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Sim-Racing als Teil der GTWC: Ratel hatte Zweifel

Stephane Ratel äußert sich erstmals zu seinen Plänen, Sim-Racing zur realen Teamwertung der GTWC Europe zu zählen - Er war zunächst nicht überzeugt

Die GT-World-Challenge Europe hat sich mit einem neuen, radikalen Konzept in die Schlagzeilen gebracht: Sim-Racing-Events sollen mit zur realen Meisterschaft zählen. Zwar "nur" zur Teamwertung, doch die SRO Motorsports Group stößt ein riskantes Tor auf.

Dessen ist sich GT-Papst Stephane Ratel bewusst. Er gibt zu, dass er selbst auch erst Ablehnung gegen das Konzept empfand. Neue Konzepte im Motorsport haben ihn aber letztlich dazu bewegt, die Sache doch zu versuchen.

Die Initiative ergriff der neue Seriensponsor Fanatec, ein Hersteller für Lenkräder und weiteres Sim-Racing-Equipment. "Unser Marketingteam konnte Fanatec als Titelsponsor für unsere Rennserie gewinnen", erinnert sich Ratel gegenüber 'Sportscar365'.

Umstimmung dank Maßnahmen aus Deutschland

"Dann habe ich mich mit dem Fanatec-Chef getroffen und er hat mir diese innovative Idee vorgeschlagen, dass es fantastisch wäre, wenn wir beides miteinander verbinden. Ich hatte das Gefühl, dass dies zu revolutionär wäre. Und das, obwohl wir ja Experten in Revolutionen sind."

Ratels SRO Motorsports Group ist Erfinder der Balance of Performance und der Fahrer-Ratings. "Ich bin innovativen Ideen gegenüber immer aufgeschlossen. Aber diesmal war meine erste Reaktion: Das geht einen Schritt zu weit." Was hat ihn dann umgestimmt?

Assetto Corsa Competizione

Mit der Simulation Assetto Corsa Competizione geht es um Teampunkte

Foto: Kunos Simulazione

"Ich sah dann die Pressemitteilung einer gemeinsamen Serie von DMSB und ADAC (Sim-Racing-Cup), die eine Kombination aus realem Sport und E-Sport bilden. Und dann sah ich die FIA-Ausschreibung für eine elektrische GT-Meisterschaft. Da dachte ich mir: Warum sollen wir wie die alte Garde weitermachen? Wir haben mit den GTs äußerst attraktive Fahrzeuge für Sim-Racer."

Teams bei Umfrage gespalten

Die große Bewährungsprobe für die Idee gab es erst beim Saisonfinale 2020, als die Idee den Teams vorgestellt wurde; "Wären wir da auf größere Ablehnung gestoßen, hätten wir das alles schnell vergessen. Aber das war nicht der Fall. Ich würde sagen, dass es in etwa 50:50 war. Einige hatten Zweifel, andere sagten, dass sie bereits entsprechende Partner im E-Sport hätten."

"Wir haben uns letztlich dazu entschlossen, innovativ zu sein und neue Ideen voranzubringen." Allerdings bleibt der der Effekt auf die reale Teamwertung erst einmal gering: "Wir reden über drei Punkte für den Sieg zwei für Platz zwei und einen für den dritten Platz. Wenn man das mit der Gesamtzahl der Punkte vergleich, ist das auf einem niedrigen Niveau."

"Auch hat das Sim-Racing keinen Einfluss auf die Fahrerwertung. Wir könnten gar nicht genügend Simulatoren bereitstellen, um das zu gewährleisten. Doch jedes Team nominiert einen Fahrer. Die meisten Teams verfügen ohnehin schon über einen talentierten E-Sport-Piloten."

Raffaele Marciello, Maximilian Buhk, Timur Boguslawski

Der Löwenanteil der GTWC-Punkte wird weiterhin auf der realen Strecke vergeben

Foto: SRO/Patrick Hecq

Und auch für die Hersteller mache es Sinn: "Es hat Sinn, weil sie so ein neues Publikum erschließen können, das nicht unbedingt aus Motorsportfans besteht, sondern an solchen die, nur am E-Sport interessiert sind. Dabei dürfte es sich auch um ein jüngeres Publikum handeln." Und für den zweiten Partner der GTWC, den Webdienst AWS, macht das ohnehin Sinn.

Großer Aufschrei blieb aus

Ratel vergleicht die Situation mit der Einführung der Balance of Performance, die er 2005 angekündigt hat. Damals hatten ihn die Einstufungsquerelen um den Maserati MC12 auf die Idee gebracht. "Das hat einen Aufschrei gegeben!", sagt er. "Die Leute haben gesagt, wir würden den Sinn des Motorsports konterkarieren." Heute ist die BoP sogar in der Topklasse bei den 24 Stunden von Le Mans angekommen.

Diesmal fiel der Aufschrei weniger stark aus: "Ein Team hat mir eine E-Mail geschickt, dass wir es nicht tun sollten. Aber das Team hat sich trotzdem für die Serie eingeschrieben. Wir haben sie nicht verloren. Aber sonst hat mich niemand angerufen und mich gefragt, ob ich den Verstand verloren hätte."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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