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Zum Jubiläum: Porsche gewinnt GTE-Klasse bei 24h Le Mans virtuell

Auf den Tag genau 50 Jahre nach erstem Porsche-Gesamtsieg bei den realen 24h Le Mans feiert die Marke überzeugenden Klassensieg bei den virtuellen 24h Le Mans

Das neu gegründete Porsche-eSports-Team hat die Erstauflage des virtuellen 24-Stunden-Rennens von Le Mans in der GTE-Klasse gewonnen. Das digitale Abbild des Porsche 911 RSR, Modelljahr 2017, legte in den Händen von Werksfahrer Nick Tandy und Porsche-Junior Ayhancan Güven sowie der Sim-Racing-Profis Joshua Rogers und Tommy Östgaard insgesamt 339 Runden auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 24 Heures zurück. Bildergalerie: 24h Le Mans virtuell

Sie überquerten die Ziellinie nach einem problemlosen Dauersprint zweimal um die Uhr mit einem Vorsprung von einer Runde auf den Zweitplatzierten der Klasse, den Aston Martin mit der Startnummer 95 von Thiim/Westbrook/Sörensen/Biancolilla. Auf den Tag genau 50 Jahre nach dem ersten Gesamtsieg von Porsche bei den realen 24 Stunden von Le Mans knüpfte das Quartett damit an den durchaus überraschenden Erfolg von Hans Herrmann und Richard Attwood an.

Porsche hatte das digitale Event mit vier werksseitig eingesetzten virtuellen 911 RSR in Angriff genommen. Alle Autos waren mit jeweils zwei realen Rennfahrern und zwei E-Sport-Profis des Teams Coanda Sim-Racing besetzt. Schon in der Anfangsphase entpuppte sich die Besatzung des Autos mit der Startnummer 93 als besonders konkurrenzfähig. Nach einem starken Start des 88er-Porsche von Dempsey-Proton übernahm Östgaard von Tandy - dem Le-Mans-Gesamtsieger von 2015 - und nach gut vier Stunden übernahm er auch die Führung.

Mit bemerkenswert konstanten Vorstellungen bauten auch Güven und Rogers den Vorsprung weiter aus und ließen sich selbst von zwei Rennunterbrechungen aufgrund technischer Probleme mit der Serverstruktur des Events nicht aufhalten. Der 20-jährige Rogers drehte gegen 6:15 Uhr im Morgengrauen mit 3:48.203 Minuten die schnellste Rennrunde in der GTE-Klasse.

Eine Podiumsplatzierung hatte auch der Porsche mit der Startnummer 92 fest im Blick, bevor das Auto von Werksfahrer Matt Campbell, Porsche-Junior Jaxon Evans und den beiden Sim-Racern Mack Bakkum und Jeremy Bouteloup knapp eine Stunde vor dem Rennende einem Verbindungsfehler mit dem Server zum Opfer fiel. Sie erreichten das Ziel noch auf P11 der Klasse.

E-Sport: 24h Le Mans virtuell

Während ein Porsche gewann, waren die drei Schwesterautos schnell aber glücklos

Foto: Porsche

Ebenfalls ein Kandidat für eine Top-3-Platzierung war das Auto mit der Startnummer 91, das sich die beiden Formel-E-Piloten Andre Lotterer und Neel Jani mit Mitchell DeJong und Martti Pietilä (beides Sim-Racer) teilten. Kurz vor Beginn des letzten Renndrittels kostete ein Server-Problem bei einem Fahrerwechsel wertvolle Zeit, nachdem sie bis in die Morgenstunden zu den Top 4 gehört hatten. Für sie endete das digitale Le-Mans-Rennen auf dem zwölften Platz im GTE-Feld.

Kein Glück hatten auch Simona de Silvestro und Patrick Pilet mitsamt den Sim-Racern Martin Krömke und David Williams. De Silvestro wurde nach nur 30 Minuten unverschuldet in einen Unfall mit Fernando Alonso (FA/RB AllInSports) verwickelt und fiel weit zurück. Ein Dreher von Pilet ins Kiesbett zur Rennhalbzeit besiegelte schließlich das vorzeitige Aus für den Porsche mit der Startnummer 94.

Die Porsche-Stimmen nach den 24h Le Mans virtuell

Nick Tandy (#93 Porsche; 1.): "Dieser Erfolg ist Balsam für die Seele. Es liegen unheimlich schwierige Monate hinter uns allen. Die lange Zeit ohne echten Rennsport war und ist eine Belastung für alle bei Porsche Motorsport, für die Fans und für uns Fahrer. Da war das virtuelle 24-Stunden-Rennen von Le Mans eine tolle Initiative, den Rennsport wieder aufleben zu lassen. Exakt an diesem Tag vor fünf Jahren habe ich als Gesamtsieger in Le Mans auf der obersten Stufe des Siegerpodests gestanden. Nun der Triumph im virtuellen Rennen, besser geht es kaum!"

Ayhancan Güven (#93 Porsche; 1.): "Vor allem in der letzten Stunde waren meine Nerven ganz schön angespannt, ich konnte kaum noch zuschauen. Es ist ja aber alles gutgegangen. Der Sieg fühlt sich großartig an, zumal wir enorm anstrengende Wochen der Vorbereitung hinter uns haben. Das perfekte Teamwork hat sich ausgezahlt, wir haben den Sieg verdient. Wir waren definitiv im gesamten Rennen das schnellste GTE-Auto im Feld. Mein erster Erfolg in Le Mans ist ein virtueller. Hoffentlich darf ich irgendwann auch am realen Rennen teilnehmen."

Joshua Rogers (#93 Porsche; 1.): "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Wir haben in den vergangenen Wochen so viel Arbeit in dieses Projekt gesteckt. Das ist eine riesige Teamleistung. Unser Wochenende begann schon mit der Pole-Position sehr gut. Dadurch konnten wir uns zu Rennbeginn aus dem Trubel heraushalten und mussten danach nur noch unsere Runden abspulen. Wir konnten Fehler auch im Überholverkehr vermeiden und haben versucht, einen möglichst großen Vorsprung herauszufahren. Unsere Strategie ist voll aufgegangen."

Tommy Östgaard (#93 Porsche; 1.): "Ein unglaubliches Rennen! Vom Start bis zur Zieldurchfahrt lief es für uns perfekt, obwohl uns beide Rennunterbrechungen auf dem falschen Fuß erwischt haben. Wir waren auf diese Situationen aber vorbereitet und sind cool geblieben. Alle bei Porsche und Coanda Simsport haben sich unheimlich engagiert, um diesen Erfolg möglich zu machen. Wir waren das schnellste [GTE-]Auto auf der Strecke und haben uns keine Fehler erlaubt. Porsche hat damit einmal mehr Motorsporthistorie geschrieben und ich bin unheimlich stolz, ein Teil davon gewesen sein zu dürfen."

Jaxon Evans (#92 Porsche; 11.): "Das war vom ersten Tag unserer gut vierwöchigen, intensiven Vorbereitung bis zur letzten Rennrunde eine tolle Veranstaltung! Ich habe es als Privileg gesehen, für das Porsche-eSports-Team teilnehmen zu dürfen. Wir wussten, dass wir stark genug für eine Podiumsplatzierung sein würden, doch dann kam der Sonntagnachmittag mit einem Netzwerkproblem. Es war nicht einfach, das Chaos mit kühlem Kopf zu meistern und den Kampf wieder aufzunehmen. Ein großes Dankeschön an meine Fahrerkollegen und alle, die im Hintergrund an dieser Veranstaltung mitgewirkt haben!"

Andre Lotterer (#91 Porsche; 12.): "Ich habe mich über die Teilnahme an den virtuellen 24 Stunden von Le Mans wirklich gefreut und war beeindruckt von der Realitätsnähe und dem neuen Porsche-eSports-Team. Es hat wirklich top professionell gearbeitet. Ich habe aus der E-Sport-Welt einiges gelernt. Leider lief es für uns nicht ganz so gut, weil uns ein paar Aussetzer der Sim-Plattform einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Eine Podiumsplatzierung hätte in Reichweite gelegen. Das Fahren hat echt Spaß gemacht, auch wenn es ab und zu nicht ganz so einfach war. Ich glaube, ich würde es noch einmal machen."

Simona de Silvestro (#94 Porsche; DNF): "Wir sind gut ins Rennen gekommen, aber leider hat mich ein ehemaliger Formel-1-Weltmeister [Alonso] nach nur rund 30 Minuten von der Strecke befördert. Die fällige Reparatur kostete gut eineinhalb Minuten. In der Nacht tobte in meiner Schweizer Heimat ein starkes Gewitter. Die Folge: Meine Internetverbindung brach ab, ich brauchte fünf Minuten, um wieder auf den Server zu kommen. Wir lagen weit hinten, als Patrick mit dem Auto im Kies landete und festsaß. Leider gibt es in der Simulation keine virtuellen Bergungsfahrzeuge. Unser Rennen war somit frühzeitig beendet - sehr schade."

Pascal Zurlinden (Projektleiter): "Das war ein traumhaftes Wochenende für Porsche. Wie könnten wir den 50. Geburtstag des ersten Gesamtsiegs von Porsche in Le Mans besser feiern, als mit einem GTE-Sieg bei der Debütausgabe des virtuellen 24-Stunden-Rennens? Herzlichen Glückwunsch an alle Fahrer und insbesondere an die Crew des 911 RSR mit der Startnummer 93. Vielen Dank auch an das noch junge Porsche-eSports-Team. Die harte Arbeit der vergangenen Tage und Wochen hat sich ausgezahlt. Unsere Glückwünsche gehen auch an den ACO und die WEC für ein tolles Event, das sie innerhalb von wenigen Wochen auf die Beine gestellt haben. Etwas Besseres hätten sich die Langstreckenfans am ursprünglich geplanten Le-Mans-Termin kaum wünschen können. Diese Veranstaltung hat uns noch hungriger auf das in den September verschobene reale Rennen gemacht."

Marco Ujhasi (E-Sport-Manager): "Ich bin besonders stolz, dass wir heute als Porsche-eSports-Team gewinnen konnten. Die Geschichte dahinter hat für mich und viele andere schon vor Jahren begonnen: 2013 gewannen wir in Le Mans mit dem 911 RSR, da hat der Porsche 911 seinen 50. Geburtstag gefeiert. 2018 fiel der Sieg mit '70 Jahre Porsche-Sportwagen' zusammen. Und jetzt, auf den Tag genau ein halbes Jahrhundert nach dem ersten Gesamtsieg von Porsche in Le Mans, konnten wir den GTE-Sieg bei dieser ersten virtuellen Ausgabe erkämpfen. Das haben nicht nur die vier Fahrer mit der Startnummer 93 erreicht, sondern ein gut 30-köpfiges Team. Auch unseren Partnern für dieses Rennen, Coanda Simsport und Peter Dimov, dem Gründer der Virtual Racing School, verdanken wir diesen großen Erfolg. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich. Und jetzt feiern wir ganz real."

Mit Bildmaterial von Porsche.

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