Formel-1-Liveticker: Wird auch das Qualifying zur Rutschpartie?
Fußnote
Offiziell ist der Ticker schon durch, aber eine kleine Info haben wir zum Abschluss noch: George Russell muss wie Norris fünf Plätze nach hinten, weil er ebenfalls doppelte gelbe Flaggen missachtet hat. Spielt bei ihm aber keine Rolle, weil er sowieso von ganz hinten starten muss. Auch er bekommt drei Strafpunkte. Das war es jetzt aber wirklich, bis morgen!
Das war's für heute!
Damit drehen wir unseren Ticker an dieser Stelle für heute auch zu. Denk dran: Rennstart ist morgen bereits um 11:10 Uhr unserer Zeit, dementsprechend legen auch wir im Ticker dann wieder einen Frühstart hin. Auch der letzte Eintrag gebührt heute natürlich dem Pole-Sitter. Hab noch einen schönen Abend, schlaf gut und bis dann!
Die Emotionen von Lance Stroll ...
... fasst übrigens dieses Video perfekt zusammen!
Stroll will noch nicht über Sieg nachdenken
Ein Schritt nach dem anderen für den Kanadier. Auf die Frage, ob er morgen auch das Rennen gewinnen könne, antwortet er: "Es hängt von den Bedingungen ab. Ich habe mir noch nicht wirklich angeschaut, wie es morgen wird. Aber ich habe gehört, dass es beim Start regnen könnte. Wir werden sehen, was passiert. Das könnte die Dinge durchmischen. Darum werde ich mich in ein paar Stunden kümmern." Jetzt wolle er zunächst einmal das Gefühl seiner ersten Pole verarbeiten.
Bild des Tages?
Vorhin haben wir darüber gesprochen, wie frustriert Verstappen in der PK wirkte. Hier ein passendes Bild dazu, auf dem auch noch einmal deutlich wird, wie geknickt der Niederländer unmittelbar nach dem Qualifying war. Aber Kopf hoch: Morgen könnte es ja schon wieder ganz anders aussehen.
Verstappen: Morgen Favorit auf den Sieg?
Stroll startet zwar von Pole. Aber hat er im Rennen eine Chance gegen Verstappen, der an diesem Wochenende so stark drauf ist? "Die Chancen auf Regen sind gering morgen, aber es ist hier ein wenig schwierig mit dem Wetter", grübelt Helmut Marko im 'ORF' und ergänzt: "Wir waren auch in den trockenen Runs sehr gut unterwegs. Es ist natürlich schwierig [zu sagen], wie sich die Reifen auf dem neuen Asphalt verhalten werden."
"Aber ich glaube, es kann für uns ein erfolgreiches und generell ein sehr spannendes Rennen werden, weil die zwei Mercedes sind doch etwas weiter zurück. Jetzt werden wir sehen, was sie im Rennen zeigen werden", so Marko. Und nicht vergessen: Morgen kann Lewis Hamilton Weltmeister werden. Dazu muss er auch nicht zwangsläufig gewinnen.
Wechsel bei den Rennkommissaren
Weil die Herren ja heute sowieso im Fokus stehen, wollen wir diesen kurzen Hinweis nicht unterschlagen. So steht Fatih Altayli, Vertreter des nationalen Verbandes, am heutigen Abend nicht zur Verfügung. Er wird durch Jacob Boulter vertreten. Morgen wird er aber wohl wieder dabei sein. Die genauen Hintergründe über diesen Wechsel sind uns nicht bekannt. Es ist lediglich von "höherer Gewalt" die Rede.
Historische Pole
Strenggenommen ist es die erste Pole-Position für Racing Point überhaupt. Zählt man die Vorgängerteams dazu, dann ist es immerhin die erste Pole seit mehr als elf Jahren. Zuletzt stand Giancarlo Fisichella beim Großen Preis von Belgien 2009 für Force India ganz vorne. Historisch schlecht lief es derweil für Mercedes. Zum ersten Mal in der Hybridära verpasste man mit beiden Autos die Top 5. Das passierte zuletzt 2013 in Monza, als noch mit V8-Power gefahren wurde.
Warum Norris eine Strafe bekam und Stroll nicht
Der entscheidende Unterschied ist hier, dass es sich bei Stroll um normale gelbe Flaggen handelte, bei Norris um doppelte. Laut den Rennkommissaren gingen beide in der jeweiligen Szene vom Gas. Allerdings muss man bei doppelten gelben Flaggen zusätzlich die Runde komplett abbrechen. Und genau das hat Norris nicht getan.
Strafe gegen Norris
Und das nächste Ergebnis: Norris muss sogar fünf Plätze nach hinten und bekommt drei Strafpunkte, weil er doppelte gelbe Flagge missachtet hat. Heute kommt es knüppeldick für McLaren ...
Nächste Untersuchung
Die Stroll-Untersuchung ist durch, aber der Marathon geht für die Rennkommissare weiter. Zum einen warten wir noch immer auf die Entscheidung bei Norris, zum anderen gibt es jetzt auch eine Untersuchung gegen Russell. Es geht natürlich auch um das Missachten von gelben Flaggen. Er muss um 17:45 Uhr zu den Stewards. Zumindest spielt es in seinem Fall aber keine so große Rolle, weil er wegen seines Motorwechsels morgen sowieso als Letzter starten muss.
Leclerc: Qualifying "schlechter als erwartet"
"Leider war unsere Performance schlechter als erwartet", ärgert sich der Monegasse nach P14 im Qualifying. Am Vormittag habe er sich im Auto noch wohlgefühlt, "aber am Nachmittag war es ein komplett anderes Bild", zuckt er die Schultern. Man habe die Reifen einfach nicht zum Funktionieren gebracht. So ging es heute bekanntlich vielen. "Es ist nicht gut, so weit von der Pace weg zu sein", grübelt er. Für morgen hoffe er nun auf ein trockenes Rennen.
Keine Strafe gegen Stroll
Die Entscheidung ist da, Stroll darf seine Pole behalten. "No further action" heißt es von den Rennkommissaren. Stroll sei in der fraglichen Szene "eindeutig vom Gas" gegangen. Hier die Erklärung im Wortlaut:
"The Stewards heard from the driver of Car 18 (Lance Stroll), the team representative and reviewed video, telemetry and marshalling system evidence. Car 18 approached turn 7 with a single yellow flag showing for the sector due to Car 11 (Sergio Perez) off track on the outside of the corner. By telemetry, Car 18 clearly came off the throttle, coasted into the corner, and then accelerated when clear of the incident. Sector times do not clearly show this as the track was rapidly drying and each lap was quicker than the preceding lap."
Freie Reifenwahl beim Start
Übrigens: Weil das Qualifying heute im Nassen stattfand, haben morgen alle 20 Piloten beim Start freie Reifenwahl. Es ist dieses Mal unerheblich, welche Reifenmischung in Q2 verwendet wurde. Das sorgt natürlich strategisch für eine zusätzliche Komponente. Oder wird es vielleicht sogar wieder nass ...? Die Voraussetzungen für ein spannendes Rennen sind auf jeden Fall da!
Ricciardo: Wie auf einer Schleuderplatte
Der Australier wurde am Ende Fünfter, sieht es aber ähnlich wie Räikkönen und berichtet: "Ich dachte schon, dass es gestern einzigartig war, aber heute war es noch einmal etwas ganz anderes. Es waren mit Abstand die rutschigsten Bedingungen, die wir jemals in der Formel 1 hatten. Es war so unvorhersehbar, als würde man auf einer Schleuderplatte fahren. Es gab keinerlei Anzeichen dafür, wo in den Kurven Grip war." P5 sei da am Ende ein "ordentliches" Ergebnis gewesen.
Trotz P8: Räikkönen nicht glücklich
Mit P8 und P10 war es für Alfa Romeo ein starkes Ergebnis. Trotzdem erklärt der Finne, dass es sich nicht wirklich gut angefühlt habe. Ihm machte das Fahren heute keinen Spaß. "Aber wenigstens ist es für alle gleich, und für uns lief es nicht so schlecht", so der "Iceman". Letztendlich habe man von den Bedingungen profitiert. Trotzdem sei es "eine der schlechtesten" Erfahrungen seiner Karriere gewesen. Und die läuft ja nun schon seit ein paar Jahren ...
Bottas: Zu spät auf Intermediates gewechselt
Den Finnen erwischte es mit P9 sogar noch schlimmer als Hamilton. "Es war schwierig für uns", berichtet er und erklärt: "Das Hauptproblem war die Entscheidung in Q3. Wir sind zu spät auf Intermediates gegangen, und ich habe die Reifen nicht zum Arbeiten gebracht. Das hat einen Unterschied von vielen Sekunden gemacht." Letztendlich sei die Performance "nicht gut genug" gewesen. Zur Erinnerung: Er muss morgen mindestens acht Punkte mehr als Hamilton holen, wenn er noch eine rechnerische Chance auf den WM-Titel haben will.
Hamilton: Mehr war einfach nicht drin
"Ich habe keinen Grip gefunden", zuckt er nach P6 die Schultern und erklärt: "Wir haben alles gegeben, und das war das schnellste, was möglich war. Die Strecke fühlte sich furchtbar an. Aus irgendeinem Grund bekommen andere die Reifen etwas besser zum Arbeiten als wir. Ich habe mein Bestes gegeben. Ich habe mich nicht gedreht, habe im Grunde keine Fehler gemacht, von daher bin ich glücklich über meine Leistung."
Kritik gibt es an den Organisatoren. "Sie haben die Strecke mit der Neuasphaltierung ruiniert", winkt Hamilton ab und ergänzt: "Das hat es für alle schwierig gemacht. Man konnte sehen, dass das Wasser auf der Strecke war. Das ganze Wochenende war ein Albtraum. Der Grip ist der schlechteste, den ich je gesehen habe. Zehnmal schlechter als auf den andere Strecken."
Strafe gegen Sainz
Die erste Entscheidung der Rennkommissare ist da. Sainz muss in der Startaufstellung drei Plätze nach hinten, weil er Perez in Q2 aufgehalten hat. Zudem gibt es einen Strafpunkt. Bleibt eventuell nicht die letzte Strafe des Tages ...
Kwjat nimmt Fehler auf seine Kappe
Aus heute bereits in Q1 für den Russen, nachdem er sich auf seiner entscheidenden Runde drehte. "Ich bin einfach nicht gut gefahren. Ich habe einen Fehler gemacht", räumt er ein. Viel besser lief es auch für den Teamkollegen nicht, Gasly wurde in Q2 Letzter und spricht von einem "enttäuschenden Tag". Er habe die Reifen einfach nicht zum Funktionieren gebracht. Macht morgen die Startplätze 15 und 17 für AlphaTauri - wenn es keine Strafen mehr gibt ...
Rote Flagge: Die richtige Entscheidung?
Viele Fans haben uns geschrieben. Sie können nicht verstehen, warum die Session in Q1 abgebrochen wurde. Die Mehrheit der Piloten stimmt der Entscheidung der Rennleitung allerdings zu. "Die rote Flagge war definitiv die richtige Entscheidung. So konnten wir unmöglich weitermachen", sagt zum Beispiel Romain Grosjean. Und auch Albon erklärte ja bereits, dass die Zustände gefährlich gewesen seien. Wie schon vorhin geschrieben: Bei uns in der Redaktion gehen die Meinungen dazu auseinander.
Albon: Glück, dass es keinen großen Unfall gab
"Wenn man in den sechsten oder siebten Gang schaltet im Nassen und die Räder durchdrehen und das Auto hat Aquaplaning über die ganze Strecke, dann macht das keinen großen Spaß", berichtet der Red-Bull-Pilot und erklärt: "Es geht vor allem um die Gefährdung. Ich denke, wir hatten heute viel Glück, dass es keinen schweren Unfall gab. Ein paar Mal war es echt knapp, in Kurve 3 oder 4 glaube ich."
Im Hinblick auf den Zwischenfall zu Beginn von Q2, als die Bergung von Latifis Auto noch nicht abgeschlossen war, erklärt er: "Das war nicht wirklich gut. Ich glaube, dass sie [das Qualifying] noch vor dem Sonnenuntergang durchbringen wollten, aber das war dumm. Ich bin sicher, dass wir noch fünf Minuten hätten warten können, bis der Truck wieder [hinter die Leitplanken] verschwindet."
In der Tat können wir heute drei Kreuze machen, dass es keinen schlimmeren Unfall gab.
Um 16:30 Uhr ...
... muss sich Stroll vor den Rennkommissaren verantworten. Es wird also noch etwas dauern, bis wir eine Entscheidung bekommen. Mal schauen, wie viel die Stewards heute bis zum Abend noch zu tun bekommen. Die Norris-Anhörung ist für 16:50 Uhr angesetzt.
Auch gegen Norris ...
... läuft eine Untersuchung. Auch hier geht es um das Missachten von gelben Flaggen, bei ihm aber in Q1. Wir rechnen damit, dass die Liste der Fahrer noch länger werden wird.
Untersuchung gegen Stroll
Wie auf Bestellung kommt die Info, dass es eine Untersuchung gegen Stroll gibt. Allerdings: Bei ihm geht es um einen Verstoß in Q2, nicht in Q1.