Formel-1-Liveticker: Mercedes hat WM noch nicht abgeschrieben
Feierabend!
Und damit sind wir auch am Ende unseres heutigen Tickers angekommen! Morgen sind wir natürlich wieder mit einer neuen Ausgabe für euch da. Dann geht es auch auf der Strecke endlich rund. Hier schon einmal die wichtigsten Zeiten am Freitag:
10:30 Uhr: Fahrer-PK
14:00 Uhr: FT1
17:00 Uhr: FT2
Habt noch einen schönen Abend und bis morgen!
Du hast die Haare schön ...
Hier der Beweis: Williams-Teamchef Jost Capito hat sich die Haare bereits färben lassen! Der Mann auf dem Stuhl ist übrigens unser Ex-Kollege Dieter Rencken, der viele Jahre für uns gearbeitet hat.
Man darf gespannt sein, was bei seiner eher überschaubaren Haarpracht am Ende dabei herauskommt ;-) Ich bin ja schon etwas neidisch gerade ...
Ferrari setzt jetzt nicht alles auf Topspeed
Das war zuletzt das größte Problem der Scuderia. Auf den Geraden war man mehr oder weniger machtlos gegen Red Bull. Doch Sainz betont: "Wir fokussieren uns nicht auf die Geschwindigkeit auf den Geraden."
Der Fokus liege darauf, eine Rundenzeit zu fahren, die so schnell wie möglich sei. "Wir wollen uns nicht selbst auf einer Runde langsamer machen, nur um den Geraden etwas schneller zu sein", stellt Sainz klar.
Vielleicht verschaffen die Updates in dieser Hinsicht ja etwas Besserung.
Sainz: Ist der Nacken wieder in Ordnung?
Nachdem er in Miami am Freitag gecrasht war, hatte er auch im Rennen noch mit Nackenschmerzen zu kämpfen. Ist für Barcelona wieder alles okay? Er gesteht, dass er eine finale Antwort erst geben könne, nachdem er im Auto gesessen habe.
"Ich fühle mich erholt, aber man kann es nie wissen, bis man in ein Formel-1-Auto gestiegen ist", so Sainz, der aber davon ausgeht, dass es in Ordnung sein sollte. Über den Unfall in Miami - beziehungsweise die Folgen - ärgert er sich aber weiterhin.
"Ich bin bei sehr niedriger Geschwindigkeit gecrasht", erinnert er und betont noch einmal, dass der Unfall mit TecPro-Barrieren völlig harmlos verlaufen wäre. Aber die fehlten an dieser Stelle der Strecke eben ...
Sainz: Saisonstart eigentlich gar nicht so schlecht ...
Damit kommen wir zur letzten Medienrunde des heutigen Tages. Lokalmatador Sainz hat unter anderem über seinen Saisonstart gesprochen, der mit zwei Ausfällen in fünf Rennen natürlich alles andere als optimal war. Man könne es aber auch anders sehen, sagt er.
"Wenn man es positiv betrachtet, dann standen wir in jedem Rennen, das wir beendet haben, auf dem Podium. Obwohl ich nicht zu 100 Prozent glücklich mit dem Auto bin, kann ich um Polepositions kämpfen", betont Sainz.
Natürlich hätten die beiden Nullnummern in Melbourne und Imola eine große Auswirkung auf seine Situation in der WM gehabt. Aber es seien noch 17 Rennen zu fahren. Und da könne man noch eine Menge aufholen.
Vermutlich alles eine Frage der Perspektive.
Sehen ab 2024 alle Autos (fast) gleich aus?
Viele Beobachter waren überrascht, dass es in diesem Jahr so viele unterschiedliche Konzepte im Feld gibt. Doch Aston-Martin-Technikchef Andrew Green glaubt, dass das nicht lange so bleiben wird.
"Erst jetzt, wo alle Konzepte [aller Teams] sichtbar sind, ist es möglich, die Alternativen daraufhin zu überprüfen, wo ihre maximale Performance liegt", erklärt er im Gespräch mit 'auto motor und sport'.
"Wenn diese Arbeit getan ist, werden sich die Autos immer mehr angleichen. Das wird schon in diesem Jahr beginnen", prophezeit er und kündigt an: "2023 werden sich die Autos ähnlicher sehen."
"Und im dritten Jahr dieses Reglements werden sie nur noch Unterschiede im Detail erkennen", glaubt er. Wir sind gespannt, ob seine Prognose tatsächlich zutreffen wird!
Masepin fährt jetzt Rallye
Eine Zukunft in der Formel 1 hat der Russe nicht mehr. Trotzdem hat er mit dem Motorsport noch nicht abgeschlossen! So wird der 23-Jährige in diesem Jahr an der Silk-Way-Rallye teilnehmen.
In den sozialen Medien witzeln erste Fans bereits, dass er in seiner Zeit in der Formel 1 ja bereits genügend Erfahrung neben der Rennstrecke gesammelt habe ...
Foto: Motorsport Images
Stars ...
... gibt es übrigens nicht nur in Miami sondern auch in Spanien! Max Verstappen hat sich im Vorfeld des Rennens mit Fußballer Sergi Roberto vom FC Barcelona getroffen, Fernando Alonso mit MotoGP-Pilot Aleix Espargaro.
Hier gibt es die passenden Bilder dazu:
23. Rennen wird keine Träne nachgeweint
Dass der Russland-GP nun ersatzlos gestrichen wurde, hat im Paddock nicht unbedingt für schlechte Stimmung gesorgt. "Meine Jungs waren darüber nicht so unglücklich", schmunzelt Gasly. Denn ein Rennen weniger heißt auch etwas mehr Freizeit.
"Mir ist das egal. Die Saison wird sowieso extrem intensiv. Wir haben vier Wochen weniger als im vergangenen Jahr, aber mehr Rennen. Ich denke, das ist schon intensiv genug", so Gasly, der daher gut auf ein 23. Rennen verzichten kann.
Das dürfte vielen im Paddock ganz ähnlich gehen!
AlphaTauri: Brauchen mal ein sauberes Wochenende!
Wir bleiben eben bei den Jungbullen, die mit 16 Zählern auf P7 in der WM stehen. Bislang hat man es noch bei keinem der fünf Rennen geschafft, mit beiden Autos zu punkten. Gasly und Tsunoda ärgern sich dabei über zu viele verpasste Chancen.
In fünf Rennen gab es zwei Ausfälle, dazu konnte Tsunoda in Saudi-Arabien gar nicht erst starten. "In dieser Saison hatten wir bislang noch kein sauberes Wochenende", betont Gasly, der lediglich in zwei der fünf Rennen punktete.
Tsunoda bestätigt: "Wir hatten quasi in jedem Rennen bei einem Auto irgendeine Art von Problem." Er sei aber zuversichtlich, dass sich diese Problem mit der Zeit legen werden. Zuletzt in Miami blieb man allerdings erstmals 2022 komplett ohne Zähler.
Und die fehlenden Updates dürften das Rennen in Spanien nicht leichter machen ...
Keine Updates für AlphaTauri
Große Update-Pakete für andere Teams im Mittelfeld, aber nichts für AlphaTauri. "Ich erwarte, dass es schwierig werden wird", grübelt Yuki Tsunoda daher vor Barcelona und erklärt: "Es wird [im Mittelfeld] definitiv ein enger Kampf werden."
"Ich habe zum Beispiel gehört, dass Alpine viele Updates dabei haben wird", so der Japaner. Auch Alfa Romeo werde neue Teile mitbringen. Hoffnung mache ihm allerdings, dass man in Miami zuletzt beide Autos in Q3 bringen konnte.
Aber ohne Updates könnte es schwer werden, diese Performance zu halten, wenn viele andere gleichzeitig einen Sprung nach vorne machen sollten.
Warum Spanien eine gute Möglichkeit für Freitagsfahrer ist
Weil sich die meisten Piloten in den neuen Autos noch immer nicht zu 100 Prozent wohlfühlen, haben die Teams an den ersten fünf Rennwochenenden gar keine Freitagsfahrer eingesetzt. Hier in Barcelona sind es jetzt aber gleich drei.
Bei Haas bestätigt Steiner, dass man die Freitagsfahrer erst "gegen Ende der Saison" einsetzen werde. "Momentan brauchen wir unsere Fahrer so viel wie möglich im Auto", betont er. Trotzdem hat er auch Verständnis für die anderen Teams.
"Weil es Barcelona ist", erklärt er. Man habe dort ja bereits im Winter getestet. "Die Fahrer kennen die Strecke", erinnert er. Die Piloten wissen also, wie sich die neuen Boliden auf dieser Strecke anfühlen. Daher biete es sich schon an, FT1 auszulassen.
Zumindest mehr als auf anderen Strecken ...
Haas: Große Updates kommen erst in Frankreich
Und noch etwas aus der Steiner-Medienrunde. Der Teamchef hatte ja bereits angekündigt, dass es zunächst einmal kein Update für den Haas geben würde. Nun hat er verraten, dass der VF-22 erst in Frankreich ein größeres Paket erhalten wird.
Zwar werde es auch zuvor neue Teile geben. Ein wirklich großes Upgrade soll aber eben erst später kommen. Zur Erinnerung: Frankreich ist erst das zwölfte Saisonrennen und das vorletzte Rennen vor der Sommerpause.
Es wird also noch satte zwei Monate dauern, bis das große Paket kommt. Hoffen wir für Schumacher und Co. einmal, dass sie bis dahin nicht den Anschluss verlieren. Denn viele bringen ihre großen Pakete ja schon an diesem Wochenende.
Steiner: Nicht jedes Rennen muss wie Miami sein
Das Rennen vor zwei Wochen hat die Show in der Formel 1 auf ein neues Level gehoben. So viele Stars wie dort gab es vermutlich noch nie im Paddock. Steiner ist trotzdem nicht der Meinung, dass nun jedes Rennen das Konzept der Veranstalter kopieren müsse.
"Wir haben jetzt so viele unterschiedliche Events", erklärt Steiner. Früher seien alle Grands Prix sehr ähnlich gewesen. Das sei heute nicht mehr so und die Zuschauer könnten sich aussuchen, welche Art von Event sie besser finden.
Viele "Hardcore-Fans" kämen zum Beispiel gerne nach Spanien, um einfach die Autos auf der Strecke zu sehen. Es müsse daher nicht jedes Rennen wie Miami sein.
Foto: Alexander Trienitz (Motorsport Images)
In Sachen Begeisterungsfähigkeit stehen die Fans in Florida denen in Europa um nichts nach. Eher im Gegenteil.Steiner: Mit Schumacher über Crash gesprochen
Wie bereits angekündigt läuft in Barcelona gerade die ein oder andere Medienrunde. Unter anderem haben unsere Kollegen vor Ort bereits mit Günther Steiner geredet. Der hat unter anderem auch über den Crash von Mick Schumacher in Miami gesprochen.
"Wir haben darüber geredet", berichtet der Teamchef. Das sei nach einem Rennen ganz normal. Schumacher befinde sich aktuell in einem Lernprozess, weil es in diesem Jahr "schwieriger" sei, weiter vorne und nicht mehr am Ende des Feldes zu fahren.
Bis zum Unfall sei es ein "gutes Wochenende" von Schumacher gewesen. Man wolle das Thema deswegen jetzt auch abhaken und sich auf Spanien konzentrieren und Miami hinter sich lassen.
"Heimtrikot"
Alpine war bereits in Miami mit speziellen Shirts ausgerüstet. Zum Alonso-Heimspiel in Barcelona hat man nun ebenfalls wieder besondere Outfits dabei. Für Fans wird das auf Dauer ziemlich teuer, wenn man alle haben möchte ...
Schauen wir mal, ob Alonso das Shirt dieses Mal mehr Glück bringt als in Miami. Da verpasste der Spanier bereits zum vierten Mal in Folge die Punkte. Das war ihm davor zuletzt am Ende der Saison 2018 bei McLaren passiert.
In Zukunft noch mehr Rennleiter?
Früher gab es lediglich einen Rennleiter für die ganze Saison, 2022 teilen sich Niels Wittich und Eduardo Freitas den Job. Und geht es nach FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem, soll der Pool an Rennleitern in Zukunft noch deutlich erweitert werden.
In diesem Zusammenhang hat er nun vorgeschlagen, Rallye-Beifahrer zu Rennleitern auszubilden. "Man macht eine Ausbildung und setzt sie in anderen Rennserien ein, in der WEC und in Rundstrecken- und Langstreckenrennen", erklärt er.
Irgendwann sollen sie dann auch Rennen in der Formel 1 leiten. Ben Sulayems komplette Aussagen gibt es hier!
Mercedes hat WM noch nicht abgeschrieben
Bei den Fahrern fehlen Russell aktuell 45 Zähler auf WM-Leader Leclerc, bei den Konstrukteuren liegt Mercedes 62 Punkte hinter Ferrari. Toto Wolff betont daher, dass man die WM "überhaupt nicht" abgeschrieben habe.
"Wir haben erst das fünfte Rennen hinter uns, da darfst du überhaupt nichts abschreiben, da kann es auch wieder in unsere Richtung schwingen. Und punktemäßig sind wir noch nicht dramatisch hinten", erklärt er gegenüber 'oe24.at'.
In der Tat könnte Mercedes beide WM-Wertungen rein rechnerisch schon nach den kommenden beiden Rennen in Barcelona und Monaco wieder anführen. Sonderlich realistisch ist das aber natürlich nicht.
Schauen wir mal, was das Update an diesem Wochenende bringt.
Updates
Gefahren wird in Barcelona erst morgen, die Autos sind aber bereits aufgebaut. Das erlaubt es uns zum Beispiel, schon einmal einen ersten Blick auf den neuen Ferrari-Heckflügel an diesem Wochenende zu werfen.
Weitere Bilder aus dem Paddock findet ihr außerdem jetzt schon in unserer Fotogalerie!
Albons Haare ...
... waren im Zusammenhang mit seinen Top-10-Platzierungen zuletzt ein großes Thema. Nun hat Williams die Gelegenheit tatsächlich genutzt, um an diesem Wochenende neben der Hospitality als Gag einen kleinen Frisörstand aufzubauen!
Ich bin mir nicht sicher, ob das Angebot, sich die Haare färben zu lassen, nur für Williams-Mitarbeiter gilt, oder ob alle Leute im Paddock die Möglichkeit haben. Wäre ich vor Ort in Barcelona, wäre ich auf jeden Fall direkt dabei ;-)
Heute vor 26 Jahren ...
... fand das Rennen mit den wenigstens Zieleinläufern in der Formel-1-Geschichte statt! Experten wissen natürlich sofort, dass es um den Monaco-GP 1996 geht, den Olivier Panis im Ligier gewinnen konnte - der neunte und letzte Sieg in der Geschichte des Rennstalls.
Einige spannende Lesetipps zu dem legendären Rennen aus unserem Archiv gibt es hier:
1996: Ein Monaco-Grand-Prix für die Ewigkeit
Monaco-Grand-Prix 1996: Panis erlebt sein "blaues Wunder"
Olivier Panis über Monaco 1996: "Ich habe etwas gerochen"
Foto: LAT
Mercedes: Barcelona ein Schritt nach vorne?
"Im Freitagstraining hat das Auto Ansätze seines wahren Potenzials durchblitzen lassen", blickt Teamchef Toto Wolff auf Miami zurück und erklärt, das Wochenende habe "Antworten und Hinweise darauf gegeben, in welche Richtung wir gehen müssen."
"Da wir [in Barcelona] bereits bei den Wintertests gefahren sind, wenn auch mit einem Auto, das sich seitdem stark weiterentwickelt hat, ist dies ein guter Ort, um die Informationen, die wir über das aktuelle Auto besitzen, zu korrelieren", so Wolff.
"Entsprechend sind wir zuversichtlich, dass wir einen weiteren Schritt nach vorne machen werden", gibt er sich optimistisch. Wunder sollte man aber vermutlich nicht erwarten - auch wenn Barcelona in den vergangenen Jahren immer eine Mercedes-Strecke war.