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24h Le Mans virtuell: Siege für Rebellion und Porsche - Pech für F1-Stars

Während Verstappen und Co. vom Pech verfolgt sind, gewinnt Rebellion/Williams die virtuellen 24h Le Mans - GTE-Sieg für Porsche - Server sorgt zweimal für Rot

Video: 24h Le Mans virtuell: Highlights

Die erste und möglicherweise einzige Auflage der virtuellen 24 Stunden von Le Mans ist absolviert. 50 Autos, besetzt mit jeweils vier Fahrern, machten das von Samstag 15:00 Uhr MESZ bis Sonntag 15:00 Uhr MESZ gefahrene Sim-Race zu einem Spektakel mit insgesamt 200 Fahrern. Diese Fahrer saßen auf große Teile der Welt verteilt im Simulator, die meisten davon in ihrem jeweiligen Zuhause.

BILDER: 24h Le Mans virtuell

Von zahlreichen Rennprofis aus Formel 1, WEC, IMSA, diversen GT-Serien, IndyCar-Serie und Formel E über zahlreiche Sim-Racing-Profis war alles vertreten. Die meisten der 50 Autos waren mit zwei Rennprofis und zwei Profis aus der Sim-Racing- beziehungsweise E-Sport-Szene besetzt. Es gab aber auch zwei Besetzungen (Penske und United Autosports), die ausschließlich aus Profi-Rennfahrern bestanden.

Gefahren wurde mit der Simulation rFactor 2, die allerdings im Verlauf des 24-stündigen Rennens nicht immer ganz reibungslos lief. Abgesehen von Signalaussetzern bei einzelnen Autos - sogenannten "Glitches" - gab es zwei halbstündige Zwangspausen für alle.

Chronologie:

In der Topklasse LMP traten 30 virtuelle LMP2-Autos vom Typ Oreca 07 an. Den Sieg in der Klasse und damit auch den Gesamtsieg im Rennen holte sich nach den 24 Stunden die Besetzung des Autos mit der Startnummer 1 von Rebellion, das wie die drei anderen Autos des Teams in Kooperation mit Williams eSports eingesetzt wurde. Louis Deletraz, Raffaele Marciello sowie die Sim-Racer Nikodem Wisniewski und Kuba Brzezinski brachten den #1 Oreca nach 371 zurückgelegten Runden auf P1 ins Ziel.

 

Ihre Rebellion-Teamkollegen Canapino/Aitken/Gassner/Romanidis sorgten im Schwesterauto mit der Startnummer 13 mit Platz drei für zwei Autos von Rebellion/Williams auf dem Podium. Indes waren die anderen beiden Fahrzeuge des Teams (Startnummer 2 und Startnummer 3) in der 17. Stunde kollidiert. Für die Besetzung #3 (Ye/Rougier/Price/Keithley) wurde es am Ende "nur" der sechste Platz.

ByKolles nach früher Strafe und Problemen knapp am Sieg vorbei

Tom Dillmann, Esteban Guerrieri

P2 für ByKolles nach verpatztem Start und Technikdefekt im Rennen

Foto: Xynamic

Den zweiten Platz zwischen zwei Rebellion/Williams-Autos holte sich ByKolles. Von der Pole-Position ins Rennen gegangen, hatte Startfahrer Tom Dillmann direkt einen Frühstart hingelegt, der eine Durchfahrtsstrafe zur Folge hatte.

Im weiteren Rennverlauf gab es für ByKolles dann ein technisches Problem, als ein Simulatorlenkrad versagte. Trotz des doppelten Rückschlags kämpften sich Dillmann, Esteban Guerrieri und die beiden Sim-Racer Jernej Simoncic und Jesper Pedersen wieder durch das Feld, was mit P2 belohnt wurde.

22 Minuten vor Schluss ging man am #13 Rebellion-Oreca vorbei und rückte damit auf den zweiten Rang nach vorn. Kurz darauf gab es zwar noch einmal einen Konter, aber letztlich setzte sich ByKolles doch durch. In der Schlussphase wurden die Top-3-Autos allesamt von Sim-Racing-Profis gefahren. Den Sieg verpasste ByKolles trotz Strafe und Lenkrad-Problem letzten Endes nur um 17,7 Sekunden.

Pierre Gasly rettet mit P5 die Ehre der F1-Piloten

Jean-Eric Vergne und Pierre Gasly kamen mit ihren Sim-Racing-Kollegen Jarno Opmeer und Isaac Gillissen auf dem fünften Platz hinter 2 Seas (Al-Khalifa/Rowland/MacDuff/Braune; 4.) ins Ziel. Damit waren Vergne, Gasly und Co. das bestplatzierte von drei Autos, die von Veloce eSports eingesetzt wurden. Gasly war zudem der bestplatzierte in Reihen der Formel-1-Piloten, die überwiegend vom Pech verfolgt waren.

 

Das Rocket-Team von Jenson Button kam mit Button, Alex Buncombe und den Sim-Racing-Profis Jan van der Heyde und Matt Richards auf dem neunten Platz und damit in den Top 10 ins Ziel. Button selbst verkündete während des Rennens via Twitter, dass er zum zweiten Mal Vater wird.

Signalaussetzer verderben Verstappen/Norris ein starkes Rennen

Max Verstappen und Lando Norris (Team Redline) kämpften mit den Sim-Racing-Profis Atze Kerkhof und Greger Huttu lange um die Spitze. In der zehnten der 24 Rennstunden lag man in Führung, als Verstappen in den Porsche-Kurven heftig abflog, nachdem er kurz zuvor schon mehrere kleinere Ausritte zu verzeichnen hatte. Wie sich herausstellte, waren es keine Fahrfehler, sondern sogenannte "Glitches", also Signalaussetzer.

Weil man zur Reparatur des Autos die virtuelle Box ansteuern musste, verlor Redline fast zwei Runden auf die Spitze. Es war der Anfang vom Ende. Nach weiteren Signalaussetzern, die allerdings nicht alle zwangsläufig auf die Simulation zurückzuführen waren, wurden Verstappen/Norris/Kerkhof/Huttu stundenlang als Ausfall gemeldet.

 

Letzten Endes blieb es aber nicht beim Ausfall. Denn unter kuriosen Umständen durften Verstappen/Norris und Co. in der Schlussphase doch noch einmal ins Geschehen eingreifen. Der Rückstand war zu dieser Zeit aber bereits aussichtslos, wenngleich sie eine immense Gutschrift bekamen. Sie waren nicht die einzigen, denen es so erging.

Rückschlag für Penske: Pagenaud wechselt Simulator

Toyota - mit anderer Besetzung das Siegerteam der beiden zurückliegenden echten 24 Stunden von Le Mans - spielte aufgrund von mehreren Crashs keine entscheidende Rolle. Die Crashs allerdings waren nicht alle auf Fahrfehler von Brendon Hartley und Co. zurückzuführen. Teilweise gab es auch in diesem Fall Signalaussetzer. Am Ende wurden die beiden werksseitigen Toyota-Besetzungen auf P11 (Buemi/Hartley/Yamashita/Kasdorp) und P14 (Conway/Kobayashi/Lopez/Brient) gewertet.

Noch schlechter erging es Penske. Neben United Autosports (P24 mit Albuquerque/Brundle/von Uitert/Gamble) hatte man im gesamten Feld eines von nur zwei Fahrerteams, das keinen Sim-Racing-Profi aufwies. Die Arbeit im Simulator teilten sich die IndyCar- und IMSA-Stars Juan Pablo Montoya, Simon Pagenaud, Dane Cameron und Ricky Taylor. Problemlos lief das Sim-Race für die vier Penske-Profis aber nicht.

Pagenaud nämlich musste im heimischen Wohnzimmer kurzerhand sein Simulator-Set (Lenkrad, Pedalerie und Sitz) wechseln. Am ersten Set des Indy-500-Siegers von 2019 hatte das Lenkrad versagt. Unterm Strich belegten Montoya/Cameron/Pagenaud/Taylor mit 19 Runden Rückstand nur den 27. Platz in der LMP-Klasse mit 30 Autos.

GTE: Klarer Sieg für Porsche - Crashs für die Konkurrenz

In der GTE-Klasse, die mit 20 virtuellen GTE-Autos von Aston Martin, Chevrolet (Corvette), Ferrari und Porsche besetzt war, führte kein Weg an Porsche vorbei. Der #93 Porsche war dank Qualifying-Bestzeit von Sim-Racer Joshua Rogers von der Pole-Position der Klasse gestartet. Und auch im Rennen lag das Auto bis auf kurze Phasen durchgängig in Front. So ging der GTE-Klassensieg letztlich überlegen an Nick Tandy, Ayhancan Güven, Tommy Östgaard und Rogers.

Nick Tandy

In der GTE-Klassse führte kein Weg vorbei am #93 Porsche von Nick Tandy und Co.

Foto: Porsche

Der zweite Platz in der GTE-Klasse ging an die Besetzung des Aston Martin mit der Startnummer 95: Nicki Thiim, Richard Westbrook Lasse Sörensen und Sim-Racer Manuel Biancolilla hatten im Ziel aber eine ganze Runde Rückstand. Die stärkste Konkurrenz für den siegreichen Porsche war der Aston Martin über das gesamte Rennen gesehen nicht.

Denn über weite Strecken der Distanz präsentierte sich die von Romain Grosjeans R8G-Team eingesetzte Corvette stark aufgelegt. Grosjean selber war aber nicht am Start. Er ließ Daniel Juncadella, Mathias Beche und zwei Sim-Racer fahren. Nachdem man anfangs stundenlang in den Top 3 der GTE-Klasse mitgekämpft hatte, wurde das Team durch eine unverschuldete Kollision vorübergehend zurückgeworfen.

Katherine Legge, die in der LMP-Klasse mit Tatiana Calderon, Sophia Flörsch und Sim-Racerin Emily Jones ein reines Damenteam im #50 Oreca von Richard Mille bildete, war Auslöser der Kollision. Legge hatte sich in der zweiten Hunaudieres-Schikane gedreht und beim Wiederlosfahren die R8G-Corvette übersehen. Im Video-Interview nach ihrem Stint hat sich Legge direkt entschuldigt.

Gut drei Stunden vor Schluss wurde die R8G-Corvette dann zum zweiten Mal Opfer einer unverschuldeten Kollision. In einem GTE-Dreikampf beim Überrunden wurde der #57 Project-1-Porsche von Denis Olsen auf der Hunaudieres-Gerade von Sim-Racer Amos Laurito im #71-Ferrari gegen die Corvette gedrängt.

Die Corvette schlug mit Sim-Racer Risto Kappet am Steuer mehrmals an der Leitplanke an. Der Rückstand auf den führenden #93 Porsche wurde somit noch größer als ohnehin schon. Letzten Endes liefen Juncadella/Beche/Jajovski/Kappet mit einer Runde Rückstand auf P3 der Klasse ein.

Indes gab es für den #71 Ferrari in Folge des Zwischenfalls eine 30-sekündige Stop-and-Go-Strafe. Dennoch war dieser von Molina/Leo/Laurito/Zwiers gefahrene Ferrari unterm Strich mit Platz sieben in der GTE-Klasse der bestplatzierte der vier angetretenen Ferrari.

Der stärkste Ferrari allerdings war jener mit der Startnummer 52. Dieses Autos wurde unter anderem von den beiden Formel-1-Piloten Charles Leclerc und Antonio Giovinazzi gesteuert. In der achten Stunde lag man im GTE-Feld an zweiter Stelle, als ein Crash von Leclerc den Rückwärtsgang im Klassement einläutete.

Ähnlich wie Verstappen/Norris in der LMP-Klasse, so hatten auch Leclerc/Giovinazzi mit Signalaussetzern zu kämpfen. Am Ende wurde es für sie und ihre Sim-Racer im Team nur Platz 18 in der GTE-Klasse mit 20 Autos.

Während Porsche die GTE-Klasse mit einem Auto gewonnen hat, fielen zwei andere Werks-Porsche im letzten Renndrittel noch von aussichtsreichen Positionen ab. Der #91 Porsche mit Andre Lotterer, Neel Jani und Co. verlor fünf Runden bei einem Fahrerwechsel, weil nach dem Stint von Sim-Racer Mitchell DeJong kein Teamkollege bereit war, das Auto zu übernehmen!

Am Ende wurde es nur P12 in der GTE-Klasse direkt hinter dem #92 Porsche von Jaxon Evans, Matt Campbell und Co. Der vierte Werks-Porsche - Startnummer 94 mit Patrick Pilet, Simona de Silvestro und Co. - schied bei Halbzeit der Distanz durch einen Crash aus.

Serverprobleme sorgen für zwei 30-minütige Rotphasen

Nach 4:45 der 24 Rennstunden hatte es eine Rote Flagge gegeben, die das gesamte Feld zum Stillstand zwang. Grund war kein Zwischenfall auf der Strecke, sondern ein technischer Defekt am zentralen Computer (Server). Die Autos wurden auf der Strecke angehalten und die Reihenfolge rund 30 Minuten lang eingefroren, bis es nach einem Neustart des Servers weitergehen konnte.

Es blieb allerdings nicht die einzige Rotphase, die auf die Servertechnik zurückzuführen war. Denn nach 19:30 Stunden sorgte ein erneuter Serverdefekt für eine zweite Unterbrechung, die abermals rund 30 Minuten dauerte. Somit wies das 24-Stunden-Rennen unterm Strich eine ganze Stunde auf, in der die Autos stillstanden. Auf einige wenige Teilnehmer hatten die Servers-Neustarts unverhofft positive Auswirkungen.

Teams von Alonso und Verstappen nach Ausfall wieder dabei

Dazu gehörte Fernando Alonso. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister und zweimalige Le-Mans-Sieger trat für sein eigenes E-Sport-Team unter anderem mit Rubens Barrichello als Teampartner an. Doch schon in der zweiten Stunde blieb das LMP-Auto mit der Startnummer 14 mit Alonso am Steuer stehen. Der Sprit war ausgegangen, nachdem es beim ersten Boxenstopp ein technisches Problem beim Tankvorgang gegeben hatte.

Nachdem Alonso und seine Teamkollegen deshalb schon als ausgefallen gemeldet waren und sich der Spanier via Twitter schon auf eine reale Radtour verabschiedet hatte, durften sie nach dem (ersten) Server-Neustart in der fünften Stunde plötzlich doch wieder im virtuellen Rennen mitfahren. Auf die Spitze hatte man zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon 69 Runden Rückstand gehabt, aber dabei blieb es nicht.

Fernando Alonso

Alonso und Co. kehrten nach Aus ins Rennen zurück - Verstappen und Co. auch

Foto: Xynamic

Die Techniker nämlich setzten Alonso und Co. auf den gleichen Rückstand wie das zu diesem Zeitpunkt vorletzte LMP-Auto (sechs Runden Rückstand). Man begründete die Gutschrift von 63 Runden für Alonso/Barrichello/Pahkala/Teien damit, dass das technische Problem, das ursprünglich zum Ausfall geführt hatte, nicht auf das Team zurückzuführen war.

Aus dem gleichen Grund wurden Verstappen, Norris und Co. beim zweiten Server-Neustart um die 20-Stunden-Marke wieder ins Rennen zurückgeholt. Aus ursprünglich 146 Runden Rückstand wurden für sie und das Redline-Team "nur" noch 16 Runden Rückstand. Genau wie im Falle von Alonso/Barrichello und Kollegen (Platz 17 im LMP-Feld) war aber auch für Verstappen/Norris und Kollegen (Platz 25 im LMP-Feld) nichts mehr zu holen.

Reale 24h Le Mans 2020 am 19./20. September

Das vom Le-Mans-Veranstalter ACO, von der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und von Motorsport Games erstmals in dieser Form veranstaltete Sim-Racing-Event über 24 Stunden war der virtuelle Ersatz für die echten 24 Stunden von Le Mans. Diese hätten eigentlich an diesem Wochenende stattfinden sollen.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist die 88. Ausgabe der realen 24 Stunden von Le Mans aber auf den 19./20. September verschoben. Zahlreiche Teilnehmer der virtuellen 24 Stunden von Le Mans werden in gut drei Monaten dann auch in den echten Rennwagen sitzen. Ob das Rennen mit oder ohne Vor-Ort-Zuschauer stattfinden wird, ist derzeit noch offen.

Mit Bildmaterial von Xynamic.

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