Formel-1-Liveticker: Das Rennen in Melbourne jetzt live!
Der Sonntag in der Analyse
In Melbourne ist es gleich Mitternacht und wir verabschieden uns damit an dieser Stelle. Vorher gibt es aber noch den obligatorischen Hinweis auf unsere große Videoanalyse. Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll haben mehr als eine Stunde lang über folgende Themen gesprochen:
- Mercedes: Gab es eine Teamorder gegen Hamilton?
- Was war die Ausfallursache bei Verstappen?
- Nach Abflug: Sainz bei Ferrari unter Druck
- Leclerc: Was war da beim Neustart los?
- Ferrari dominiert: Ist die WM jetzt schon gelaufen?
- Alpine & die Pole: Hat Alonso geflunkert?
- Vettel: Der Vogel des Jahres?
- Fragen der Kanalmitglieder aus dem Livechat
- Ergebnis, WM-Stand, nächstes Rennen
Schon morgen sind wir natürlich wieder mit einem neuen Ticker für Dich am Start, um die weiteren Themen aus Australien aufzuarbeiten. Hab noch einen schönen Sonntag, erhol Dich gut uns bis dann!
Marko: Red Bull "vor schweren Zeiten"
"Drei Rennen, dreimal ausfallen. Das kennen wir überhaupt nicht", gesteht Helmut Marko nach dem heutigen Rennen bei 'Sky'. Und es sind nicht die einzigen Red-Bull-Sorgen aktuell. "Das andere ist das Gewichtsproblem", verrät der Österreicher.
"Wir sind deutlich über dem Gewicht vom Ferrari. Gewicht runter ist erstens eine Geld- und zweitens eine Zuverlässigkeitsfrage. Das ist jetzt ein schwieriger Spagat mit der Budgetobergrenze. Wir stehen vor schweren Zeiten", so Marko.
Nur noch Leclerc mit "weißer Weste"
Der Monegasse ist der einzige Fahrer, der im Qualifying- und Rennduell gegen den jeweiligen Teamkollegen nach drei Duellen jeweils mit 3:0 vorne liegt. Alle anderen Piloten haben bereits mindestens eine Niederlage kassiert.
Der einzige andere Fahrer, der zumindest in der Theorie auch noch eine "weiße Weste" hat, ist Albon. Der war in Qualifying und Rennen nämlich immer schneller als Latifi - wurde jedoch gestern im Qualifying bekanntlich disqualifiziert.
Eine Übersicht über alle Qualifying- und Rennduelle der Saison 2022 gibt es hier!
Gasly hofft auf Imola-Update
In Imola werden mehrere Teams größere Updates ans Auto bringen - auch AlphaTauri. "Wir sollten [dort] einige neue Teile haben", verrät Gasly und erklärt: "Es ist nicht so, dass wir super langsam sind."
"Aber wir brauchen etwas Weiterentwicklung, wenn wir mit den anderen mithalten wollen", nimmt er sein Team in die Pflicht. Denn klar ist, dass er bei P9 heute unter anderem von einigen Ausfällen profitiert hat.
Wären zum Beispiel Verstappen und Sainz ins Ziel gekommen, wäre es mit Punkten wohl deutlich schwieriger geworden.
Leclerc: Besser war zuletzt Schumacher!
Der Monegasse ist mit zwei Siegen und einem zweiten Platz in die Saison 2022 gestartet. Das schaffte bei Ferrari in der jüngeren Vergangenheit nur Sebastian Vettel, der 2017 ebenfalls mit dieser Bilanz in die Saison gegangen ist.
Der letzte Ferrari-Fahrer, der in den ersten drei Rennen einer Saison noch erfolgreicher war, war Michael Schumacher in seinem letzten WM-Jahr 2004! Der startete damals mit drei (später sogar fünf) Siegen in Serie.
Weder Fernando Alonso noch Kimi Räikkönen oder sonst ein Fahrer hatte seitdem je wieder so einen guten Start in Rot.
Foto: LAT
Mercedes: Situation auch eine "Herausforderung"
Toto Wolff versucht, die aktuellen Schwierigkeiten zumindest teilweise auch positiv und als Motivation zu sehen. Bei 'Sky' erklärt er: "Auf eine Art und Weise ist das gleichzeitig auch eine Herausforderung."
"Wir hatten acht Jahre, in denen wir uns immer strecken mussten, gegen Ferrari 2018 und 2019. Aber so zurückgeworfen zu sein durch ein neues Reglement, das hatten wir bisher nicht", erinnert er.
"Jetzt wollen wir beweisen, dass wir es wieder können", so Wolff.
Latifi nimmt sich selbst in die Pflicht
P16 heute nur für ihn, während der Teamkollege den ersten Punkt der Saison geholt hat. "Es war definitiv ein schwieriges Rennen", grübelt der Kanadier und gesteht: "Das hatten wir nach den Runs in FT2 mit viel Benzin aber erwartet."
"Wir hatten große Probleme mit den Reifen und hatten auf beiden Mischungen Graining und Probleme, sie im richtigen Fenster zu halten", berichtet er. Er freue sich zwar für Albon, nimmt sich aber auch selbst in die Pflicht.
"Wenn Alex diese Performance aus dem FW44 holen kann, dann gibt es keinen Grund, warum das im anderen Auto nicht klappen sollte", so Latifi. Im internen Rennduell führt Albon nach drei Rennen mit 3:0.
Tsunoda: Einfach keine Pace
Der Japaner fuhr ein ziemlich unauffälliges Rennen. Er startete von P13 und kam auf P15 ins Ziel. "Es gab heute überhaupt keine Pace", zuckt er die Schultern und berichtet: "Wir hatten das ganze Rennen lang Probleme."
Man müsse das nun analysieren, "damit so etwas nicht noch einmal passiert", so Tsunoda, der erklärt: "Es war sehr schwierig, mit den anderen Autos mitzuhalten und in ihrem DRS zu bleiben."
"Uns fehlte einfach insgesamt Performance. Ich hatte nicht erwartet, dass es so schlimm werden würde", gesteht er. Kann in Imola also nur besser nur werden.
Mercedes: Wenig Hoffnung für Imola
Bei Mercedes betont man bereits seit Wochen, dass die Frage nicht sei, "ob" sondern nur "wann" man es wieder nach vorne schaffen werde. Gleichzeitig betont Russell nun aber auch noch einmal, dass es nicht kurzfristig klappen werde.
"Wir kennen das Potenzial, das im Auto steckt. Aber wir haben eine Menge Arbeit vor uns, um diese Performance herauszuholen. Es wird nicht über Nacht passieren und es wird nicht im nächsten Rennen passieren", stellt er klar.
Irgendwann werde man es zwar schaffen. Aber für Imola in zwei Wochen macht er sich keine großen Hoffnungen.
Seidl: Mercedes zu schnell, aber ...
Auch der McLaren-Teamchef hat sich zum Kampf gegen Mercedes geäußert, der letztendlich ja gar keiner war. "Wir müssen einsehen, dass Mercedes an einem Sonntag [...] wieder konkurrenzfähiger war, als es momentan im Qualifying der Fall ist."
"Wir hatten nicht die Pace, um heute mit ihnen zu kämpfen", gesteht Seidl. Aber: "Es war gut, dass wir definitiv schneller als die Autos von Alpine, Alfa Romeo und Haas waren, die bei den vergangenen Rennen schneller als wir waren."
In der WM hat sich McLaren dadurch direkt bis auf P4 nach vorne geschoben.
Livestream
Ab mit Dir in unseren heutigen Livestream mit der großen Melbourne-Analyse! Folgende Themen wollen Kevin Scheuren und unser Chefredakteur Christian Nimmervoll heute besprechen:
- Mercedes: Gab es eine Teamorder gegen Hamilton?
- Was war die Ausfallursache bei Verstappen?
- Nach Abflug: Sainz bei Ferrari unter Druck
- Leclerc: Was war da beim Neustart los?
- Ferrari dominiert: Ist die WM jetzt schon gelaufen?
- Alpine & die Pole: Hat Alonso geflunkert?
- Vettel: Der Vogel des Jahres?
- Fragen der Kanalmitglieder aus dem Livechat
- Ergebnis, WM-Stand, nächstes Rennen
Binotto: Weiterhin freie Fahrt für beide
Nach dem schwarzen Melbourne-Wochenende hat Sainz in der WM nun bereits 38 Punkte Rückstand auf seinen Teamkollegen. Laut Mattia Binotto wird man deswegen in der Meisterschaft aber noch nicht alle Karten auf Leclerc setzen.
"Es gibt noch 20 Rennen", erinnert er und erklärt: "Die Meisterschaft ist also noch sehr lang. Unsere Fahrer dürfen [gegeneinander] kämpfen." Für eine Stallregie ist es zum jetzigen Zeitpunkt der Saison wohl noch zu früh.
Ocon: Set-up hat nicht gepasst
Laut Alonso wäre für ihn heute ein Podium möglich gewesen, wenn er im Qualifying keinen Defekt gehabt hätte. Da muss die Frage erlaubt sein, wieso Ocon dann mit mehr als einer Minute Rückstand nur auf P7 gelandet ist.
Der Franzose erklärt, dass er beim Set-up "vielleicht die falsche Richtung" eingeschlagen habe. Er glaubt, dass mit einem Top-5-Ergebnis im Qualifying auch heute P5 möglich gewesen wäre. Doch er startete nur von Rang acht.
Man habe bereits am Freitag entschieden, beim Set-up in eine "andere Richtung" zu gehen. Das zahlte sich nicht aus. Angesichts der Umstände sei P7 aber ein "ordentliches" Ergebnis.
Mercedes: Der Teamgeist stimmt
Die Ergebnisse stimmen aktuell nicht - dafür aber die Einstellung. "Ein Faktor, der mich für die Zukunft sehr optimistisch stimmt, ist die Mentalität und Stärke des Teams", verrät Toto Wolff und lobt die "absolute Entschlossenheit", den Rückstand aufzuholen.
"Zu sehen, wie Lewis und George heute mit einem Auto, das eindeutig nicht mit der Pace der Führenden mithalten konnte, eine außergewöhnliche Leistung erbracht haben, ist ein weiteres Beispiel für den Spirit in unserem Team", so der Österreicher.
"Wir sind optimistisch, aber realistisch, was den Zeitplan für Verbesserungen und den Vorsprung angeht, den unsere Konkurrenten aktuell haben. Aber die Plätze drei und vier helfen uns, Australien mit einem guten Gefühl zu verlassen", so Wolff.
Immerhin etwas!
Stroll kritisiert Rennkommissare
Der Kanadier wurde an diesem Wochenende gleich mehrfach bestraft. Gestern für den Latifi-Crash, heute für die Spurwechsel. "Ich verstehe es nicht. Man kann auf der Geraden hin- und herfahren so oft man will, so lange der Hinterherfahrende nicht zu nahe hinter dir ist", zuckt er die Schultern und ergänzt, dass es momentan "viele komische Entscheidungen" der Stewards gebe.
Seine komplette Kritik gibt es hier!
Magnussen: Schon wieder Safety-Car-Pech
Erstmals seit seinem Comeback keine Punkte für den Dänen. "Wir haben beim Start mit den harten Reifen gezockt. [...] Das schlimmste, was passieren kann, ist ein Safety-Car im ersten Stint. Und wie schon in Dschidda ist es wieder passiert", winkt er ab.
"Das ist einfach Pech. Aber wir wussten, dass das der Nachteil dieser Strategie ist. Und wir haben es trotzdem gemacht", so Magnussen. Denn wäre die Strategie aufgegangen, wäre es eine gute Möglichkeit gewesen, nach dem Q1-Aus gestern wieder nach vorne zu kommen.
Das Risiko zahlte sich allerdings nicht aus.
McLaren: "Wollten Mercedes mehr fordern"
Nach dem schwierigen Saisonstart scheinen die Ansprüche bei McLaren wieder etwas gestiegen zu sein. "Wir wollten Mercedes eigentlich mehr fordern als uns das gelungen ist", sagt Norris nach seinem fünften Platz heute.
Auch Teamkollege Ricciardo erklärt nach P6: "Anfangs dachte ich, ich könnte es mit Mercedes aufnehmen. Aber dann haben sie uns daran erinnert, dass sie ein kleines bisschen schneller sind."
Was die beiden McLaren-Piloten sonst noch zu sagen hatten, das erfährst Du hier!
Gasly mit zwei Punkten zufrieden
"Ich denke, wir können mit diesen zwei Punkten [heute] zufrieden sein", so Gasly nach P9. Klar ist aber auch, dass es für AlphaTauri in diesem Jahr schwierig ist. Nach den ersten drei Rennen liegt man in der WM nur auf Rang acht.
"McLaren hat einen großen Schritt nach vorne gemacht, Alpine auch", erinnert er. Zudem habe man heute beim Timing des Safety-Cars etwas Pech gehabt. "Ich fiel auf Platz 14 zurück und von dort aus ist es schwierig", berichtet er.
Daher sei P9 am Ende auf jeden Fall ein ordentliches Ergebnis. Starke Resultate wie 2021 sind momentan nicht drin.
Kritik an Aston-Martin-Safety-Car
Seit 2021 teilen sich Mercedes und Aston Martin den Einsatz des Safety-Cars. Die Piloten sind damit allerdings nicht glücklich. Denn auch heute sei das Aston-Martin-Safety-Car wieder viel zu langsam gewesen.
"Der Mercedes ist ungefähr fünf Sekunden schneller als das Aston-Martin-Safety-Car", so Russell. Das sei ein ziemlich großer Unterschied - und für die Fahrer problematisch. Auch Verstappen kritisiert das.
Beim Neustart habe er heute "eiskalte Reifen" gehabt, weil das Safety-Car einfach zu langsam gewesen sei. Das wird man sich für die Zukunft ansehen müssen.
Foto: Mercedes
Mercedes schickt in der Formel 1 2022 zwei neue Streckenfahrzeuge ins Rennen. Es handelt sich dabei um den Mercedes-AMG GT Black Series (Safety-Car) und den Mercedes-AMG GT 63 S 4MATIC+ (Medical-Car).Leclerc: Auf dem Papier war Red Bull schneller
"Wir waren alle von unserer Pace überrascht", gesteht der Rennsieger und berichtet, dass man "auf dem Papier" vor dem Wochenende damit gerechnet hatte, hinter Red Bull zu liegen. "Es war also eine sehr schöne Überraschung", so der Monegasse.
"Wir waren stärker, als wir es erwartet hatten", so Leclerc, der berichtet: "Auf dem Medium waren wir gegen Ende des [ersten] Stints schon extrem stark." Die Pace sei "sehr stark" gewesen und man habe kaum Graining gehabt.
Auf dem harten Reifen hätte man Red Bull dann stärker erwartet, "aber auch da schienen wir die Oberhand zu haben", so Leclerc, der betont: "Nach dem Qualifying und FT2 hatten wir nicht so einen Performance-Unterschied zwischen uns und Red Bull gesehen."
Red Bull zufrieden mit Perez
Der Mexikaner landete heute auf P2 und kommt insgesamt viel besser klar als in seiner ersten Red-Bull-Saison. "Checo ist ein tolles Rennen gefahren, war also auf Augenhöhe mit Max unterwegs", lobt Helmut Marko im 'ORF'.
"Er hat auch überlegt, die schnellste Runde zu fahren. Nur das war hoffnungslos, der [Leclerc] war über eine Sekunde weg", so Marko. Trotzdem zeige Perez aktuell das, was man bei Red Bull von ihm erwarte.
Er habe sich "im Qualifying deutlich gesteigert und im Rennen ist er auch dabei. Also normalerweise hätte es [heute] zumindest Platz zwei und drei werden können. Aber sind wir froh, dass zumindest Checo Zweiter werden konnte", so Marko.
Zhou: Nur P11, aber trotzdem zufrieden
Übrigens: Den letzten Punkt sicherte sich Albon am Ende vor Zhou, der undankbarer Elfter wurde - schon zum zweiten Mal in Folge. "Es ist natürlich frustrierend", gesteht der Rookie und erklärt: "Wir haben zu viel beim ersten Boxenstopp verloren."
"Ich gab in den letzten fünf oder sechs Runden alles. Aber als Alex beim Bremsen in Kurve 1 vor mir war, wusste ich, dass ich kaum eine Chance habe. Die Reifen waren da schon fast tot", berichtet der Alfa-Romeo-Pilot.
"Aber ich sollte stolz auf das sein, was wir bislang erreicht haben", sagt er. Es sei "kein schlechtes Ergebnis", im Albert Park um Punkte gekämpft zu haben, obwohl die Strecke für ihn komplett neu gewesen sei.