Formel-1-Liveticker: Hamilton stichelt gegen Verstappen
Spa-Freitag in der Analyse: Norris trotz Bestzeit nicht zufrieden
Feierabend
Wir ziehen damit einen Strich unter diesen Trainingstag und melden uns morgen mit einer neuen Tickerausgabe zurück. Das Qualifying steht dann um 16:00 Uhr an, bereits um 12:30 Uhr gibt es das dritte und letzte Training.
Für euch geht es wie gewohnt auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de noch etwas weiter. Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll melden sich um 21:30 Uhr mit den folgenden Themen bei euch:
-Zusammenfassung & Ergebnis
-Longrun-Analyse
-Technik-Updates
-Famin tritt ab
-Fragen der Kanalmitglieder
Viel Spaß noch mit unsere Videoanalyse nachher und bis dann!
Verstappens Aufholjagd ...
... 2022 in Spa gibt es hier passend dazu noch einmal im Video. Da konnte er ja von Startplatz 14 aus gewinnen. Wiederholung am Sonntag nicht unmöglich ...
Verstappen mit Freitag zufrieden
"Nur" P3 heute, aber unzufrieden ist der Weltmeister nicht. "Wir haben heute ziemlich positiv angefangen", erinnert er an seine überlegene Bestzeit in FT1. In FT2 sei es dann "vielleicht nicht mehr so gut" gewesen.
"Es gibt also einige Dinge, die wir bei all den Änderungen, die wir vorgenommen haben, beachten müssen", so Verstappen, der betont: "Hoffentlich können wir alles zusammenbringen, vor allem für das Rennen."
"Denn ich weiß, dass ich mit meiner Strafe für den Motor von hinten starten muss", erinnert er. Trotzdem ist er mit dem Auftakt ins Wochenende nicht unglücklich. Das war zuletzt ja nicht immer so.
Pirelli: Strecke deutlich schneller, aber ...
Welche Auswirkungen hat der neue Asphalt in Spa an diesem Wochenende? Pirellis Chefingenieur Simone Berra erklärt, dass die Strecke jetzt mehr Grip biete und "viel schneller" sei.
"Andererseits hat es wahrscheinlich zu einem stärkeren Graining geführt, insbesondere beim Medium und Soft, und damit zu einer stärkeren Leistungsverschlechterung über eine lange Distanz", so Berra.
Davon abgesehen erklärt er: "Verglichen mit dem, was wir in den letzten beiden Jahren mit dieser neuen Generation von Autos gesehen haben, scheint der [harte] C2 ziemlich konkurrenzfähig zu sein und könnte eine gute Wahl für das Rennen sein."
Das würde auch erklären, "warum vier Teams zwei Sätze [harte Reifen] für jeden ihrer Fahrer behalten haben." Konkret sind das Mercedes, Ferrari, McLaren und Alpine.
Neuer Nachwuchsfahrer für McLaren
Eine Fahrernews noch am Abend - zumindest eine kleine. McLaren hat den 13-jährigen Belgier Dries Van Langendonck in das eigene Nachwuchsprogramm aufgenommen. Der Teenager feierte im Kartsport bereits einige Erfolge.
Wir sind gespannt, ob wir ihn in einigen Jahren irgendwann in der Formel 1 sehen!
Haas mit unterschiedlichen Set-ups
Während Kevin Magnussen guter Achter wurde, kam Nico Hülkenberg heute nicht über P16 hinaus. Hintergrund ist vermutlich, dass Haas beide Autos mit unterschiedlichen Set-ups auf die Strecke schickte.
"Ich fühlte mich im Auto nicht besonders wohl", berichtet der Deutsche, und Ayao Komatsu erklärt: "In FT2 haben wir eine andere Strategie für beide Autos gewählt, weil wir morgen mit veränderten Wetterbedingungen rechnen müssen."
Das habe sich ausgezahlt, und man habe im Vergleich zu FT1 "einen guten Schritt" gemacht, so der Teamchef, der betont: "Es war ein produktiver Freitag, wir müssen nur noch die richtige Abstimmung für den Kompromiss zwischen einem möglicherweise nassen Qualifying und einem trockenen Rennen finden."
Sauber: Updates nur für Bottas
Bei Sauber gibt es die Updates auch an diesem Wochenende wieder nur für den Finnen. Der berichtet nach P13, dass es "ein produktiver Tag" gewesen sei. "Wir konnten die in Budapest eingeführten neuen Teile weiter testen und verstehen", so Bottas.
Teamkollege Zhou wurde mit dem alten Paket Vorletzter und ergänzt: "Wir haben es geschafft, unser Programm durchzuziehen und eine große Menge an Daten und Informationen zu sammeln, um mein Paket mit den neuen Upgrades von Valtteri zu vergleichen."
Der Chinese weiß aber auch: "Es ist klar, dass wir erhebliche Fortschritte machen müssen, um mehr Tempo zu finden. Es ist ziemlich schwierig, um die Top 10 oder sogar die Top 15 zu kämpfen."
Heißt: Morgen könnte es zumindest für ihn wieder schwer werden, es aus Q1 heraus zu schaffen.
Hamilton: "Ein ziemlich schlechter Tag"
Bei Mercedes ist man ebenfalls nicht glücklich mit dem Freitag. Am Ende landeten George Russell und Lewis Hamilton nur auf P6 und P10. "Es war ein ziemlich schlechter Tag", so der Rekordweltmeister.
Es habe sich heute "komplett anders" als bei den guten Rennen zuletzt angefühlt. Er berichtet: "Die erste Session war nicht besonders gut, aber in der zweiten haben wir dann einige Änderungen vorgenommen, und es ging gut los."
Doch dann habe er sich auf den weichen Reifen nicht mehr verbessern können. Teamkollege Russell ergänzt: "Wir haben heute Abend noch einiges zu tun. Ich denke, McLaren ist uns im Moment definitiv einen Schritt voraus, ebenso wie Red Bull."
Immerhin: "Ich bin sicher, dass wir heute Abend noch ein bisschen mehr finden können. Wir hatten oft sehr gute Freitage, und die anderen haben am Samstag aufgeholt", erinnert Russell - der dieses Mal auf das Gegenteil hofft.
Norris trotz Bestzeit nicht zufrieden
Der McLaren-Pilot fuhr die Tagesbestzeit, betont jedoch: "Ich habe mich heute einfach nicht sehr wohl mit dem Auto gefühlt. Hoffentlich wache ich morgen auf und fühle mich ein bisschen wohler damit."
Man werde versuchen, für den Samstag noch "ein paar Dinge" zu verbessern. "Ich weiß, dass es auf den Zeitenlisten gut aussieht", so Norris, der aber betont, dass es "eng" im Kampf mit Red Bull sei.
Die Bullen seien "sehr schnell", so Norris, der damit vermutlich in erster Linie Max Verstappen meint. Viel werde man am Auto über Nacht aber nicht mehr umbauen, stellt der Brite auch klar.
Eher gehe es jetzt um Kleinigkeiten, damit er sich im Boliden besser fühle.
Williams: P3 in FT1 "nicht repräsentativ"
Endlich geht es dann auch los mit den Stimmen zum Freitag. Den Anfang macht Williams, wo Alexander Albon nach P3 in FT1 betont: "FT1 war wirklich stark, aber nicht so repräsentativ für unsere tatsächliche Geschwindigkeit."
Das Auto habe sich gut angefühlt, aber ganz so schnell sei man nicht. In FT2, wo er nur 17. wurde, sei man dann wiederum unter Wert geschlagen worden. Die Wahrheit liege also irgendwo in der Mitte, so Albon.
"Mit Blick auf morgen denke ich, dass wir mit etwas Set-up- und Reifenarbeit im Kampf um Q3 dabei sein werden", erklärt er angriffslustig. Teamkollege Logan Sargeant ist dagegen nicht ganz so zufrieden.
"Es war kein einfacher Tag. Ich hatte das Gefühl, dass mir persönlich etwas fehlte, was ich am Ende von FP2 zu finden begann. Also geht es zumindest in die richtige Richtung", so der US-Amerikaner.
Alle Debütsieger beim Ungarn-GP
Während wir auf die ersten Stimmen aus Belgien warten, empfehle ich euch zur Überbrückung einen Blick in diese Fotostrecke. Oscar Piastri war am Sonntag nämlich nicht der erste Pilot, der seinen Debütsieg in der Formel 1 in Ungarn gefeiert hat ...
Fotostrecke: Alle Formel-1-Debütsieger beim Ungarn-Grand-PrixFoto: Motorsport Images
2024: McLaren-Fahrer Oscar Piastri fährt seine zweite Saison in der Formel 1, als er beim Ungarn-Grand-Prix gewinnt. Doch Piastri war schon davor ein Formel-1-Sieger, denn ...Übersicht FT2
Jetzt Session-Ticker öffnen!
In zehn Minuten beginnt das zweite Training in Belgien und wir verlagern das Geschehen damit erst einmal wieder in unseren Session-Ticker. Hier ist also kurz Pause, nach dem Ende von FT2 geht es an dieser Stelle weiter mit den Stimmen zum Freitag.
Und wenn ihr wissen wollt, wie ihr die Formel 1 am Spa-Wochenende im Livestream sehen könnt, dann erfahrt ihr das hier!
Famin: Alpine wird nicht verkauft
Ein kleiner Nachtrag noch aus der PK. Dort wurde Famin auch gefragt, ob das Alpine-Formel-1-Team womöglich ganz verkauft werden könnte? "Nein, das Formel-1-Projekt bleibt ein Schlüsselprojekt für die Marke Alpine", so der Noch-Teamchef.
"Es geht nur darum, die Ressourcen zu verlagern, um die Marke besser zu entwickeln", betont Famin im Hinblick auf den Plan, keinen eigenen Motor mehr einzusetzen. Das komplette Team solle aber nicht verkauft werden.
Alpine und Sauber bauen um im großen Stil
Passenderweise bleiben wir bei Alpine und Sauber, kommen aber zu den Updates an diesem Wochenende. Alpine bringt nämlich ein klassisches Spa-Paket an den Start: Front- und Heckflügel sind angepasst worden, ebenso der nun einteilige Beam-Wing.
Man ergänzt diese Updates noch mit einer modifizierten Motorhaube sowie mit neuen Luftein- und Auslässen an den hinteren Bremsschächten. Beides dient der Kühlung sensibler Komponenten und soll so die Gesamtleistung verbessern.
Letzteres gilt so auch für die neue Rückspiegel-Halterung. Hiervon verspricht sich Alpine eine bessere Anströmung des Fahrzeughecks. Ähnlich umfangreich fallen die Updates bei Sauber aus.
Zum zweiten Mal in Folge sind zum Beispiel die Rückspiegel-Halterungen neu. Neben kleineren Frontflügel-Flaps, einem verkleinerten Heckflügel-Profil und einem neugestalteten Beam-Wing hat Sauber in Belgien auch noch neue Unterboden-Außenkanten dabei.
Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen!
Feierabend
Nach 30 Minuten ist die Pressekonferenz dann auch pünktlich vorbei, obwohl es noch weitere Fragen gegeben hätte. Tatsächlich hinterlässt vor allem der Auftritt von Famin viele offene Fragen.
Die anderen Teilnehmer waren heute eher Beiwerk, wobei es zumindest an Alunni Bravi auch noch ein paar Fragen zum Thema Audi gab. Aber der hat eben fast nur seine Standartantworten abgeliefert.
Vasseur und Mekies hätten mit ihrer Zeit wohl auch etwas Besseres anfangen können ...
Famin verspricht Jobsicherheit
Der Teamchef betont, dass jeder Mitarbeiter in der Renault-Motorenfabrik in Viry einen Job im Unternehmen behalten soll, ganz unabhängig davon, wie es weitergehe.
Ansonsten redet Famin in der PK heute sehr viel. Wobei man vieles davon auch deutlich kürzer halten könnte. Sonderlich souverän wirkt dieser Auftritt nicht.
Wann kommt der neue Teamchef?
Die Frage wird Famin gestellt, doch der erklärt gleich, dass er nichts dazu sagen könne. Auch auf die Frage, mit welchem Motor Alpine 2026 antreten werde, kann er noch nicht beantworten.
Aber natürlich sei es wichtig, das so schnell wie möglich zu klären, so Famin. Denn man müsse in der Fabrik natürlich wissen, für welchen Motor man das 2026er-Auto bauen müsse.
Famin nur noch bis Ende August Teamchef
Ganz am Ende seines Monologs sagt er dann, dass er seine Rolle als Teamchef Ende August niederlegen wird. Das hätte man auch schneller haben können ...
Famin über eigene Zukunft
Auch hier hält er wieder einen langen Monolog. Er spricht über seine Aufgaben bei Alpine und erklärt, dass es "nützlich" für die ganze Firma wäre, sich auf das "Projekt" zu konzentrieren, wovon er zuvor gesprochen hat.
Er könnte auch einfach sagen: Die Gerüchte stimmen.
Famin über Alpine-Zukunft
Als nächstes ist der Alpine-Teamchef an der Reihe. Über seine eigene Zukunft redet er aber zunächst nicht, es geht darum, wie es mit dem Team weitergeht, auch im Hinblick auf den Motor. Den will man ja in Zukunft womöglich nicht mehr selbst bauen.
Er hält einen langen Monolog darüber, wie man die Marke Alpine positionieren und die Ressourcen besser bündeln wolle. Unterm Strich fasst er es dann selbst ganz gut zusammen: "Es ist noch nichts entschieden."
Bravi über Audi-Umstrukturierungen
Den Anfang macht der Sauber-Teamvertreter, der natürlich auf die Umstrukturierungen bei Audi angesprochen wird. Seine Antworten klingen aber ziemlich auswendig gelernt.
Er rattert die üblichen Aussagen runter: Er bedankt sich bei Seidl und Hoffmann, lobt Binotto, spricht über klare Strukturen, das ganze Programm eben.
Oder kurz gesagt: Alles super ab jetzt!
Teamchef-PK
Wir bleiben thematisch bei den Teambossen, denn in zehn Minuten beginnt die PK der Teamchefs in Spa. Die wichtigsten Aussagen bekommt ihr dann wie gewohnt hier im Ticker. Zur Erinnerung noch einmal die Teilnehmerliste:
Bruno Famin (Alpine)
Frederic Vasseur (Ferrari)
Alessandro Alunni Bravi (Sauber)
Laurent Mekies (Racing Bulls)
Die aktuellen Teamchefs der Formel 1 ...
... findet ihr übrigens in dieser Fotostrecke. Mal schauen, wann wir die wieder überarbeiten müssen. Neben Krack geht es da ja auch noch um das Thema Famin und Alpine ...
Fotostrecke: Die aktuellen Teamchefs der Formel 1Foto: Motorsport Images
Haas: Ayao Komatsu (Japan), seit 2024