Abu-Dhabi-Freitag in der Analyse: Holt Mercedes den nächsten Sieg?
Der Freitag in der Analyse
23:00 Uhr ist es gleich in Abu Dhabi, und damit gehen auch hier im Ticker erst einmal die Lichter aus. Zum Abschluss noch einmal der obligatorische Hinweis auf unsere große Liveanalyse mit folgenden Themen:
- Die Siegkandidaten
- Fragen der Kanalmitglieder aus dem Livechat
- Die Verfolger
- Die Deutschen
- Acht Freitagsfahrer in FT1
- Updates bei Ferrari & McLaren
- News kurz & kompakt
Hier geht es morgen dann wie gehabt mit einer neuen Tickerausgabe weiter. Noch schnell der Blick auf die wichtigsten Zeiten am Samstag in Abu Dhabi (MEZ):
9:00 Uhr: PK der Teamchefs
11:30 Uhr: FT3
15:00 Uhr: Qualifying
Habt noch einen schönen Abend, viel Spaß mit unserer Analyse und bis dann!
Nach dem Doppelsieg in Brasilien scheint Mercedes auch in Abu Dhabi stark zu sein. Schnellster im Freitagstraining war aber Max Verstappen.
AlphaTauri: Schlechte Karten im Kampf um P8
Haas und AlphaTauri duellieren sich noch um P8 in der WM. Zwei Punkte liegt das US-Team aktuell vorne. Und obwohl es heute für Haas nicht rund lief, hat man gute Chancen P8 zu verteidigen - weil es auch bei AlphaTauri nicht nach Punkten aussieht.
"Es war hart heute", berichtet Pierre Gasly und erklärt: "Die Top 10 sind hier in Sachen Speed ziemlich beeindruckend. Und ich würde sagen, dass wir noch immer ziemlich weit von dieser Pace weg sind." Große Hoffnungen hat er daher nicht.
"Allerdings kann alles passieren, und wir werden bis zum Ende pushen", verspricht er nach dem vorletzten Platz in FT2. Teamkollege Tsunoda wurde immerhin 15., berichtet aber auch: "In FT1 hatte ich eine Menge Probleme mit der Balance."
"In FT2 spürte ich, dass sich die Balance verbessert hatte. Ich fühlte mich wohler im Auto. Aber uns fehlt noch immer eine Menge Performance", so der Japaner. Das dürfte man bei Haas ziemlich gerne hören ...
Warum McLaren keinen eigenen Ersatzfahrer will
Aktuell hat McLaren keinen eigenen Ersatzfahrer. Stattdessen hat man einen Deal mit Motorenpartner Mercedes, der einem Zugriff auf die Reservepiloten des Werksteams sichert. Das soll laut Andreas Seidl auch in Zukunft so bleiben.
Doch warum möchte man keinen eigenen Ersatzfahrer? Seidl erklärt, das lohne sich nicht, wenn es für den Piloten mittelfristig kein Stammcockpit gebe. "Was wir momentan nicht haben, weil wir zwei junge Fahrer haben", erinnert er.
"Er bringt nichts, einen Fahrer während des Jahres mit uns zu schleppen, weil es für den Fahrer selbst keinen Spaß macht, an den Rennwochenenden nur mit uns herumzuhängen und keine Vision zu haben, dass er irgendwann ein Renncockpit bekommen könnte."
Und auch für das Team sei das nur eine zusätzliche Belastung, so Seidl. Daher will man weiterhin auf einen Deal mit Mercedes setzen.
Spezialhelm
Und gegen Ende des heutigen Tages noch ein weiterer Spezialhelm! Lewis Hamilton hat sich dafür entschieden, in Abu Dhabi im Zeichen der Diversität auf einen großen Regenbogen zu setzen.
Pirelli: Zwei Stopps sind möglich
Vorhin hat George Russell ja schon erklärt, dass er zwei Stopps in diesem Jahr für möglich halt. Pirelli-Chefingenieur Simone Berra stimmt zu und erinnert: "Der Abu-Dhabi-Grand-Prix hat fast immer zu einer Einstoppstrategie gepasst."
"In diesem Jahr könnten die Teams einen Ansatz mit zwei Stopps wählen", verrät er jedoch und erklärt: "Der Reifen mit dem höchsten Verschleiß ist der rechte Vorderreifen." Das liege unter anderem daran, dass man gegen den Uhrzeigersinn fahre.
"Um das Graining zu managen, das wir heute auf den weicheren Reifen gesehen haben, könnten sich die Teams am Sonntag für eine Kombination aus C3 und C4 entscheiden", so Berra. Medium und Hard also.
Kurioser Zwischenfall
Ihr erinnert euch an FT1? Da verpasste Liam Lawson einmal fast die Red-Bull-Box! Inzwischen gibt es den Vorfall auch noch einmal im Video. Davon abgesehen stellt ihm Helmut Marko aber ein positives Fazit aus.
"Lawson hatte den Auftrag, ja nichts falsch zu machen", verrät er bei 'Sky', denn es habe sich ja um das Auto von Verstappen gehandelt. Das habe er dann "solide und ohne jede Unsicherheit und mit einigen Reserven" erledigt.
"Das war eine beeindruckende Leistung", so Marko, der verrät: "Lawson war in der Formel 2 leider nicht so erfolgreich, wie wir es uns erhofft hatten. Er hat aber schon einen sehr guten Run im AlphaTauri hingelegt."
"Der hat Potenzial", betont er und erklärt: "Der wird nächstes Jahr in Japan Super Formula fahren und daneben Reservefahrer bei Red Bull Racing und AlphaTauri sein. Also, es liegt an ihm, dass er da den Schritt weiter nach oben machen kann."
Ferrari: "Sauberer Freitag" - aber zu langsam
"Immerhin war es ein sauberer Freitag. Das hatten wir schon lange nicht mehr", urteilt Charles Leclerc nach P3 in FT2. Er gesteht allerdings auch: "Andererseits schien es uns etwas an Pace zu fehlen, vor allem über die Distanz."
"Die Quali-Versuche schienen okay zu sein, aber das ist ja keine Überraschung. So war es schließlich schon bei den jüngsten Grands Prix. Wir müssen jetzt einfach schauen, dass wir noch etwas mehr Leistung finden für das Rennen", so der Monegasse.
Auch Teamkollege Sainz gesteht nach P6 in FT2: "Ich liege noch etwas zurück. Aber bis zum Qualifying sollte es passen." Der Spanier sieht Red Bull als Favoriten für das Wochenende: "Das sollte das Auto sein, das es zu schlagen gilt."
"Vor allem Max war sehr schnell über eine Runde und über die Distanz, und das bei allen Bedingungen. Red Bull wird schwer zu schlagen sein. Ich denke, wir kämpfen mit Mercedes", so Sainz, der nicht unbedingt an eine Siegchance zu glauben scheint.
Formel 1 testet Radverkleidungen für Regenrennen
Wir haben vorhin schon kurz erwähnt, dass in der Formel-1-Kommission heute über die Sichtprobleme bei Regenrennen gesprochen wurde. Eine Option für eine bessere Sicht ist es, die Autos in Zukunft mit Radverkleidungen auszustatten.
Im Bericht zur Sitzung der Kommission heißt es: "Das Feedback der Fahrer hat gezeigt, dass die Sicht bei extrem nassen Bedingungen mit der neuesten Generation von Autos stärker eingeschränkt ist."
"Aus diesem Grund hat die FIA eine Studie begonnen, um ein Paket von Teilen zu definieren, welches die bei nassen Bedingungen entstehende Gischt reduzieren soll", heißt er. Fünf Kernpunkte werden darunter gelistet.
Unsere komplette News zu dem Thema findet ihr hier!
Foto: Motorsport Images
Apropos IndyCar ...
Bei diesem Thema fällt mir doch gleich diese Fotostrecke ein. Da sind schon einige große Namen dabei!
Fotostrecke: Top 10: Formel-1-Wechsel in die IndyCar-SerieFoto: IndyCar Series
Romain Grosjean wechselt 2021 in die IndyCar-Serie. Nach 179 Grands Prix und zehn Podestplätzen ist für den Franzosen Schluss in der Formel 1 und er wagt den Sprung über den großen Teich. In unserer Fotostrecke zeigen wir dir zehn Fahrer, die mit ihrem Schritt nach Amerika erfolgreich waren.O'Ward schlägt Ricciardo IndyCar vor
Nach einer kurzen Pause melden wir uns zurück zum letzten Stint in unserem heutigen Ticker. Patricio O'Ward saß heute für McLaren in FT1 im Auto - und versucht, seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo die IndyCar-Serie schmackhaft zu machen.
"Ich habe online gelesen, dass er keine Ovale fahren will, was ich respektiere", so der Mexikaner. "Aber ich denke, Daniel würde es lieben. Ich denke wirklich, er würde [in die IndyCar-Serie] passen", verrät er.
"Will er es machen? Will er es nicht machen? Ich weiß es nicht", so der IndyCar-Pilot. Ricciardo selbst betonte ja in der Vergangenheit bereits, er habe eigentlich an keiner anderen Serie als der Formel 1 Interesse.
Eher schlechte Karten also für IndyCar und Co.
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Livestream
Nicht vergessen: Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll melden sich jetzt live auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de mit ihrer großen Analyse zum Freitag in Abu Dhabi. Einschalten!
Button: Wie können Fahrer um Teamorder bitten?
In Brasilien sorgten mehrere Stallordern für Diskussionen. Unter anderem wollte Charles Leclerc P3 von Carlos Sainz haben. "Ich selber wurde zum Glück nie gefragt. Bei uns gab es nie Teamorder und das freut einen natürlich", berichtet Jenson Button bei 'Sky'.
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass mir so etwas jemals in den Sinn gekommen wäre. Aber heutzutage scheint es wohl Mode zu sein, sein Team und seinen Teamkollegen für jeden einzelnen Punkt zu nutzen", so der Weltmeister von 2009.
Seine kompletten Aussagen gibt es hier!
Besuch bei Alpine
Am Sonntag startet in Katar die Fußball-WM 2022 - ganz um die Ecke also! Die Spieler der uruguayischen Nationalmannschaft haben das genutzt, um Fernando Alonso und Alpine in Abu Dhabi schnell noch einen Besuch abzustatten.
Wird den Spanier aber sicher nicht davon abhalten, bei der WM seinem Heimatland die Daumen zu drücken ;-)
Williams zum Abschluss nochmal Punktekandidat?
Die Saison 2022 wird Williams auf dem zehnten und letzten Platz beenden. Nur fünfmal schaffte es das Team in diesem Jahr in die Punkte. Immerhin: In Abu Dhabi könnte es einen versöhnlichen Saisonabschluss geben.
"Ich habe das Gefühl, dass wir an diesem Wochenende im Vergleich zu den vergangenen Rennen ein konkurrenzfähiges Auto haben. Das Auto reagiert gut auf diese Streckentemperaturen", so Albon.
"Im Dunklen scheint es für uns immer besser als am Tag zu laufen", hat er beobachtet und erklärt: "Die Longruns sehen auch nicht so schlecht aus. Insgesamt war es also ein ganz ordentlicher Freitag."
Leicht wird es mit Punkten aber nicht werden, denn Albon landete in FT2 trotzdem nur auf P16, Teamkollege Latifi wurde sogar 20. und damit Letzter.
Schumacher: Kein Interesse an anderen Serien
Der Deutsche stellt klar, dass er kein Interesse daran habe, im kommenden Jahr zum Beispiel in die DTM zu wechseln. So überbrückte ja Alexander Albon sein vergangenes Jahr auf der Ersatzbank.
"Nein", betont Schumacher und erklärt: "Ich möchte in diesem Paddock bleiben." Deswegen sei die DTM zum Beispiel aktuell "keine Option" für ihn. Er führe aktuell "verschiedene Gespräche" über seine Zukunft.
Er sei "mit verschiedenen Teams" in Kontakt und wolle nun "die richtig" Option für sich finden. Klar ist: Er möchte - wie auch Daniel Ricciardo - im Formel-1-Umfeld bleiben.
Russell: Abu Dhabi heißer als in den Vorjahren
Abu Dhabi gilt eigentlich nicht als der heißeste Kurs im Kalender. Doch in diesem Jahr ist es wärmer als sonst. "Es ist heiß im Auto, so viel steht fest", berichtet George Russell, der weiß: "Abu Dhabi ist nicht der körperlich anspruchsvollste Kurs im Kalender."
"Aber wir geben natürlich alles und der Puls geht ziemlich hoch. Es ist wahrscheinlich fünf Grad wärmer als in den vergangenen fünf, sechs Jahren für dieses Rennen. Das ist also eine kleine Änderung", so Russell. Das hat natürlich eine Auswirkung auf die Reifen.
"Ich habe mir die Daten noch nicht angesehen, aber es scheint eng herzugehen zwischen einem und zwei Stopps im Rennen. Ich finde, das klingt gut für alle, für die Fahrer und die Fans, weil es so spannender wird", so Russell.
Treffen der Formel-1-Kommission
Die Formel-1-Kommission hat sich heute in Abu Dhabi zum vierten und letzten Mal in diesem Jahr getroffen und dabei über einige wichtige Themen gesprochen. Unter anderem ging es darum, die Sicht im Regen für die Fahrer zukünftig zu verbessern.
Außerdem wurde darüber gesprochen, dass System der Motorenstrafen zu überarbeiten, um in Zukunft keine taktischen Wechsel mehr zu erlauben - oder diese zumindest einzuschränken.
Ebenfalls auf der Tagesordnung standen die Heizdecken. Diese sollen 2024 eigentlich abgeschafft werden, doch die finale Entscheidung wurde nun erst einmal bis Juli 2023 vertagt, weil nicht alle davon überzeugt sind.
Ein weiterer Punkt war das DRS. Hier wurde über die Möglichkeit gesprochen, dieses in Zukunft bereits eine Runde nach dem Start freizugeben. Das soll bei den Sprints 2023 getestet und 2024 dann womöglich auch bei den Hauptrennen umgesetzt werden.
Außerdem wurde im Hinblick auf den Kostendeckel ein höherer Freibetrag für Unfälle bei Sprintrennen beschlossen, und es gab einige weitere Regeländerungen, denen zugestimmt wurde, die teilweise aber nicht näher spezifiziert werden.
Haas "etwas langsamer" als erhofft
Für Sebastian Vettel wird es bei seinem letzten Formel-1-Rennen schwer mit Punkten - und für Mick Schumacher wohl noch schwerer. "Wir waren etwas langsamer, als wie es uns erhofft hatten", gesteht er nach P17 in FT2.
Für Samstag wolle man sich steigern. "Hoffentlich werden wir in der Lage sein, es aus Q1 zu schaffen und in Q2 anzutreten", so Schumacher, für den es "nicht toll" gelaufen sei. "Das Auto fühlte sich nicht großartig an", berichtet er.
Noch schlimmer lief es beim Teamkollegen, der in FT2 sogar noch einen Rang hinter Schumacher landete. "Kevins schnelle Runde wurde von Schaden am Unterboden und von Verkehr beeinträchtigt", verrät Günther Steiner.
"Ich denke, wir hatten heute nicht die Pace, die wir am vergangenen Wochenende hatten", gesteht Magnussen selbst jedoch auch. Dürfte morgen und am Sonntag also ein ziemlicher Kampf für Haas werden.
Wolff warnt: Red Bull kann noch nachlegen!
Das betrifft nicht dieses Wochenende sondern bereits 2023. Bei 'Sky' erklärt Wolff, man habe die Lücke zu den Bullen Ende des Jahres zwar verkleinert. "Man darf auch nicht vergessen bei Red Bull: Die haben ja abgedreht schon", betont er.
Denn die Bullen stehen bereits seit einigen Rennen als Weltmeister fest. "Wir sind einen guten Schritt nähergekommen, aber die können sicher was nachlegen", warnt Wolff, der aber auch betont: "Wir haben [das Auto] schon wesentlich besser verstanden."
"Ich glaube, es wird nicht so sein, dass das Auto [2023] radikal anders aussehen wird. Aber es gibt da verschiedene Muster in der Architektur, die einfach nicht funktionieren, und da wissen wir, was es ist", so Wolff.
Aber auch Red Bull werde sich 2023 sicher noch einmal steigern.
Russell: Red Bull einzige Zehntel vorne
Der Brasilien-Sieger teilt die Einschätzung des Teamkollegen und erklärt, dass Red Bull heute schneller gewesen sei. "Auf einer Runde sind sie wahrscheinlich zwei Zehntel vorne, im Longrun sogar noch mehr", fürchtet Russell.
"Wir haben am Abend etwas Arbeit vor uns, aber im Vergleich zu Ferrari sehen wir vernünftig aus", so der Brite, der betont: "Ich hoffe, dass wir im Qualifying um die Top 3 kämpfen können - und wer weiß, wo uns das am Sonntag hinbringt."
Heißt: Den Traum vom Sieg hat er noch nicht aufgegeben. Klar sei aber auch, dass die Strecke wegen der langen Geraden und der langsamen Kurven gut zum Red Bull passe. Daher sei man mit dem Rückstand gar nicht so unzufrieden.
Denn in Spa sei man auf einer vergleichbaren Strecke noch deutlich weiter hinten gewesen.