Sim-Racer: Schon in zehn Jahren bereit für die Formel 1?
Formel-1-Marketing-Boss Ellie Norman geht davon aus, dass die Welt der E-Sportler schon bald mit der der "echten Rennfahrer" verschmelzen wird
Über das PC-Game in die echte Formel 1? Das soll in absehbarer Zukunft schon möglich werden. Formel-1-Marketing-Boss Ellie Norman ist der Ansicht, dass die Sim-Racer sich der Performance von herkömmlichen Rennfahrern schon jetzt so weit angenähert hat, dass die Entwicklung kaum aufzuhalten ist. Esport erfreut sich auch im Motorsport immer größerer Beliebtheit. Die Formel 1 trägt schon seit zwei Jahren einen eigenen Simulator-Wettbewerb aus.
"Ich würde sagen, dass man da schon bald einiges erwarten kann", sagt Norman. "Dass Esport jetzt schon als Beruf ausgeübt wird, bestätigt nur, dass es sich nicht länger mehr nur um Computerspiele dreht. Es ist unglaublich, wie schnell sich die Technologie entwickelt. Deshalb gehe ich von zehn Jahren aus, bis es soweit ist."
Bis auf Ferrari haben alle Formel-1-Teams bereits eigene Esportler engagiert. McLaren trägt sogar einen eigenen Wettbewerb aus und belohnt den Sieger mit einem Posten als Simulatorfahrer für das "echte" Formel-1-Team. Auch die FIA hat bereits eine Esport-Veranstaltung abgehalten, um sich den Sim-Racern anzunähern. Red-Bull-Pilot Max Verstappen ist unter anderen selbst ein begeisterter Sim-Racer.
Zudem treten auch beim "Race of Champions" schon Sim-Racer gegen erfahrene Strecken-Piloten an. Bei der diesjährigen Veranstaltung in Mexiko gewann Esportler Enzo Bonito sogar ein Rennen gegen Ex-Formel-1-Fahrer und Formel-E-Champion Lucas di Grassi. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis beide Welten miteinander verschmelzen", ist sich Norman daher sicher. "Das werden spannende Zeiten. Und man kann damit ein breiteres Publikum erreichen."
Denn die Marketing-Expertin sieht es auch auf die Zusammenführung der Zuschauer ab: "Es wird das physische Rennen auf der Strecke geben, das für einige vielleicht das einzige Interesse bleiben wird. Hinzu kommt aber ein ganz neues Publikum, das dieses Rennen anschaut, aber gleichzeitig auch selbst gegeneinander antreten will. So können sie die Formel 1 auf ihre eigene Weise erfahren. Keiner muss mehr Kompromisse eingehen, alle entscheiden sich für den gleichen Sport."
Mit Bildmaterial von LAT.
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