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Formel-1-Liveticker: Ist Lando Norris "mental nicht so gefestigt"?

Formel-1-Liveticker: Lässt sich Verstappen im Titelkampf ablenken?

Horner: McLaren-Performance "eine Verarschung"

McLaren stellte gestern eindrucksvoll unter Beweis, dass die Konkurrenz gegen den MCL38 derzeit chancenlos ist. Nachdem Verstappen Norris in den ersten Runden noch folgen konnte, bekam dieser von seinem Renningenieur die Ansage, das Tempo zu erhöhen.

Innerhalb weniger Runden baute der McLaren-Pilot seinen Vorsprung auf über fünf Sekunden aus. Bis zu Verstappens Boxenstopp in Runde 29 wuchs der Abstand zwischen den beiden Titelfavoriten sogar auf fast 25 Sekunden an.

"Das war eine Verarschung", grinst Horner und erklärt: "Zu diesem Zeitpunkt haben wir das Rennen aufgrund der Pace aufgegeben."

Seine kompletten Aussagen findet ihr hier!

Leclerc: Haben nicht die Pace für den Titel

75 Punkte liegt Ferrari in der Konstrukteurs-WM jetzt hinter McLaren. Das kann man zwar in sechs Rennen noch aufholen, doch Charles Leclerc stellt klar: "McLaren hat noch immer ein besseres Auto als wird."

Man dürfe daher keine "falschen Erwartungen" haben, so der Monegasse. "Wir haben einige Strecken, auf denen es sehr eng wird, und andere, auf denen wir weiter weg sein werden", kündigt er an.

Daher sei man auf "Fehler" von McLaren angewiesen, um noch in den WM-Kampf eingreifen zu können. "Aber was die reine Pace angeht, glaube ich nicht, dass wir schon auf dem Niveau sind, um um die Konstrukteurs-WM zu kämpfen", stellt er klar.

Die einzige Chance sei es, "konstant" zu sein und die sich ergebenden Chancen zu nutzen. Andernfalls wird es wohl auch in diesem Jahr wieder nichts mit einem WM-Titel in Maranello.

Brundle: Verstappen lässt sich ablenken

Experte Martin Brundle findet es nicht gut, dass sich Max Verstappen aktuell auf einen kleinen Machtkampf mit der FIA eingelassen hat. In den offiziellen Pressekonferenzen sagt der Niederländer aktuell nur noch das Nötigste.

"Ich bin mir nicht sicher, warum Max sich ablenken lässt und sich in den 'Fluch-Kampf' mit der FIA ziehen lässt", wundert sich der ehemalige Formel-1-Pilot in seiner neuen Kolumne für Sky.

"Es ist vergeudete Energie", findet er und erklärt: "Die Fahrer sind keine Kinder, das gebe ich zu, und wir wissen, dass sie manchmal fluchen, um zu erreichen, dass keine Funksprüche übertragen werden."

"Sie sind Ikonen, Champions, Meinungsbildner, und sie sollten über die Verantwortung nachdenken, die mit diesem Privileg einhergeht, vor allem, wenn so viele junge Fans zuschauen", betont Brundle.

Seine Meinung zu dem Thema lautet daher: "Niemand will Energie, Emotionen oder Redefreiheit nehmen. Aber grundloses Fluchen in der Hitze des Gefechts ist nicht notwendig."

Endauswertung

Wie versprochen ist inzwischen auch die große Endauswertung unserer Noten online - sogar schon etwas früher als sonst. Und wie ihr euch sicher denken könnt, hat Daniel Ricciardo bei unserem Voting nicht gewonnen.

Übrigens: Ihr habt heute erstmals die Möglichkeit, in einer neuen Call-in-Show interaktiv mit Mitgliedern unserer Redaktion über die Noten an diesem Wochenende zu diskutieren.

Denn um 20:30 Uhr steigt auf dem Twitch-Kanal von Formel1.de die Premierenausgabe des Formats "Live bei Scheuren", in dem Zuschauer die Möglichkeit haben, sich per Telefon einzuwählen und mit Showhost Kevin Scheuren über die Formel 1 zu diskutieren.

Und unter anderem wird es dabei eben auch um unsere Noten und vor allem eure Meinung dazu gehen. Die Auswertung findet ihr aber jetzt erst einmal hier!

Warum die Formel 1 jetzt vier Wochen pausiert

Wir haben es ja ganz zu Beginn des Tages schon einmal angesprochen: Der nächste Grand Prix ist erst für den 20. Oktober angesetzt, also in vier Wochen. Aber warum klafft überhaupt eine so große Lücke im Formel-1-Kalender?

Das geht auf die von 2023 auf 2024 veränderte Terminplanung der Formel 1 zurück. Denn im vergangenen Jahr folgte nur eine Woche nach dem Singapur-Grand-Prix schon der Japan-Grand-Prix in Suzuka.

Und mit dem Katar-Grand-Prix in Lusail war noch ein weiteres Rennen vor dem USA-Grand-Prix in Austin angesetzt. Für 2024 haben aber sowohl Japan als auch Katar neue Plätze im Rennkalender erhalten.

Alle Hintergründe könnt ihr hier nachlesen!

Norris über WM-Situation: "Dumme Frage"

Als der WM-Zweite gefragt wird, was im WM-Kampf seine Strategie für die letzten sechs Rennen sei, antwortet er mit einem Schmunzeln, dass das eine "dumme Frage" sei.

Erklärung: "Ich gebe jedes Wochenende mein Bestes. Ich versuche, jedes Wochenende so viele Punkte wie möglich zu holen. Dazu gehören auch die schnellste Runde und solche Dinge."

"Aber wenn Max weiterhin Zweiter wird und Red Bull weiterhin so gut abschneidet wie an diesem Wochenende, dann kann ich nichts mehr tun", erinnert Norris.

Denn aus eigener Kraft kann er seit gestern bekanntlich nicht mehr Weltmeister werden - selbst wenn er ab jetzt alles gewinnt. "Also konzentriere ich mich auf mich selbst und auf uns als Team. Das war's", so Norris.

In der Tat ist die Frage daher wohl etwas unnötig, denn andere Optionen hat er aktuell sowieso nicht mehr ...

Die Noten sind da!

Wir melden uns mit unserer beliebten Noten-Fotostrecke zurück aus der Mittagspause. Die ist nämlich inzwischen online, und am Abend gibt es dann wie gewohnt noch die große Endauswertung, in die auch eure Noten einfließen.

Fotostrecke: Singapur: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion Motorsport Images

Foto: Motorsport Images

Kevin Magnussen (Marc Surer: 5) - "Bearman hätte wohl den besseren Job gemacht."

Was geht jetzt im WhatsApp-Chat ab, Alex Wurz?

Alexander Wurz, Vorsitzender der Fahrergewerkschaft GPDA, im Interview: Warum er nicht versteht, dass Max Verstappen von der FIA bestraft wird, während "Netflix-Günther" Steiner zum Helden glorifiziert wurde, und wie es zugeht in der WhatsApp-Gruppe der heutigen Grand-Prix-Stars, deren Admin er ist.

Außerdem analysiert er nach dem Grand Prix von Singapur 2024 den überlegenen Sieg von Lando Norris auf McLaren, die Kontroverse um die schnellste Rennrunde von Daniel Ricciardo und den Racing Bulls und spricht über seine Rolle beim spektakulären Rennstreckenprojekt in Qiddiya City in Saudi-Arabien.

Das komplette Video-Interview findet ihr hier!

McLaren: Hätten mehr Punkte aufholen können

Trotz P1 und P3 gestern ärgert sich Andrea Stella etwas, denn: "Aus numerischer Sicht ist es ein wenig frustrierend, denn ich denke, wir hätten in Singapur mehr Punkte auf Max aufholen können."

Seine Begründung: "Ich denke, Ferrari hätte vor Max ins Ziel kommen können. Ich denke, dass sogar Oscar, wenn seine Qualifyingrunden etwas besser gewesen wären, vor Max hätte ins Ziel kommen können."

So holte Norris in der Fahrer-WM am Ende "nur" sieben Punkte auf den Weltmeister auf. Mit noch 52 Punkten Vorsprung liege der Titel damit noch immer "in den Händen von Max", so der McLaren-Teamchef.

Anders sieht es in der Konstrukteurs-WM aus. Da liegt McLaren seit gestern 41 Zähler vor Red Bull.

Albon rudert zurück

Der Williams-Pilot war mit dem Start seines Teamkollegen gestern überhaupt nicht happy und warf ihm am Funk eine "Divebomb" in Kurve 1 vor. Nach dem Rennen hat er sich aber wieder beruhigt und rudert zurück.

"Ich weiß nicht, wie es von außen aussah, aber ich glaube, es war eher so, dass niemand in die Kurve einbiegen konnte", schildert er den Start aus seiner Sicht und erklärt, deswegen hätten mehrere Fahrer die Kurve nicht bekommen.

Auch er selbst verlor dadurch mehrere Plätze. Trotzdem betont er nun: "Ich habe eigentlich nichts zu kritisieren. Es war nur etwas unglücklich, dass ich derjenige war, der auf der anderen Seite der Kurve war."

Letztendlich spielte es für ihn ohnehin keine Rolle mehr, weil er die Zielflagge sowieso nicht sah.

Perez: "Schmerzhafter Abend" hinter Hülkenberg

"Wir hatten eine ziemlich gute erste Runde", berichtet der Mexikaner. Und das stimmt: Er verbesserte sich von Startplatz 13 auf Position zehn. Aber danach passiert nicht mehr viel aus seiner Sicht.

Perez brachte seinen Red Bull nach 62 Rennrunden ebenfalls auf Platz zehn ins Ziel. Deshalb spricht Perez von einem "ziemlich schmerzhaften Abend" in Singapur und beklagt, dass er "nichts" aus der Ausgangslage nach der ersten Runde gemacht habe.

Konkret sei es eine "Vollkatastrophe" gewesen, "das ganze Rennen hinter Nico [Hülkenberg] festzuhängen", meint Perez.

Seine kompletten Aussagen findet ihr hier!

Sieg für Hülkenberg

In unserer fiktiven Mittelfeld-WM spielt Bottas in diesem Jahr keine Rolle. Dafür fährt Nico Hülkenberg dort nach seinem gestrigen "Sieg" langsam aber sicher dem Titel entgegen. Mehr dazu in unserer Fotostrecke:

Fotostrecke: Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es 2024 ohne die fünf Topteams Motorsport Images

Foto: Motorsport Images

Wenn es keine Zwischenfälle gibt, haben Alpine, Haas, Sauber, die Racing Bulls und Williams zu Beginn der Saison 2024 kaum Chancen auf Punkte in der Formel 1. In dieser Fotostrecke vergeben wir daher nur Zähler für diese fünf Teams nach dem klassischen Schema 10-6-4-3-2-1. Beim Sprint gibt es für die Top 3 Punkte (3-2-1).

Bottas: Habe noch nicht unterschrieben

Wir haben ja am Wochenende darüber berichtet, dass sich Sauber angeblich für eine Vertragsverlängerung mit Valtteri Bottas entschieden haben soll. Der Finne hat laut eigener Aussage aber noch keinen neuen Vertrag unterschrieben.

"Ich habe von einigen 'Fake News' gehört, dass ich bereits unterschrieben habe, was aber nicht der Fall ist. Wir diskutieren noch", stellt er klar. Und in der Formel 1 seien die Dinge erst sicher, wenn es auch wirklich eine Unterschrift gebe.

Es gehe aber "in die richtige Richtung", betont er, während Experte Nico Rosberg bei Sky erklärt: "Audi braucht halt auch Erfahrung jetzt, um das Auto weiterzuentwickeln. Aber es ist eine schwierige Entscheidung."

"Ich glaube, den idealen Fahrer gibt es nicht", so Rosberg, der ergänzt: "Ich denke mal, die gehen mit Valtteri Bottas. Das ist das letzte Gerücht."

Heute vor zwölf Jahren ...

... gewann Sebastian Vettel den Großen Preis von Singapur 2012. Die Geschichte, an die man sich bis heute erinnert, ist allerdings die von Lewis Hamilton, der mit einem Getriebeschaden in Führung liegend ausfiel.

Der Legende nach war es nämlich genau dieser Ausfall, der dafür sorgte, dass Hamilton schließlich nach der Saison von McLaren zum Mercedes-Werksteam wechselte. Und der Rest ist bekanntlich Geschichte.

Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen!

Lewis Hamilton McLaren Vodafone McLaren Mercedes F1 ~Lewis Hamilton (McLaren) ~

Foto: Pirelli

Stella: Singapur kam uns entgegen

Mehr als 20 Sekunden Vorsprung hatte Norris gestern im Ziel, phasenweise lag er sogar noch weiter vor dem Rest der Welt. Doch Andrea Stella betont, dass das bis zum Saisonende nicht auf jeder Strecke so sein werde.

"Wenn ich mir frühere Rennen anschaue, scheinen wir bei diesem hohen Abtriebsniveau immer sehr konkurrenzfähig zu sein", erinnert der Teamchef. Beispiele dafür seien zum Beispiel die Siege in Budapest und Zandvoort.

Das Auto an sich sei in Singapur also nicht besser als zuvor gewesen, es habe auf dieser Art von Strecke einfach schon immer gut funktioniert. Auf Kursen, auf denen man mit wenig Abtrieb fährt, sei man dagegen nicht so weit vorne.

Leicht wird es für Norris also nicht, Verstappen in der Fahrer-WM noch einzuholen. Der Weltmeister liegt noch immer mit 52 Zählern vorne, was bedeutet, dass Norris seit gestern nicht mehr aus eigener Kraft Weltmeister werden kann.

Zwei Auszeichnungen zum Abschied

Daniel Ricciardo hat in seinem (vermutlich) letzten Formel-1-Rennen noch einmal abgeräumt. Er fuhr gestern nämlich nicht nur die schnellste Runde, er wurde von den Fans auch zum Fahrer des Tages gewählt. Ein nettes Abschiedsgeschenk.

Die kompletten Übersichten über all diese Dinge findet ihr wie immer auf unserem Schwesterportal Motorsport.com:

Formel 1 2024: Fahrer des Tages

Die schnellsten Rennrunden der Formel 1 2024

Die schnellsten Boxenstopps der Formel 1 2024

Die Qualifying-, Sprint- und Rennduelle der Formel-1-Saison 2024

Norris heute mehr unter Druck?

Auch Timo Glock hat sich bei Sky zur mentalen Stärke von Lando Norris geäußert und dort erinnert: "Wenn man zwei, drei Jahre zurückdenkt, da haben wir [über Norris] auch immer gesagt: Der ist so locker, der nimmt das alles so easy."

"Jetzt ist er halt in der [WM-]Situation, jetzt ist der Druck da", erklärt Glock. Teamkollege Piastri dagegen komme "sehr, sehr cool rüber und ist immer irgendwie entspannt", findet der Experte.

Doch das sei bei Norris "vor ein paar Jahren" auch noch so gewesen. "Bei Oscar Piastri wird das auch irgendwann mal kommen, wenn er in die Situation kommt, um die WM zu fahren", vermutet Glock.

"Ich glaube, dass ist normal. Aber er muss einen Weg finden, diesen Druck zur Seite zu nehmen und das zu genießen, dass er momentan ein Auto zur Verfügung hat, mit dem er um die WM fahren kann", so der Experte.