Formel-1-Liveticker: Das Piastri-Beben und seine Folgen
Das Fahrerfeld 2023
Hier ist die Übersicht, welche Fahrer für die kommende Saison schon bestätigt sind. Und damit verabschieden wir uns jetzt endgültig. Ciao!
Fotostrecke: Die Formel-1-Fahrer 2023Foto: Motorsport Images
Wer fährt wo in der Formel-1-Saison 2023? In unserer Fotostrecke geben wir einen aktuellen Überblick über bestätigte Fahrer und Teams!Capito: Albon "beliebtes und loyales Teammitglied"
Teamchef Jost Capito sagt: "Alex ist ein großartiger Fahrer und ein geschätztes Mitglied von Williams. Wir freuen uns sehr, dass wir die langfristige Zusammenarbeit mit ihm bestätigen können. Alex bringt eine großartige Mischung aus Fähigkeiten und aufschlussreichen Erkenntnissen mit, die dem Team in der Zukunft zu größerem Erfolg verhelfen werden. Er ist ein harter Wettbewerber, hat sich als beliebtes und loyales Teammitglied erwiesen, und wir freuen uns, dass er eine stabile Basis für unsere weitere Entwicklung in dieser neuen Ära der Formel-1-Autos bilden wird."
Albon sagt sogar was!
Diesmal gibt es sogar Aussagen in der Pressemitteilung: "Es ist wirklich aufregend, 2023 bei Williams zu bleiben, und ich freue mich darauf, zu sehen, was wir als Team in der verbleibenden Saison und im nächsten Jahr erreichen können", sagt Albon. "Das Team arbeitet hart daran, sich weiterzuentwickeln, und ich bin sehr motiviert, diese Reise fortzusetzen und unsere Erkenntnisse gemeinsam weiterzuentwickeln."
Der Running Gag
Natürlich darf der Running Gag dieser Tage nicht fehlen ;)
"Ich habe gehört, dass Williams Racing heute Nachmittag mit meinem Einverständnis eine Pressemitteilung herausgegeben hat, dass ich nächstes Jahr für sie fahren werde. Das ist richtig und ich habe einen Vertrag mit Williams für 2023 unterzeichnet. Ich werde nächstes Jahr für Williams fahren", schreibt er.
Klare Anspielung auf Oscar Piastri gestern.
Williams bestätigt Albon
Da haben wir es: Williams hat Alexander Albon für 2023 "und darüber hinaus" bestätigt. Der Thailänder hat einen neuen "Mehrjahres-Vertrag" abgeschlossen. Wer das zweite Cockpit besetzen wird, ist noch offen.
Vorerst Feierabend
Damit verabschieden wir uns erst einmal von der vorletzten Tickersession in dieser Sommerpause. Wir haben aber ein Auge auf die Williams-Verkündung und werden das noch einmal im Ticker vermelden, wenn das Team etwas bekannt gibt. Das soll 16 Uhr der Fall sein.
Bis dahin verabschiedet sich Norman Fischer erst einmal und wünscht einen angenehmen Resttag. Morgen wird mein Kollege Ruben Zimmermann hier die vorerst letzte Tickersession einläuten. Ciao!
Sommerpause? Von wegen!
Euch ist in der Sommerpause langweilig und ihr vermisst den Motorsport? Das muss nicht sein! Denn auch wenn die Formel 1 nicht fährt, gibt es andere Serien. Das ADAC GT Masters findet an diesem Wochenende auf dem Nürburgring statt - also ein weiterer Grund zum Einschalten. Denn einen deutschen Grand Prix haben wir in der Formel 1 ja nicht.
In der Eifel finden am Samstag und Sonntag die Läufe sieben und acht des ADAC GT Masters statt. Wie immer live und somit hautnah dabei ist der exklusive TV-Partner NITRO, der beide ADAC GT Masters Rennen live im Fernsehen überträgt.
Alle Informationen und Zeiten zum Event auf dem Nürburgring findet ihr hier!
Foto: Alexander Trienitz
Alpine bleibt dabei: Haben Recht auf Piastri!
Alpine beharrt darauf, dass sein Vertrag mit Oscar Piastri für 2023 rechtlich wasserdicht ist, obwohl der Australier darauf besteht, nicht für das Team zu fahren. Das bedeutet, dass das Team im Zweifel das sogenannte Contracts Recognition Board der Formel 1 einschalten könnte, sollte es zu Rechtsstreitigkeiten mit einem anderen Team kommen.
Das Gremium, das sich aus unabhängigen Anwälten zusammensetzt, wird dann die Bedingungen der Verträge von Piastri durchlesen und entscheiden, wer die Rechte an ihm für das nächste Jahr hat.
Vor der Bekanntgabe von Piastri am Dienstag sagte Teamchef Otmar Szafnauer, er habe keine Zweifel daran, dass Alpine das Recht auf seine Dienste für das nächste Jahr habe: "Wir haben das Recht, ihn zu nehmen", sagte er. "Wir haben Vorrang."
Williams will uns was sagen
Williams hat für 16 Uhr MESZ eine Ankündigung angekündigt - klingt komisch, ist aber so. Vielleicht verkünden sie ja ebenfalls Oscar Piastri, der mit dem Team ja in Verbindung gebracht wurde.
Nein, Spaß. Es könnte sich einfach um die endgültig formelle Bestätigung von Alexander Albon handeln, der ja am Wochenende von Teamchef Jost Capito praktisch schon bestätigt wurde.
Oder es ist irgendein E-Sportler oder sonst irgendetwas ohne direkten Formel-1-Bezug. Das haben wir in der Vergangenheit bei solchen Ankündigungen ja auch öfters gesehen.
Hätte Hamilton in Ungarn gewinnen können?
Mit Platz zwei hinter Max Verstappen hat Lewis Hamilton in Ungarn praktisch das Maximum herausgeholt. Doch hätte er ohne das DRS-Problem im Qualifying mit einer besseren Startposition gewinnen können? Da ist sich Mercedes nicht sicher.
"Hätten wir beide Fahrer in der ersten Reihe gehabt, wären wir in einer guten Position gewesen, um das Rennen zu kontrollieren", sagt der leitende Renningenieur Andrew Shovlin. "Wenn man sich aber anschaut, wie es strategisch abläuft, wäre es für Lewis sehr schwierig geworden, und das hängt mit dem Startreifen zusammen."
"Da Max auf dem Soft gestartet ist, hatte er zwei Mediums zur Verfügung, um das Rennen zu Ende zu fahren, und das bedeutete, dass er früher stoppen konnte und immer in der Lage war, Lewis effektiver zu undercutten, als wir es hätten tun können, um zu verteidigen."
Der Dreher von Verstappen hätte Hamilton eventuell eine Chacne gegeben, noch besser wäre es aus Mercedes-Sicht aber gewesen, wenn der Regen stärker und früher gekommen wäre.
Weitere Antworten zum Mercedes-Rennen könnt ihr auch im Strategievideo sehen.
Andrew Shovlin bespricht die wichtigsten Themen rund um Mercedes in Budapest: Hätte Lewis Hamilton gewinnen können? Und wie konnte man von Freitag auf Samstag so viel schneller werden?
Brand in Zanardi-Villa
Der ehemalige Formel-1-Pilot Alessandro Zanardi bleibt weiter vom Pech verfolgt. Laut italienischen Medien geriet eine Photovoltaikanlage auf seiner Villa in Brand. Zwar wurde durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr kein großer Schaden verursacht, dennoch legte es die Photovoltaikanlage lahm, und seine Familiebefürchtete, dass dies Auswirkungen auf die Maschinen hat, die Zanardi am Leben halten. Darum hat man ihn vorerst in ein Krankenhaus gebracht.
Zanardi, der zwischen 1991 und 1999 41 Formel-1-Rennen fuhr, kämpft sich seit einem schweren Handbike-Unfall im Juni 2020 zurück ins Leben. Bei einem Unfall bei einem ChampCar-Rennen auf dem Lausitzring 2001 hatte er bereits beide Beine verloren, war danach aber wieder im Motorsport aktiv und ist viermaliger Paralympics-Sieger im Handbike.
Foto: Motorsport Images
So sieht eine Superlizenz aus
Wer sich schon immer gefragt hat, wie eine Formel-1-Superlizenz aussieht: Ex-Testpilot Louis Deletraz gibt einen Einblick und zeigt sein Exemplar.
Piastri wie Button 2005?
Auch eine wichtige Frage dreht sich um Piastri selbst. Selbst wenn Alpine Recht bekommen sollte, sodass der Australier 2023 dort fahren muss: Ist das nach dem Dementi überhaupt möglich? Schließlich scheint das Verhältnis beschädigt.
Doch auch das geht, meint Szafnauer und erinnert an den Fall Jenson Button, der 2005 für Williams fahren wollte und schon einen Vertrag unterschrieben hatte, dann aber gezwungen wurde, weiter für BAR zu fahren - rückblickend nicht die schlechteste Entscheidung.
"Ich habe es schon erlebt, dass ein Fahrer fälschlicherweise bei einem anderen Team unterschrieben hat und deshalb für das Team fahren musste, bei dem er ursprünglich unterschrieben hatte", sagt Szafnauer. "Und das war absolut kein Problem. Jenson hat seinerzeit bei BAR einen hervorragenden Job gemacht und ist nie bei Williams gelandet."
Foto: LAT
Szafnauer: Ricciardo-Rückkehr wäre kein Problem
Im Zuge des möglichen Wechsels von Oscar Piastri zu McLaren wird natürlich auch im Gegenzug darüber spekuliert, dass Daniel Ricciardo zurück zu Alpine gehen könnte. Doch ist er da überhaupt gerne gesehen, nachdem er Renault 2021 den Rücken kehrte, um zu McLaren zu gehen?
Laut Teamboss Otmar Szafnauer ist das aber kein großes Problem. Er verweist auf Fernando Alonso, der "auch kommt und geht" und das Enstone-Team zum dritten Mal verlässt. "Andere Fahrer machen das auch."
Erklärt: Was in der Formel-1-Sommerpause verboten ist
Die vierwöchige Sommerpause in der Formel 1 ist angebrochen. Doch was heißt das eigentlich genau? Warum es die Sommerpause gibt, seit wann, wie lange sie dauert und was in dieser Zeit alles erlaubt und kategorisch ausgeschlossen ist, das erklären wir dir in diesem Artikel.
Nico Hülkenberg im Aston Martin
Nico Hülkenberg nimmt heute wieder einmal im Aston Martin AMR22 Platz. Der Deutsche fährt am Hungaroring einen Reifentest für Pirelli. Das hatte gestern schon Lance Stroll getan, der am Dienstag in Budapest im Auto saß.
Wer auf jeden Fall im Training fahren wird ...
... ist Logan Sargeant. Der Gesamtdritte der Formel 2 wird beim Heimspiel in Austin für Williams ins Lenkrad greifen. Sargent ist Williams-Junior und US-Amerikaner und kommt dann zu seinem Formel-1-Debüt anstelle von Nicholas Latifi. Alexander Albon hatte sein Cockpit schon in Barcelona freigemacht, wo Nyck de Vries zum Einsatz kam. Williams hätte damit seine Pflichten erledigt.
Eine Übersicht über alle Freitagsfahrer der Formel 1 2022 gibt es hier.
Fährt Piastri im Training?
Eine Randnotiz ist auch das Thema Freitagstraining. Alpine muss in dieser Saison noch an zwei Freitagen einen Rookie ans Steuer lassen. Das sollte normalerweise Piastri sein. Aber nach den gestrigen Entwicklungen ist das nicht mehr in Stein gemeißelt.
Warum sollte Alpine einen Fahrer einsetzen, der mutmaßlich gar nicht für das Team fahren will? Außer man hat Piastri vertraglich zugesichert, dass er zwei Trainings fahren darf. Aber je nach Ausgang der Situation, ist da noch viel möglich.
Ein paar andere Kandidaten hätte Alpine noch in der Hinterhand: Jack Doohan und Oliver Caldwell fahren in der Formel 2, in der Formel 3 stünden zudem Victor Martins und Caio Collet parat.
Tut sich 2022 noch etwas?
Aktuell reden wir nur über Cockpits für 2023, doch passiert vielleicht noch etwas in der aktuellen Saison? Wir können aktuell über mögliche Spannungen nur mutmaßen. Auch dass etwa ein Fernando Alonso zur Situation beiträgt, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Von daher gehen wir erst einmal davon aus, dass sich an den aktuellen Stammfahrern nach der Sommerpause nichts ändern wird. Aber wir haben in der Formel 1 schon viel gesehen ...
Trennt sich McLaren von Daniel Ricciardo?
Die ganze Situation ist vor allem für Daniel Ricciardo keine gute Neuigkeit. Denn es scheint klar, dass man bereit ist, sich vom Australier zu trennen. Ricciardo verdient eine Menge Geld und bringt dafür zu wenig Leistung. Im Qualifying-Duell liegt er mit 2:11 gegen Lando Norris zurück, nach Punkten 19:76 - das hilft McLaren im Kampf um Platz vier nicht.
Geschäftsführer Zak Brown hatte schon betont, dass es "Mechanismen" gebe, um den Vertrag aufzulösen, der eigentlich noch bis 2023 gilt. Aktuell würde ich also nicht darauf wetten, dass er im kommenden Jahr noch im Papaya-Auto sitzt. Eventuell gibt es ja einen Tausch mit Piastri, sodass Ricciardo zurück zu Alpine gehen könnte ...
Foto: circuitpics.de
Wirklich alle Informationen
Wenn ihr ein bisschen Zeit habt, dann schaut euch unbedingt den 90-minütigen Livestream an, den Christian Nimmervoll und Kevin Scheuren gestern Abend gemacht haben. Dort bekommt ihr wirklich alle Informationen, die wir bislang dazu wissen - und noch mehr.
Falls ihr keine Zeit habt, euch so lange hinzusetzen: Man kann den Stream auch prima nebenbei hören und etwas anderes machen. Ob beim Putzen, beim Kochen oder auf dem Weg zur Arbeit. Aber unbedingte Seh-/Hörempfehlung!
Was bisher geschah
Wer gestern wirklich nichts mitbekommen hat (gibt es das wirklich) für den sei noch ienmal zusammengefasst, was gestern alles passiert ist. Los ging es am Montag mit dem Wechsel von Fernando Alonso zu Aston Martin, von dem Alpine anscheinend kalt erwischt wurde. Zumindest sagt Teamchef Otmar Szafnauer, dass man davon aus der Pressemitteilung erfahren habe.
Doch Plan B von Alpine, nämlich Oscar Piastri zum Stammfahrer zu befördern, zerschlug sich auch, weil der schon Kontakt zu einem anderen Team - McLaren - aufgenommen hatte. Doch Alpine pochte auf einen bestehenden Vertrag und verkündete den Australier am Nachmittag einfach als Stammfahrer - ohne Aussagen von Piastri und mitten in der Nacht in Australien.
Eine Weile später dementierte Piastri die Beförderung und stellte glasklar, dass er 2023 "nicht für Alpine fahren" werde. Für einen Rookie ohne Formel-1-Rennen, der bei seinem Ausbilder sein erstes (und auch ein vernünftigen) Cockpit bekommt, eine sehr unübliche und auch klare Aussage.
Damit ist klar, dass Piastri schon etwas in der Hinterhand hat. Alle Informationen dazu hat unser Chefredakteur Christian Nimmervoll in dieser Kolumne zusammengetragen.
Australien steht noch!
Guten Morgen! erst einmal die wichtigste Nachricht des Morgens: Australien steht noch. Das war wirklich ein wilder Dienstag, den wir da gestern erlebt haben. Und wir schauen uns das Beben um Oscar Piastri und seine Folgen noch einmal näher an.
Motorsport-Total.com hat dafür Norman Fischer zum Ticker-Verantwortlichen gemacht, aber der nimmt die Rolle an und dementiert nicht.
Bei Fragen, Anregungen oder Beschwerden könnt ihr unser Kontaktformular verwenden. Außerdem findet ihr uns auf Facebook, Twitter, Instagram und YouTube, und für Fragen steht euch zudem unser Twitter-Hashtag #FragMST zur Verfügung.