? Vosse nennt als Beispiel die Boxenstopps, mit denen man "ziemlich zu kämpfen" habe.

"Man braucht vier Personen, die das dauerhaft machen. Die Menschen am Schlagschrauber und am Rad sind extrem wichtig. Training ist extrem wichtig. Für die Boxenstopps im GT-Sport braucht man vor allem Kraft. In der DTM ist das komplett anders. Da muss man hart trainieren. Jeder Millimeter zählt, jedes Detail." Das wolle man in der Winterpause optimieren.

Warum die DTM manchmal schwierig zu verstehen ist

Doch das ist nicht alles. Auch die enormen Leistungsschwankungen in der DTM sorgen bei WRT-Audi immer wieder für Rätselraten. "Warum holt Wittmann am Samstag in Brands Hatch die Pole-Position und warum steht er am Sonntag auf Startplatz zwölf?", wundert sich Vosse. "In der DTM geschehen seltsame Dinge, und man muss versuchen, sie zu verstehen. Sonst bekommst du das Gefühl, dass du die Dinge nicht im Griff hast, sondern nur mitschwimmst."

Jonathan Aberdein

Trotz "Funkverbot" benötigt man in der DTM eine teure Funkanlage im Cockpit

Foto: Audi

Zudem ärgere ihn, dass man trotz enormer Funkeinschränkungen für die Technik tief in die Tasche greifen müsse: "Was ich hasse, ist das viele Geld, das wir für den Funk ausgeben müssen, ohne ihn richtig verwenden zu können, da wir nur in der Boxengasse mit den Fahrern sprechen dürfen." Dabei seien gute Rennen mit oder ohne Funk möglich, wie die Formel 1 und die MotoGP beweisen.

Abschließend spricht Vosse auch seiner Mannschaft und Audi ein Kompliment dafür aus, dass der RS 5 bislang so reibungslos funktioniert. "Es gab nichts, weshalb wir ein Freies Training, ein Qualifying oder ein Rennen hätten auslassen müssen", sagt er. Es handle sich um ein "großartiges Auto, aber wir haben keine zehn Audi-Leute in der Box, die nach unseren Autos schauen. Das machen wir selbst. Und das macht einen sehr stolz."

Mit Bildmaterial von Audi.

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