DMSB-Präsident Stuck: „Zur sachlichen Diskussion zurückkommen“
Der Präsident des Deutschen Motorsport Bundes (DMSB), Hans-Joachim Stuck, wünscht sich für die Rennsaison 2016 an der Nürburgring-Nordschleife wieder mehr „persönlichen Austausch“ statt „medienwirksame Präsentationen von Eigeninteressen“.
Foto: Volkswagen Motorsport
Stuck schreibt im aktuellen Vorstart-Magazin des DMSB, dass es ein Jahr nach dem schweren Unfall auf der Nordschleife wieder möglich sei, Rennen ohne Tempolimit oder gar zusätzliche Schikanen abzuhalten.
„Mancher Nordschleifen-Fan hält das für selbstverständlich. Aber das ist es leider nicht“, meint Stuck. „Es war das Ergebnis eines langen, harten Arbeitsprozesses, den der DMSB gemeinsam mit einer ganzen Reihe von Partnern in den vergangenen Monaten umgesetzt hat.“
„Ein Paket aus mehr als drei Dutzend Einzelmaßnahmen ist geschnürt worden – von Neuasphaltierungen und zusätzlichen Sicherheitszonen über Veränderungen an der Aerodynamik und der Leistung der Top-Fahrzeuge bis hin zu geänderten DPN-Regeln und Flaggensignalen.“
Bildergalerie: Bauarbeiten an der Nürburgring-Nordschleife
„Über einige dieser Maßnahmen, so Stuck weiter, „ist – zum Teil öffentlich – gestritten worden. Das zeigt mir, wie emotional das Thema Nordschleife ist. Sie ist eben ein automobiles Kulturgut und nicht irgendeine Rennstrecke. Das ist gut so, und deswegen setze auch ich mich für die Nordschleife in besonderem Maße ein.“
„Nicht nachvollziehen kann ich aber, dass Sachargumente zeitweise überhaupt kein Gehör mehr gefunden haben. Es gibt eben nicht die einfachen Lösungen, die man aus dem Hut zaubert“, erklärt der DMSB-Präsident.
„Und bei der Vielzahl von Einzelpunkten wird es immer einige geben, die dem Einzelnen nicht passen – mir übrigens auch nicht.“
„Entscheidend ist aber das Ergebnis, und das kann sich bei aller Kritik sehen lassen: Wir werden auch in den kommenden Jahren sicheren und zugleich hochwertigen Motorsport auf der Nordschleife erleben.“
Stuck wendet sich an „an alle echten Freunde der Nordschleife“
„Nachdem wir nun ein umfassendes Lösungspaket gefunden haben, lautet meine Bitte daher an alle echten Freunde der Nordschleife: Lassen Sie uns bitte wieder zur sachlichen Diskussion zurückkommen.“
„Wir haben in den verschiedenen Gremien gute Erfahrungen mit dem persönlichen Austausch gemacht. Diesen Weg werden wir weitergehen“, sagt Stuck.
Er fordert zugleich zum Miteinander auf: „Die Sicherheit auf der Nordschleife bleibt auch weiterhin ein Prozess, den wir alle gemeinsam begleiten müssen. Falls wir in Teilbereichen nachsteuern müssen, werden wir das tun.“
„Was wir aber sicher nicht tun werden, ist auf einzelne Personen zu hören, die besonders laut schreien oder ihre Eigeninteressen besonders medienwirksam präsentieren können. Dafür“, so Stuck abschließend, „ist uns die Nordschleife zu wichtig.“
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