Formel-1-Liveticker: Russell eine "größere Herausforderung" als Bottas
Feierabend!
Und damit sind wir auch am Ende unseres heutigen Tickers angekommen. Wichtiger Hinweis noch einmal an dieser Stelle: Das Formel-1-Wochenende ändert sich in diesem Jahr, den traditionellen Medien-Donnerstag gibt es 2022 nicht mehr!
Das Rennwochenende startet also erst am Freitag. Wir sind aber trotzdem auch morgen wieder mit einem neuen Ticker für Dich am Start, dann übernimmt mein Kollege Norman Fischer. Und wenn Du magst, dann lesen wir uns am Freitag wieder.
Hab noch einen schönen Abend und bis dann!
Hill an Russell: Fahr einfach schnell!
Damon Hill hatte in der Formel 1 unter anderem Alain Prost, Ayrton Senna und Nigel Mansell als Teamkollegen. Welchen Rat kann er George Russell da geben, wenn der es in diesem Jahr mit Rekordweltmeister Lewis Hamilton zu tun bekommt?
"Stell einfach sicher, dass du schnell bist", sagt Hill und ergänzt: "Du musst wahrscheinlich schneller fahren als je zuvor. Es ist ein großer Schritt." Schwierig werde es nämlich dann, wenn Hamilton Russell zu Beginn des Jahres komplett abhängen sollte.
"Dann wird man dir Fragen stellen. Und diese Fragen will man zur Hälfte der Saison nicht haben", erklärt Hill. Das müsse Russell unbedingt vermeiden - und deshalb einfach von Anfang an so schnell wie möglich sein.
Williams: Nachteil bei den Reifen
Neun der zehn Formel-1-Teams haben im vergangenen Jahr bereits die neuen Reifen für 2022 getestet. Nur Williams machte das nicht, weil man kein passendes Auto hatte. Deswegen geht der Rennstall laut Jost Capito nun mit einem Nachteil in die Saison.
"Wir müssen unheimlich viel über die Reifen lernen", stellt er vor dem Saisonauftakt bei 'RTL' klar und ergänzt, dass man "ganz sicher einen großen Nachteil" habe. Das Auto müsse erst noch "entsprechend an die Reifen angepasst werden".
Er hofft aber, dass man diesen Nachteil im Verlauf der Saison ausgleichen kann. Die Erwartungen für Bahrain seien jedoch "eher gedämpft", so Capito.
Kritik an Saudi-Arabien und Co.
Das Formel-1-Rennen in Russland wurde abgesagt und auch für die kommenden Jahre aus dem Kalender geworfen. In Ländern wie Bahrain oder Saudi-Arabien fährt man dagegen weiterhin, was Menschenrechtsorganisationen bereits seit Jahren kritisieren.
Formel-1-Boss Stefano Domenicali wurde nun von 'Sky' damit konfrontiert, dass in Saudi-Arabien jüngst 81 Menschen an einem Tag hingerichtet wurden. "Wenn wir solche Nachrichten hören, dann ist das natürlich alarmierend", gesteht der Italiener.
Trotzdem sei es "die richtige Richtung", auch in diesen Ländern zu fahren. Dadurch rücke man die schwierigen Themen in den "Fokus". Eine bekannte Begründung, die in solchen Fällen immer gerne genutzt wird.
Vettel bekommt Jelly Beans
Im vergangenen Jahr gewann Sebastian Vettel den neuen Überhol-Award der Formel 1. Am Funk witzelte der Aston-Marton-Pilot darüber nach dem Saisonfinale: "Was ist der Preis? Eine Million Jelly Beans?"
Diese "Vorlage" hat der Sponsor des Awards gerne angenommen und nun tatsächlich eine gewaltige Packung Jelly Beans nach Silverstone geschickt! Ob es wirklich eine Million sind, wissen wir allerdings nicht ;-)
Alfa Romeo gibt Nachwuchskader bekannt
Alfa Romeo hat heute den diesjährigen Nachwuchskader der Sauber Academy bekanntgegeben. So bleibt Formel-2-Pilot Theo Pourchaire, Teil des Programms seit 2019, weiter an Bord. Neu dabei ist Formel-3-Fahrer Roberto Faria.
Sportdirektor Beat Zehnder erklärt: "Der Kader der Sauber Academy ist 2022 sehr vielversprechend." Große Hoffnungen setzt man vor allem in Pourchaire, der in den kommenden Jahren ein Kandidat für die Formel 1 sein könnte.
2019 gewann Pourchaire die Deutsche Formel 4, ein Jahr später wurde er als Rookie Vizechampion in der Formel 3. In der vergangenen Saison gewann er - wieder als Rookie - zwei Rennen in der Formel 2 und beendete die Saison auf Rang fünf.
Foto: Motorsport Images
Rückkehr der #24
Weil wir eben bei den Startnummern waren: Guanyu Zhou bringt in diesem Jahr die Nummer 24 zurück. Kleines Quiz deshalb: Welcher Fahrer war bislang als letzter mit der 24 in der Formel 1 unterwegs?
Es war tatsächlich Timo Glock, der die Nummer von 2010 bis 2012 auf dem Auto hatte. Das war noch in der Zeit vor den festen Startnummern. In den letzten neun Jahren fuhr niemand mehr mit der 24.
Quizfreunden kann ich übrigens unser großes Formel-1-Quiz empfehlen!
Foto: Marussia
Magnussen: Guter Zeitpunkt für Comeback
Der Däne erklärt vor seinem ersten Formel-1-Rennen seit Ende 2020, dass es ein guter Zeitpunkt für ein Comeback sei, weil sich 2022 sowieso alle an die neuen Autos gewöhnen müssten. "Das passt ganz gut. Ich würde sagen, es ist gutes Timing", grinst er.
Seine Rückkehr zu Haas habe sich zudem ganz "natürlich" angefühlt, nachdem er bereits von 2017 bis 2020 für das Team gefahren war. "Die Atmosphäre war super gut", blick er auf den Test in Bahrain zurück und erklärt: "Alle freuen sich auf die neue Saison."
Im Hinblick auf sein Comebackrennen sagt er, dass er auf einen "soliden" Start hoffe. Natürlich würde er sich über ein starkes Ergebnis freuen, aber bei 23 Saisonrennen sei es vor allem wichtig, eine "Grundlage" für den Rest des Jahres zu legen.
Berger: Von Vettels neuem Chef "nicht beeindruckt"
Die meisten Experten räumen Aston Martin keine Chance ein, 2022 ganz vorne mitzufahren. Dazu zählt auch Gerhard Berger. Er glaube nicht an die Leute, die bei Aston Martin "vorn dran" sind, sagt Berger. Der neue Teamchef Mike Krack sei beispielsweise "führend" bei BMW gewesen, auch beim DTM-Engagement, und "das hat mich nicht beeindruckt, was da passiert ist."
Die komplette Story gibt es hier!
Nur ein Rookie am Start
Zwar gibt es mit Kevin Magnussen und Alexander Albon in diesem Jahr zwei Rückkehrer in die Formel 1. Mit Guanyu Zhou geht 2022 aber nur ein einziger Rookie an den Start. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es mit Mick Schumacher, Yuki Tsunoda und Nikita Masepin noch drei Neulinge gewesen.
"Ich weiß, welche Herausforderung vor mir liegt", sagt der erste Chinese in der Formel 1 und erklärt, dass er schnell "lernen" müsse. "Ich weiß, dass mich am Sonntag sehr viele Leute beobachten werden, und die möchte ich stolz machen", so der 22-Jährige vor seinem Debüt in der Königsklasse.
Was ist für Ricciardo 2022 drin?
Ein verpasster Test ist natürlich nicht der beste Start. Trotzdem erklärt der Australier selbst: "Vor meinem zweiten Jahr mit dem Team fühle ich mich zuversichtlicher und wohler als je zuvor. Ich bin entschlossen, auf der Performance aus dem Vorjahr aufzubauen."
Experte Karun Chandhok erklärt bei 'Sky', dass Ricciardos Geschichte eine der spannendsten 2022 werden könnte, denn: "Gemessen an seinen eigenen Maßstäben hatte er [2021] eine enttäuschende Saison - vor allem in der ersten Hälfte."
"Wir hatten gedacht, dass er als Nummer 1 zu McLaren kommen würde", so Chandhok. Stattdessen lief ihm Teamkollege Lando Norris 2021 regelmäßig den Rang ab. Kann der Australier in diesem Jahr zurückschlagen?
Tsunoda: Viel besser vorbereitet als 2021
Der Japaner erklärt vor dem Start in seine zweite Formel-1-Saison: "Ich fühle mich insgesamt viel besser vorbereitet als vor einem Jahr in Bahrain. [...] Vergangenes Jahr habe ich nichts erwartet und hatte nicht alle Situationen immer unter Kontrolle."
"Jetzt weiß ich viel besser, was ich machen muss, um mich zu verbessern. Ich habe ein klares Ziel und bin viel entspannter", verrät Tsunoda, dessen Ziel es unter anderem ist, weniger Fehler als im Vorjahr zu machen. "Aber ich spüre keinen Druck", stellt er klar.
"Ich bin zuversichtlich, dass ich das schaffen kann. Und ich mache mir keine Sorgen, Fehler zu machen", so der Japaner, der zudem hofft, dass ihm seine Formel-2-Erfahrung mit 18-Zoll-Reifen in diesem Jahr helfen könnte.
Wie Berger absichtlich ein Rennen gestoppt hat
Beim Grand Prix von Kanada 1989 hatte Gerhard Berger seine Ohrstöpsel vergessen. Keine gute Idee, wenn im Heck ein Ferrari-V12-Motor kreischt! Im Interview in der ServusTV-Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7" erinnert sich Berger an jene Episode - mit ein paar kleinen Erinnerungslücken, die aber unser Chefredakteur Christian Nimmervoll wohlwollend stopft ...
Beim Grand Prix von Kanada 1989 hatte Gerhard Berger seine Ohrstöpsel vergessen. Keine gute Idee, wenn im Heck ein Ferrari-V12-Motor kreischt!
Ricciardo: Stand mit dem Team in Kontakt
Inzwischen hat der Australier auch selbst ein Update zu seinem Zustand geliefert. "Ich bin froh, wieder da zu sein. Ich fühle mich besser und bin bereit für den Bahrain-Grand-Prix und die Saison", so Ricciardo, der "enttäuscht" gewesen sei, den kompletten Test zu verpassen.
"Obwohl ich mich nicht wohl fühlte, blieb ich mit dem Team in Verbindung, sprach mit Lando über das Auto und bereitete mich so gut es ging auf das Rennwochenende vor", berichtet er. Nun wolle er das Training nutzen, "um das Auto besser zu verstehen und alles abzustimmen."
Denn die verpasste Testzeit hängt ihm natürlich nach. "Es ist schwer zu sagen, wo im Grid wir stehen werden", so Ricciardo, der vor der neuen Saison aber auf jeden Fall "hungrig" sei - und nun auch wieder fit.
Heute vor 14 Jahren ...
... legte Lewis Hamilton den Grundstein für seinen ersten WM-Titel. Beim Saisonauftakt 2008 in Melbourne triumphierte der McLaren-Pilot vor Nick Heidfeld und Nico Rosberg. Für Rosberg war es das erste Podium in seiner dritten Formel-1-Saison.
Die Zielflagge sahen damals übrigens nur sieben Fahrer, von denen einer (Rubens Barrichello) nachträglich auch noch disqualifiziert wurde. Am Sonntag schauen wir dann mal, wie stabil die neuen Autos in diesem Jahr beim ersten Rennen sind!
Foto: Motorsport Images
Startnummern
Hier ein Überblick über die Startnummern in der neuen Saison. Kevin Magnussen fährt weiterhin mit der 20, die er auch bis einschließlich 2020 bereits verwendet hatte. Die Nummer war noch für ihn reserviert.
Weil wir diese Frage häufiger bekommen: Eine Startnummer wird erst dann wieder freigegeben, wenn ein Pilot zwei Jahre lang kein Formel-1-Rennen bestritten hat. Bei Magnussen war es nur etwas mehr als ein Jahr.
Das heißt übrigens auch, dass die Nummern von Kimi Räikkönen (7), Nikita Masepin (9) und Antonio Giovinazzi (99) für andere Fahrer erst einmal gesperrt sind.
Alles Gute!
Glückwünsche gehen heute raus an einen ganz besonderen Piloten in der Formel-1-Geschichte. Hans Heyer feiert seinen 79. Geburtstag und hält einen einmaligen Rekord, den wohl nie wieder ein anderer Fahrer erreichen wird.
Sein einziges Rennen war nämlich der Deutschland-GP 1977 - bei dem er jedoch die Qualifikation verpasste. Am Rennsonntag schmuggelte er sich trotzdem auf die Strecke, nur um dort neun Runden später schon wieder auszuscheiden.
Macht unterm Strich ein DNQ, DNF und DSQ bei nur einem einzigen Rennen! Das wird es so sicher nie wieder geben ...
Foto: Motorsport Images
Horner: Hamilton wollte zu Red Bull wechseln
Im Gespräch mit der 'Daily Mail' erinnert sich der Teamchef: "Lewis und ich hatten im Laufe der Jahre einige Gespräche. Zwischen 2010 und 2013 war er sehr scharf darauf, für Red Bull zu fahren." Allerdings gab es da ein Problem.
"Wir hatten Sebastian [Vettel] damals. Und es hätte keinen Sinn ergeben, zwei Alpha-Piloten zu haben", erklärt Horner sein Dilemma. Stattdessen habe er Niki Lauda damals ermutigt, Hamilton zu Mercedes zu holen.
"Wir hatten, das Gefühl, dass Lewis in einem McLaren eine größere Gefahr als in einem Mercedes wäre", erinnert sich Horner und ergänzt mit einem Schmunzeln: "Man kann durchaus sagen, dass mir das auf die Füße gefallen ist ..."
Strafpunkte
Strafpunkte bleiben in der Formel 1 für zwölf Monate bestehen. Das heißt, dass sie nicht zum Saisonende automatisch gelöscht werden. Folglich gehen viele Piloten vorbelastet in die neue Saison. Wir haben hier einmal eine Übersicht erstellt:
Fotostrecke: Mit diesen Strafpunkten gehen die Fahrer in die Formel-1-Saison 2022Foto: Motorsport Images
Mick Schumacher (Haas): 0 PunkteBahrain nur eine Momentaufnahme
"Einige sehen [das erste Rennen] als Moment der Wahrheit. Aber in Wirklichkeit wird es einige Rennen dauern, bis wir ein klareres Bild von der Reihenfolge bekommen", sagt Alfa-Romeo-Teamchef Frederic Vasseur vor dem Auftaktrennen in Bahrain.
Mit dieser Meinung steht er nicht alleine da. Im Paddock ist man sich einig, dass die Entwicklungskurve in diesem Jahr so steil sein wird, dass das Team, das in Bahrain vorne liegt, nicht auch zwangsläufig am Jahresende ganz oben stehen muss.
Das soll aber natürlich nicht heißen, dass man Bahrain auf die leichte Schulter nimmt. "Am Sonntag werden trotzdem Punkte vergeben, und wir müssen nach dem Test unsere restlichen Hausaufgaben machen, damit wir in bestmöglicher Form sind", so Vasseur.
Ricciardo fit für Bahrain
Gute Nachrichten bekommen wir von McLaren: Daniel Ricciardo konnte inzwischen mehrere negative Coronatests vorweisen. Das bedeutet, dass er morgen ins Paddock und am Freitag im Auto sitzen darf. Hier die komplette Meldung des Teams im Wortlaut:
"McLaren F1 Team confirms that after testing positive for covid-19 during last week, Daniel has now returned a number of negative tests and will therefore return to the paddock on Thursday ready to compete in this weekend’s Bahrain GP."
"Daniel has been feeling better each day as he continued to recover while in isolation following local regulations in Bahrain."
Bahrain: "Überraschung" durch Ferrari?
Die Scuderia ist inzwischen seit fast 2,5 Jahren ohne Sieg in der Formel 1. Das könnte sich laut Experte Christian Danner allerdings schon am Wochenende ändern. "Eine Überraschung", so Danner bei 'RTL', liege "ein bisschen in der Luft".
"Wenn beide Ferrari so gut gehen wie das ausschaut, könnte das dazu führen, dass diese klassische Hierarchie Red Bull/Mercedes ins Wanken gerät", so Danner, der im Sinne der Spannung erklärt: "Ich hoffe, dass es darauf hinauslaufen wird."
Auch wir hätten gegen etwas mehr Abwechslung an der Spitze nichts einzuwenden!