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Formel-1-Liveticker: Warten auf die FIA-Entscheidung

Warum die FIA die Mercedes-Revision abgewiesen hat

Genau diese Frage haben Kevin Scheuren und unser Chefredakteur Christian Nimmervoll (Hier geht's zu seiner Facebook-Seite!) heute in unserem großen Analysevideo zum Katar-Freitag in aller Ausführlichkeit beantwortet. Folgende Themen standen außerdem auf dem Plan:

- Wir erklären das Urteil!
- Wolff & Horner: Reaktionen auf das Urteil
- Horner: "Es gibt keine Beziehung"
- Mercedes-Heckflügel: Protestiert Red Bull?
- Motorenstrafen: Unfairer Vorteil Mercedes?
- Freitagstraining in Katar

Hier im Ticker war es das an dieser Stelle auch, denn in Katar ist es gleich schon 22:00 Uhr. Morgen melden wir uns natürlich mit einer neuen Ausgabe wieder. FT3 steht um 12:00 Uhr unserer Zeit an, ab 15:00 gibt's dann das Qualfiying. Hab noch einen schönen Abend und bis morgen!

Wir erklären die entscheidenden Punkte aus dem Urteil der FIA, Max Verstappen nicht zu bestrafen. Und was Wolff & Horner darüber sagen.

Steiner: Wäre es nur der Unterboden gewesen ..

Mehrere Piloten machten sich heute den Unterboden an den Randsteinen kaputt. Warum konnte von denen nur Masepin nicht mehr in FT2 fahren? "Wenn es nur der Unterboden gewesen wäre, wäre es in Ordnung gewesen. Das Chassis war das Problem. Den Unterboden kann man ersetzen und wieder rausfahren. Bei ihm war leider das Chassis beschädigt", erklärt Teamchef Günter Steiner.

Und weil dieser Tausch deutlich länger dauert, war der Tag für Masepin vorzeitig beendet.

Horner: Deshalb war Silverstone anders

Nach dem Crash in Silverstone forderte Red Bull eine nachträgliche Strafe für Hamilton. Sogar von einer Rennsperre war damals die Rede. Horner erklärt bei 'Sky', warum die beiden Fälle nicht zu vergleichen sind. "Der Unterschied ist, dass wir einen Fahrer im Krankenhaus hatten, ein zerstörtes Auto und einen Motor, den wir nicht mehr verwenden konnten."

Trotzdem habe Verursacher Hamilton das Rennen damals gewonnen. "Es fühlte sich nicht nach einer Strafe an, die dem Vergehen angemessen war", so Horner. Deshalb habe man damals eine nachträgliche Strafe gefordert. In Brasilien sei die Situation eine ganz andere gewesen.

Neue Formel-1-Strecken seit 2000

Katar ist lediglich eine von vielen neuen Strecken in den vergangenen 20 Jahren. Unsere Fotostrecke zeigt, dass vor allem die Coronapandemie dafür gesorgt hat, dass wir seit 2020 gleich haufenweise neue Kurse im Kalender gesehen haben!

Fotostrecke: Neue Formel-1-Strecken seit 2000 LAT

Foto: LAT

24.09.2000: Grand Prix der USA in Indianapolis. Das erste Premierenrennen der Formel 1 nach der Jahrtausendwende ist eigentlich keines. Einen Großen Preis der USA hatten schon mehrere Rennstrecken ausgerichtet, und zwischen 1950 und 1960 zählte das Indianapolis 500 zur Formel 1. Doch 2000 gingen die Piloten erstmals auf der 4,129 Kilometer langen Strecke an den Start, die das berühmte Oval mit einem Straßenkurs verbindet.

Schumacher: Lasse mich gerne überraschen

"Ich habe vorher nicht im Simulator getestet, daher hatte ich keine echten Erwartungen", erinnert der Rookie und erklärt: "Insgesamt hat es viel Spaß gemacht, ich habe es genossen. Die Strecke ist sehr schnell, das hatten wir vermutlich nicht erwartet. Es fühlt sich ziemlich gut an. Ich denke, für das Qualifying ist es eine gute Strecke. Im Rennen könnte es etwas schwieriger werden."

"Aber ich lasse mich gerne überraschen", so Schumacher, der den Freitag auf P19 beendete. Langsamer war nur der Teamkollege, der in FT2 gar nicht fahren konnte.

Die besten Bilder des Tages ...

... findest Du natürlich auch heute wieder in unserer Fotogalerie. Besonders vom Abend unter Fluchtlicht sind einige tolle Aufnahmen dabei. Klick Dich bei Gelegenheit mal durch!

Ferrari: Reifen morgen der Schlüssel

Sainz und Leclerc landeten heute nur auf P10 und P13. Das dürfte eher kein realistisches Bild für das weitere Wochenende sein. Leclerc gibt sich daher auch entspannt und erklärt: "Unser Hauptfokus [in FT3] wird wahrscheinlich auf der Vorbereitung für das Qualifying liegen. Denn unsere Longruns waren schon ziemlich gut."

"Der Schlüssel wird es sein, eine Balance zwischen dem ersten und dem letzten Sektor zu finden, weil die Reifen hier wegen der hohen Temperaturen überhitzen", erklärt er. Teamkollege Sainz ergänzt: "Wir sind noch nicht ganz da, wo wir sein wollen. Daher müssen wir das Auto über Nacht verbessern, weil der Wettbewerb sehr eng ist."

Er habe aber "volles Vertrauen", dass man das schaffen und morgen weiter vorne landen werde.

Russell: Katar schneller als erwartet

Mit dieser Meinung steht der Williams-Pilot nicht alleine da. Er berichtet: "Ich habe es heute genossen. Es macht wirklich Spaß, auf der Strecke zu fahren, und sie ist sehr schnell - vermutlich schneller als erwartet. Der Reifenabbau scheint relativ niedrig zu sein, wodurch wie hart pushen konnten. Das ist genau das, was wir als Fahrer von einer Strecke haben wollen."

Er sei sich aber "noch nicht sicher, was das für das Racing am Sonntag bedeutet. Denn es sieht danach aus, dass das Überholen hier nicht leicht ist", grübelt Russell.

Vettel: Qualifying spielt Schlüsselrolle

Auch bei Aston Martin könnte man nach P6 und P9 heute optimistisch sein. Doch Vettel bremst die Erwartungen etwas und erklärt: "Zu diesem Zeitpunkt ist es schwierig, zu verstehen, wo wir sind, weil alle sich noch an die Strecke gewöhnen." Zudem sei er "nicht so zufrieden" mit der Pace auf einer schnellen Runde gewesen.

Außerdem habe er Probleme mit Verkehr gehabt, weshalb er davon ausgeht, dass im Qualifying nur einige eine perfekte Runde hinbekommen werden. "Ich hoffe, ich gehöre dazu, weil das Überholen so schwierig ist", so Vettel. Daher werde das Qualifying bereits "eine große Rolle" für das Endergebnis am Sonntag spielen.

"Guter Start": Ocon zuversichtlich

P11 und P12 heute für Alpine. "Es sieht nicht so schlecht aus", urteilt Ocon, der 0,015 Sekunden schneller als Alonso war, und erklärt: "Wir fühlen uns konkurrenzfähig, das Auto fühlte sich gut an. Wir sind ziemlich zufrieden damit. Natürlich müssen wir die Dinge morgen auf einer einzelnen Runde zusammenbringen. Aber bislang sehen wir ziemlich konkurrenzfähig aus."

Sein Fazit: "In der Formel 1 kann man bis zum Qualifying nie wissen. Aber bislang ist es ein guter Start." Mal schauen, ob man morgen darauf aufbauen kann.

Perez: Balance passt noch nicht

Nur P8 heute für den Mexikaner, der in der GP2-Asia-Serie ja sogar schon einmal in Katar gewonnen hat. Er stellt aber klar, dass er dadurch keinen Vorteil gegenüber den anderen Piloten habe. "Wir haben über Nacht noch etwas Arbeit vor uns. Wir sind mit der Balance des Autos noch nicht ganz zufrieden", berichtet er und erinnert: "Die nächste repräsentative Session wird das Qualifying sein."

Denn FT3 findet erneut am Tag statt und ist daher nicht besonders hilfreich. Mal schauen, ob es für ihn morgen trotzdem noch nach vorne geht. P8 wäre im Qualifying natürlich viel zu wenig!

Masepin: Schaden war nicht meine Schuld!

Der Russe betont, es sei nicht seine Schuld, dass er in FT2 nicht mehr fahren konnte. "Es ist frustrierend, denn ich habe die Strecke nicht verlassen. Ich war innerhalb der Tracklimits, als es passierte", sagt er über den Moment, in dem sein Auto beschädigt wurde. "Diese Kerbs sind nicht sehr nett zu den Autos", zuckt er die Schultern. Letztendlich habe ein Randstein sein Auto einfach "im falschen Winkel" erwischt.

Auch Teamchef Günther Steiner bestätigt übrigens: "Er war auf der Rennlinie." Umso ärgerlicher, wenn dabei das Auto kaputtgeht.

Pirelli: Strecke wird noch schneller werden

"Bereits in FT1 hat sich die Strecke stark verändert. Und wir erwarten, dass sich dieses Muster morgen fortsetzt", prophezeit Mario Isola von Pirelli und erklärt: "Bei den wärmeren Bedingungen in FT1 hat der harte Reifen besonders gut funktioniert. Das hatten wir so erwartet. Aber bei den kühleren und repräsentativeren Bedingungen in FT2 kamen der Soft und der Medium voll zur Geltung."

Laut Pirelli ist der Medium auf einer Runde rund 0,7 Sekunden langsamer als der Soft. Ob morgen trotzdem jemand versuchen wird, sich auf den gelben Reifen für Q3 zu qualifizieren ...?

Liveanalyse auf YouTube: Gleich geht’s los!

Noch einmal zur Erinnerung: Ab 18:00 Uhr analysieren Kevin Scheuren und unser Chefredakteur Christian Nimmervoll das Verstappen-Urteil auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de noch einmal ganz genau. Und nicht nur das! Folgende Themen stehen heute in der Freitagsanalyse auf dem Plan:

- Wir erklären das Urteil!
- Wolff & Horner: Reaktionen auf das Urteil
- Mercedes-Heckflügel: Protestiert Red Bull?
- Horner: "Es gibt keine Beziehung"
- Freitagstraining in Katar mit Ergebnis

Horner: Zeigt den Druck auf Mercedes

Der Red-Bull-Teamchef erklärt, dass die aktuellen Spannungen mit Mercedes auf den sportlichen Druck zurückgehen, dem der Serienweltmeister aktuell ausgesetzt ist. "Das hatten sie seit sieben Jahren nicht", sagt er bei 'Sky' und ergänzt: "Darum ist Toto so nervös. Darum flucht er vor laufender Kamera."

"Darum wirft er mit dem F-Wort um sich - und das ist fantastisch", findet Horner, denn: "Wir setzen sie unter Druck. Das wollte der Sport unbedingt sehen." In der Tat kann man zumindest nicht abstreiten, dass der WM-Kampf in diesem Jahr unglaublich unterhaltsam ist. Über Langeweile kann sich 2021 keiner beschweren!

Gasly: Bester Freitag des Jahres

Wenig überraschend, dass dieses Fazit nach P2 kommt. "Es war ein sehr guter Freitag - der beste der bisherigen Saison, würde ich sagen", so Gasly, der berichtet: "Im Auto fühlt es sich gar nicht so leicht an, aber die Rundenzeiten sehen wirklich gut aus. Ich denke, bei der Balance können wir uns für morgen sogar noch verbessern. Wir werden versuchen, am Abend daran zu arbeiten."

Gleichzeitig weiß er aber auch, dass er P2 morgen wohl nicht halten kann. "Unser Ziel ist es natürlich in der Startaufstellung so weit vorne wie möglich zu sein. Aber wir sind natürlich realistisch. Momentan sehen wir konkurrenzfähig aus. Also hoffen wir, im Quali wieder vorne bei McLaren und Ferrari dabei zu sein", so der Franzose.

Norris: Guter Start ins Wochenende

P5 heute für ihn. Ein Zeichen dafür, dass es für McLaren mal wieder ein besseres Wochenende wird? "Es war ein ganz ordentlicher Tag. Wir haben bei der Balance definitiv auf dem richtigen Fuß angefangen", zeigt er sich zufrieden und gesteht: "Wir hatten erwartet, hier ein paar Probleme mehr zu haben - einfach nur wegen der Art der Strecke." Daher sei es ein besserer Start als erwartet gewesen.

Weniger gut lief es für Ricciardo mit P14. Der Australier erklärt, man habe in FT2 "ein bisschen gezockt" und gesteht: "Es hat nicht ganz funktioniert und wir sind etwas weiter weg, als ich dachte." Positiv sei natürlich, dass der Teamkollege so weit vorne steht. "Lando war vorne dabei, also können wir [sein Set-up] vielleicht einfach kopieren. Es ist in Ordnung", so Ricciardo.

Verstappen: Noch zu früh für Prognose

"Es ist noch etwas zu früh, um das zu sagen", erklärt der Niederländer auf Nachfrage, ob er in Katar um Pole und Sieg kämpfen könne. "Schauen wir morgen mal. Es gibt noch immer viele Dinge, die wir uns ansehen müssen, weil alles so neu ist", erklärt er. Heute sei es daher vor allem darum gegangen, die Strecke kennenzulernen. "Es war wichtig, zu verstehen, wie das Auto reagiert", erklärt er.

Die Strecke an sich mache ihm übrigens Spaß. Trotzdem könne er noch nicht sagen, ob es am Sonntag ein aufregendes Rennen wird. "Mit diesen Autos ist das Folgen sehr schwer", erinnert er. Zumindest auf einer Runde sei der Kurs aus Fahrersicht aber gut.

Mercedes: Lassen uns von Red Bull nichts vorschreiben!

Zur Erinnerung: Red Bull hat einen Protest angekündigt, falls man an diesem Wochenende wieder eine bestimmte Eigenschaft am Mercedes-Flügel sehen sollte. Bei Mercedes zeigt man sich davon aber unbeeindruckt. Shovlin stellt bei 'Sky' klar, man werde sich von Red Bull nicht vorschreiben lassen, welchen Flügel man einsetze.

"Wir schauen uns an, [welcher Flügel hier] am schnellsten ist und bauen ihn aus Auto. Wir werden keine Ratschläge von einem anderen Team annehmen", betont Shovlin. Ob man den gleichen Flügel wie zuletzt in Brasilien am Auto hat, das will er allerdings nicht verraten.

Bottas: "Idealer Start", aber Bestzeit nicht viel wert

Kommen wir mal wieder zu den sportlichen Aspekten des Tages. Der Tagesschnellste erklärt: "Es war ein gutes Training - aber eben nur ein Training. Wir haben versucht, so viel wie möglich zu lernen. Die Pace scheint in Ordnung zu sein. Aber es ist schwierig, Rückschlüsse zu ziehen." Denn übermäßig relevant schienen die Zeiten eher nicht zu sein.

Mit der eigenen Performance ist der Finne aber zufrieden. "Der Tag hat beim Set-up gut begonnen. Die Balance war im ersten Run ziemlich gut, und wir mussten für FT2 nur Kleinigkeiten ändern. Ich würde sagen, es war ein idealer Start in ein Wochenende auf einer neuen Strecke", zeigt sich Bottas zufrieden. Trotzdem gebe es noch immer Luft nach oben.

Denn in nur zwei Sessions könne man noch nicht den ganzen Speed finden.