Formel-1-Liveticker: Viel Regen in Spa - wie gehts am Wochenende weiter?
Formel-1-Liveticker: Viel Regen in Spa - wie gehts am Wochenende weiter?
Feierabend
Der Formel-1-Liveticker zum Mediendonnerstag endet an dieser Stelle, aber ich verweise bereits jetzt auf den Formel1.de-YouTube-Kanal, denn Christian Nimmervoll und Norman Fischer waren heute viel an der Strecke unterwegs und werden in rund einer Stunde ein Video veröffentlichen, in dem sie über die interessantesten Themen des Tages nochmal sprechen.
Wir lesen uns hier morgen wieder, dann gehts schon in den Qualitag, denn wir haben ja den Sprint an diesem Wochenende in Spa.
Habt einen schönen Abend!
Herzlichst
euer Kevin Scheuren
Großes Thema Sicherheit
Ich habe ja bereits einige Fahrer zitiert, die sich zum Sicherheitsthema in Spa geäußert haben, aber um das alles mal in einen gebündelten Artikel zu bringen, hat sich mein Kollege Ruben Zimmermann nochmal damit auseinandergesetzt.
Hier könnt ihr die Story direkt lesen.
Foto: LAT
Technikupdates
Bevor wir morgen die komplette Übersicht über die Updates bekommen, die die Teams mit nach Spa gebracht haben, haben wir wie immer am Donnerstag bereits die Fotostrecke aus der Boxengasse für euch mit ein paar Detailfotos von technischen Elementen.
Klickt euch gerne mal durch:
Foto: Roberto Chinchero
Die interessantesten Technikbilder der Formel-1-Autos beim Belgien-Grand-Prix 2023 in Spa-Francorchamps!Run for Anthoine
Pierre Gasly hat, wie heute Vormittag bereits geschrieben, eine tolle Aktion initiiert und zwar hat er das Paddockpersonal der Formel 1, Formel 2 und Formel 3 eingeladen, gemeinsam die Runde in Spa-Franchorchamps in Gedenken an Anthoine Hubert und Dilano van t'Hoff zu joggen oder gehen.
Es haben sich viele Mitglieder aus den Paddocks, darunter auch Fahrer, angeschlossen und alle haben Mottoshirts bekommen zu Ehren von Hubert.
Eine super Aktion!
Süßes auf dem Helm
Valtteri Bottas hat seinen Sonderhelm für den Großen Preis von Belgien präsentiert mit all den Leckereien, für die Belgien so berühmt ist: Bier, Fritten, Schokolade und Waffeln.
Also ich hab jetzt Hunger.
Hassliebe zu Spa
Pierre Gasly steht in Spa immer vor einem menschlich sehr schwierigem Spagat. Einerseits hat er 2019 seinen guten Freund Anthoine Hubert auf der Strecke verloren, andererseits zählt sie zu einer seiner Lieblingskurse. Das macht es unglaublich "widersprüchlich", wie er es heute selbst in seiner Medienrunde betitelt hat.
Norman Fischer und Kevin Hermann haben sich die Äußerungen Gaslys genau angehört und die Story dazu geschrieben.
Foto: circuitpics.de
Fotos des Tages
Wusstet ihr, dass ihr in unseren Fotogalerien und Fotostrecken immer wieder tolle Einblicke in die Veranstaltungstage, technischen Neuerungen und geschichtlichen Hintergründen der Formel 1 bekommen könnt?
Nein? Dann schaut doch jetzt mal in die Donnerstagsgalerie rein mit den besten Schnappschüssen des heutigen Medientags.
Sprintwochenende ist tricky
George Russell hat gute Erinnerungen an Spa im Regen. 2021 legte er eine sensationelle Qualirunde hin, was am Ende das Podium bedeutete, weil das Rennen nie begonnen wurde. Im Mercedes würde er sehr gerne wieder aufs Podium fahren, aber das Sprintwochenende birgt dadurch, dass es nur ein freies Training gibt, potentielle Stolpersteine, wie er in seiner Medienrunde sagte:
"Ja, das kann eine echte Herausforderung sein. Ich finde es immer noch nicht gut, dass man das Setup des Autos nach dem FP1 nicht mehr ändern darf. Ich denke, das schafft eine Unbekannte für den Sport, was durchaus spannend sein kann. Aber es ist, als würde man einem Tennisspieler eine Stunde vor dem Finale in Wimbledon seinen Schläger geben und sagen: "Das ist der Schläger, den du hast, nimm ihn und spiel damit."
Je nach Wetterbedingungen kann es sogar sein, dass die Daten, die man morgen für das Setup sammelt, vollkommen für die Katz sind, weil es Sonntag weniger bis gar nicht regnen könnte oder es morgen einfach komplett ins Wasser fällt.
Aber dieses Problem haben alle, nicht nur Russell und Mercedes.
Foto: Motorsport Images
Illustre Gäste
Am 09. September wird bei der Red Bull Formula Nürburgring das komplett dicke Brett hingestellt. Neben den bereits bekannten Teilnehmern Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo und Yuki Tsunoda gibt es nun neue Fahrer und Fahrzeuge, die bekanntgegeben worden sind.
Ralf Schumacher wird den Williams FW25 aus der Saison 2003, Gerhard Berger den Ferrari F1-412 T2 aus der Saison 1995 und Mathias Lauda den Ferrari 312 B3-74 aus der Saison 1974 von seinem Papa Niki fahren.
Guter Test
Oscar Piastri hat in seiner Medienrunde in Spa am heutigen Donnerstag offenbart, dass wohl doch mehr Performance aufgrund des Schadens an seinem Unterboden als gedacht in Ungarn verloren gegangen ist. Er möchte das aber nicht als Ausrede nutzen und weiß, dass es noch einige Bereiche gibt, in denen er sich verbessern muss. Insgesamt lobt er aber die Arbeit des Teams und vor allem die Leistungsfähigkeit des Autos auf einer Strecke, auf der nicht klar war, ob und wie gut McLaren sein würde:
"Budapest war ein wirklich guter Test für unser Auto. Wir hatten ungefähr gleiche Begebenheit wie in Miami, wo es auch sehr heiß war und da waren wir im Grunde die Langsamten. In Budapest waren wir das zweit- oder drittschnellste Team, der turnaround ist beeindruckend."
Piastri lobte auch den Grundoptimismus im Team, denn da hat man immer dran geglaubt, dass man das schaffen könnte, den Bock umzustoßen, wenn auch nicht in der Größenordnung, wie man es dann letztendlich geschafft hat.
Foto: Motorsport Images
Auto weiter dominant
Auch wenn Max Verstappen in Ungarn nicht auf der Poleposition stand, ist er mit der generellen Performance des Red Bull RB19 sehr zufrieden, auch mit den kleineren Updates im Vergleich zur Konkurrenz ein weiterhin dominantes Paket zu haben, was man Sonntag dann wieder gesehen hat:
"Ich denke, wir haben ein schnelles Auto. Natürlich gibt es viele andere Teams, die dieses Jahr viel mehr als wir mitgebracht haben, weil wir es nicht konnten, aber wir sind sehr zufrieden damit, wie das Auto funktioniert. Ich denke, dass unser Samstag vielleicht nicht ideal war, aber ich denke, dass man am Sonntag die Upgrades sehen konnte, die wir mitgebracht haben. Es war ein gutes Rennen, um zu sehen, dass es funktioniert."
Foto: circuitpics.de
Alonso erklärt Kritik an Pirelli
Auch Fernando Alonso hatte heute natürlich eine Medienrunde, in der er nochmal zu seiner Kritik an Pirelli Stellung bezogen hat, denn er hatte angemerkt, dass die Performance bei Red Bull und Aston Martin sich verschlechtert hat, seitdem Pirelli in Silverstone die neue Reifenkonstruktion angeliefert hat:
"Ich bin kein Fan davon, dass Reifen oder Regeln mitten in der Saison geändert werden", sagte der Spanier in Spa.
"Hierbei geht es wohl um einen Sicherheitsaspekt der Reifen, ich habe keine Reifenplatzer in der ersten Saisonhälfte gesehen, aber vielleicht haben sie [Pirelli] kritische Elemente am Reifen gesehen, die wir nicht kennen. Sie haben die Änderung nicht ohne Grund gemacht, also bin ich darüber glücklich."
Foto: Motorsport Images
Sainz erkennt Sicherheit an
Carlos Sainz wurde in seiner Medienrunde auch nach der Einschätzung zur Sicherheit in Spa gefragt und hat mit einer deutlichen Meinung aufgewartet:
"Da bin ich vielleicht ein bisschen anderer Meinung [als andere]. Ich glaube nicht, dass es der Strecke in Spa an Sicherheit mangelt. Ich denke, dass die Änderungen, die sie im Laufe der Jahre vorgenommen haben, die Strecke viel sicherer gemacht haben."
Ihm geht es eher um das Verhalten der Rennleitungen bei Bedingungen, bei denen gefahren wird, wie beim Unfall von Dilano van t'Hoff, wo es einfach zu heftig geregnet hat:
"Deshalb muss man, bevor man die grüne Flagge für eine Session oder einen Neustart des Rennens gibt, bei dem die Autos so dicht beieinander sind, wirklich sicher sein, dass es nicht dem Zufall überlassen wird, ob es zu einem Unfall kommt oder nicht."
Foto: circuitpics.de
Spa gut für Williams?
Alexander Albon ist voller Vorfreude auf das Rennwochenende in Spa, der Williams könnte dort richtig gut laufen, wenn man ihm bei der Pressekonferenz genau zuhört:
"Ich denke, wir haben eine gute Chance. Vom Auto her sind wir in einer guten Position. In den letzten Rennen konnten wir uns an das Upgrade gewöhnen und Ungarn sollte eigentlich eine Strecke sein, die uns nicht liegt, aber wir sind Elfter geworden. Ich gehe also positiv in dieses Wochenende."
Er stellt zwar auch heraus, dass der Regen das alles weniger planbar macht, manches eher zufällig funktioniert oder eben nicht, aber die Zufriedenheit über die Entwicklungen am Williams im Laufe der Saison war ihm deutlich anzumerken.
Foto: Motorsport Images
Entschuldigung
David Croft von Sky UK hat Lando Norris nochmal auf den zerdepperten Pokal in Ungarn angesprochen und ob er nochmal mit Max Verstappen darüber gesprochen hat:
"Zuallererst möchte ich mich entschuldigen. Das war keine Absicht. Ich weiß, was das für die Ungarn bedeutet und was es für ihre Kultur bedeutet. Ich habe mich bei Max entschuldigt. Wenn er das mit meiner Trophäe gemacht hätte, wäre ich verärgert gewesen. Ich werde beim nächsten Mal viel vorsichtiger sein, wenn ich feiere."
Und damit sollte das Thema jetzt auch durch sein.
Foto: circuitpics.de
Waffeln gehen immer
Ein weiterer Fahrer, der am Wochenende einen halben Heim-Grand-Prix hat ist Lance Stroll. Dessen Mutter Claire-Anne ist gebürtige Belgierin. Da wollte FIA-Moderator Tom Clarkson natürlich wissen, ob es für ihn was besonderes ist, "nach Hause" zu kommen:
"Ich verbringe nicht viel Zeit hier, aber meine Mutter kommt aus Belgien, deshalb ist es immer schön, zurückzukommen und eine Waffel zu essen."
Ganz gut drauf ist er ja, der Lance.
Neue Herausforderung
Lando Norris übte sich in der Pressekonferenz erneut in Understatement, kennen wir ja schon, aber er freut sich auf das Wochenende in Spa, insbesondere durch das erfolgreiche Update am MCL60:
"Spa ist eine meiner Lieblingsstrecken der Saison, auf der wir in der Regel gut zurechtkommen. Die Strecke und das Layout sind eine neue Herausforderung für uns."
"Das Auto ist konkurrenzfähig und wir haben eindeutig einen großen Schritt gemacht, um um Podestplätze und Polepositions zu kämpfen. Es könnte ein schwierigeres Wochenende werden als die letzten", schätzt er die Chancen auf eine Wiederholung von Silverstone und Budapest eher verhalten ein.
Foto: Motorsport Images
Sicherheit geht vor
Natürlich wurden auch die Fragen nach der Sicherheit des Kurses in Spa-Franchorchamps gestellt, insbesondere nach dem Todesfall des FRECA-Piloten Dilano van t'Hoff, der bei schlechtesten Bedingungen ein verheerenden Unfall hatte.
Valtteri Bottas hat dazu eine klare Meinung: "Wir verlassen uns sehr auf die FIA. Manche Strecken sind gefährlicher als andere. Die Sicht ist hier ein großes Problem. Dann muss jemand anderes die Fahrer kontrollieren."
Lewis Hamilton ist der Meinung, dass die FIA die Sache schon verhältnismäßig gut handhabt und er diese Gedanken um die Sicherheit etwas ausschließt: "Daran denke ich nicht. Als Fahrer darf man das nie in Betracht ziehen. Ich vertraue auf die FIA und darauf, dass sie die richtige Entscheidung für die Zukunft trifft."
Foto: Motorsport Images
Wunsch nach Besserung
Sergio Perez ist voller Motivation, dass er in der zweiten Saisonhälfte wieder zu alter Form findet und zurückschlagen kann, nachdem die erste Hälfte der Formel-1-Saison seit Monaco etwas entglitten ist:
"Ich selbst hatte vier oder fünf Wochenenden, an denen ich nicht die volle Punktzahl erreicht habe, die wir hätten erreichen können. In der zweiten Hälfte [der Saison] möchte ich einfach meine Form wiederfinden und so viele Punkte wie möglich holen", so der Mexikaner in der Pressekonferenz.
Foto: circuitpics.de
Wenig Siegchancen
Lewis Hamilton hat sich sehr verhalten gezeigt was die Siegchancen des Mercedes in der Saison angeht. In der FIA-Pressekonferenz sagte der siebenfache Weltmeister:
"Im Moment bin ich mir nicht ganz sicher, ob wir mit ihrem [Red Bull] Renntempo mithalten können. Aber sag niemals nie."
Er hat festgestellt, dass Red Bull in Ungarn teilweise acht Zehntel schneller war als der Rest, was ihn auch sehr zu beeindrucken scheint. Übrigens wirkt Hamilton auf mich ordentlich verschnupft, er redet sehr gedämpft und die Nase scheint etwas zu zu sein.
Foto: circuitpics.de
Frische Vaterfreuden
Kevin Magnussen konnte in der FIA-Pressekonferenz zwar noch keine Neuigkeiten bezüglich seiner Vertragssituation bei Haas für 2024 verkünden, aber die Geburt seiner Tochter Laura wirkt noch nach, aber er ist bereit für das anstehende Wochenende in Spa:
"Sie ist super drauf und alles ist in Ordnung. Ich bin frisch wie immer und bereit, loszulegen", so der Däne.
Foto: Motorsport Images