Virtuelles MotoGP-Rennen in Misano: Alex Marquez besiegt Marc, Rossi Dritter
In der letzten Kurve schnappt Alex Marquez noch seinem Bruder Marc Marquez den Sieg in Misano weg - Valentino Rossi beim virtuellen Heimrennen Dritter
Zum vierten Mal trafen sich elf MotoGP-Fahrer virtuell und fuhren online auf der PlayStation 4 ein Rennen. Schauplatz war diesmal die Misano-Strecke in Italien. Gespielt wurde mit dem offiziellen MotoGP 2020 Game. Die Entscheidung um den Sieg fiel in der letzten Kurve der letzten Runde. Alex Marquez konnte noch seinen Bruder Marc abfangen und nach Mugello seinen zweiten Sieg feiern. Das Podest komplettierte Valentino Rossi.
Im Qualifying sicherte sich Fabio Quartararo mit 1:27.531 Minuten die Pole-Position. Zum Vergleich hatte in der Realität Maverick Vinales im vergangenen September mit 1:32.265 Minuten den besten Startplatz erobert. Neben Quartararo starteten Alex Marquez und Francesco Bagnaia aus der ersten Startreihe. Die Positionen vier bis sechs gingen an Vinales, Rossi und Marc Marquez.
Die Renndistanz betrug neun Runden. Beim Start gab es in den ersten Kurven das übliche Chaos mit einigen Kollisionen und Stürzen. Quartararo behauptete zunächst die Führung vor den beiden Marquez-Brüdern und Rossi, aber dann crashte Rossi in der ersten Runde und fiel zurück. Nach Stürzen in der ersten Kurve waren Bagnaia und Vinales am Ende des Feldes.
Nach der ersten Runde führte Quartararo etwas mehr als eine Sekunde vor Marc Marquez. Alex Marquez war Dritter und Lorenzo Savadori folgte als Vierter. Joan Mir und Rossi duellierten sich um den fünften Platz. Rossi kam in der Anfangsphase gut zurecht und konnte den Suzuki-Fahrer bald überholen.
Duell zwischen Alex Marquez und Quartararo zu Beginn
In der dritten Runde passierte dann Quartararo der erste Fehler. Der Spanier stürzte und verlor die Führung an Alex Marquez. Die neue Reihenfolge lautete somit Alex Marquez, Quartararo, Marc Marquez und Rossi. Rossi konnte Mir abschütteln, denn der Spanier stürzte ebenfalls in der dritten Runde.
An der Spitze entbrannte ein enges Duell zwischen Alex Marquez und Quartararo. Der Franzose probierte zu attackieren, aber Alex Marquez blieb fehlerfrei und behauptete die Führung. In der siebten Runde kam es zur Kollision und beide gingen zu Boden. Damit übernahm Marc Marquez die Führung.
Marc Marquez: "In der Realität akzeptiere ich das nicht"
Alex Marquez war aber nicht weit hinter seinen Bruder zurückgefallen. Quartararo fuhr als Dritter vor Rossi weiter. Das Spitzentrio schob sich in der letzten Runde dicht zusammen. Die Entscheidung fiel in der letzten Kurve. Alex Marquez konnte Marc Marquez noch abfangen und feierte seinen zweiten virtuellen Sieg.
"Ich bin sehr glücklich, weil ich so nervös war. Ich wollte unbedingt gewinnen", sagt Alex Marquez. "Fabio war heute der Schnellste. In der letzten Kurve habe ich versucht, früh zu bremsen und dann gut zu beschleunigen. Marc hatte genau die gegenteilige Taktik." Denn Marc Marquez verbemste sich und fuhr einen weiten Bogen.
"Beim Spiel akzeptiere ich das, aber nicht in der Realität", lacht Marc Marquez über die knappe Niederlage gegen seinen Bruder. "Es war mein bestes Spiel. Jetzt kann ich meinen Rücktritt erklären. Heute wird es eine große Party geben, weil wir die ersten beiden Plätze belegt haben. Ich habe meine Taktik verfolgt und versucht nicht zu stürzen. Schade, dass mich mein Bruder noch überholt hat. Darüber müssen wir sprechen! Ich mag es nicht, in der letzten Kurve zu verlieren."
Rossi erbt Podestplatz nach Quartararo-Sturz
Quartararo warf den dritten Platz noch durch einen Sturz in der letzten Runde weg, als er versuchte, Druck auf die Marquez-Brüder auszuüben. Den dritten Platz erbte somit Rossi, der bei seinem zweiten PlayStation-Rennen zum ersten Mal auf das virtuelle Podest klettern konnte. Quartararo kam als Vierter über die Ziellinie.
"Ich bin sehr glücklich mit diesem Podest", freut sich Rossi, der einen echten Pokal von Misano in die Webcam hielt. "Es ist ein wichtiges Ergebnis bei meinem Heimrennen. Ich habe diese Woche viel mit dem neuen Spiel trainiert. In der ersten Runde habe ich leider einen Fehler gemacht und bin gestürzt. In den letzten drei Runden habe ich die Top 3 gesehen. Dann hat Fabio einen Fehler gemacht. Danke Fabio!"
Die Positionen fünf bis elf gingen an Mir, Vinales, Bagnaia, Takaaki Nakagami, Lorenzo Savadori, Tito Rabat und Michele Pirro. Vinales und Bagnaia, die auch schon je einen virtuellen Sieg gefeiert haben, konnten sich diesmal nicht in Szene setzen. Mehrere Stürze verhagelten den beiden diesmal ein gutes Ergebnis.
MotoE-Premiere: Ferrari siegt wie im echten Leben
Nach dem MotoGP-Rennen war erstmals auch die MotoE dabei. Die Distanz betrug fünf Runden. Mit 1:37.405 Minuten sicherte sich Matteo Ferrari die Pole-Position. Der Champion des Vorjahres hatte in der Realität im vergangenen September beide Läufe in Misano gewonnen. Jordi Torres und Eric Granado komplettierten die erste Startreihe.
Wie im echten Leben holte sich Ferrari den Sieg. Gandado und Casadei behaupteten ihre Positionen und belegten die Plätze zwei und drei. Kein gutes Ergebnis gab es für die beiden deutschsprachigen Fahrer, die am Ende des Feldes zu finden waren. Der Deutsche Lukas Tulovic wurde als Achter gewertet und der Schweizer Dominique Aegerter als Neunter.
Ein Termin für ein fünftes virtuelles Rennen steht derzeit noch nicht fest.
Mit Bildmaterial von Repsol.
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