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48 Runden auf einem Reifensatz: Selbst Mercedes hatte Zweifel

Mit Lewis Hamiltons 48-Runden-Stint auf dem harten Reifen beim Großen Preis von Mexiko 2019 hatte nicht einmal Mercedes gerechnet - Risiko zahlt sich aus

Es gibt viele Arten, ein Formel-1-Rennen zu gewinnen. Es kann ein spektakuläres Überholmanöver in der letzten Runde sein. Oder eine überlegene Fahrt mit einer Minute Vorsprung. Lewis Hamiltons Sieg in Mexiko-Stadt 2019 war etwas anderer Natur: Mit einer meisterhaft kontrollierten Reifenmanagement-Fahrt ging es für ihn zum zweiten Triumph in Autodromo Hermanos Rodriguez nach 2016.

Was für den Fan natürlich deutlich weniger aufregend ist als ein packender Zweikampf bis zum Schluss, brachte Hamilton viel Respekt von der Fachwelt ein - und vom eigenen Team.

"Wir waren nicht überzeugt", gibt Toto Wolff zu. Er meint damit den Zeitpunkt des Boxenstopps von Hamilton am Übergang von Runde 23 zu 24. Daraus entstand zunächst auch das Missverständnis, dass Hamilton 47 Runden auf dem zweiten Satz gefahren sei - sein Stopp war offiziell in Runde 24. Aber eben zu Beginn der 24. Runde und nicht an deren Ende.

Jedenfalls gab es also auch im Mercedes-Lager Zweifel, ob die Strategie die richtige Wahl gewesen wäre. Die lautesten kamen aus dem Cockpit der Startnummer 44. Hamilton meldete lautstark Zweifel an und glaubte, dass man zu früh gestoppt habe. Chefstratege James Vowles musste persönlich eingreifen und ihn beruhigen.

Lewis Hamilton, Rundenzeiten, Mexiko-Stadt 2019

Hamiltons Rundenzeiten im Detail: Richtig schnell wurde er erst am Ende

Foto: smg/Stritzke

Attackiert, geschont, attackiert

Wolff zeigt bei 'Sky' Verständnis: "Ich denke, wenn man als Fahrer gesagt bekommt, dass man 47 Runden [wie gesagt, es waren 48] auf einem Reifensatz abspulen muss, dann hört sich das nicht gerade nach einer leichten Aufgabe an."

Nun war also Reifenmanagement gefordert. "Es braucht die richtige Balance zwischen Aggressivität - gerade auf der Outlap, um den Undercut zu bewerkstelligen - und dem Übergang ins Reifenmanagement", sagt Wolff.

Ein Blick auf die auf die Rundenzeiten zeigt, wie stark Hamilton seinen zweiten Stint gemeistert hat: Nach einer Attacke ganz zu Beginn mit vier schnellen Runden ging er in den Schonmodus über. Er hatte den Abstand zu Sebastian Vettel soweit verkürzt, dass dieser nach seinem Stopp auf jeden Fall hinter ihm wieder herauskommen würde.

Mit vielen 21er-Runden hielt er die Reifen so gut am Leben, dass er am Ende, als es drauf ankam, noch richtig nachlegen konnte. Seine schnellste Runde fuhr er erst in Umlauf 67.

Vettel größere Sorge als Leclerc

Ferrari hatte kein wirkliches Mittel gegen diese Strategie. Weder die Zweistoppstrategie von Charles Leclerc, noch Vettels Einstopp-Offset von 14 Runden konnten etwas dagegen ausrichten.

Welcher der Ferraris für Wolff eigentlich die größere Gefahr darstellte? "Vettel war unsere größere Sorge. Zu Beginn dachten wir noch, dass sich alles um zwei Stopps drehen würde. Aber schon im ersten Stint haben sich die Reifen so viel besser gehalten, dass wir schon sehr früh im rennen auf einen Stopp gegangen sind. Uns hat überrascht, dass Leclerc so früh auf zwei Stopps gesetzt hat."

Vettels Vorsprung vor seinem Stopp: Gut zu sehen, wie Hamilton in den ersten Runden attackierte

Vettels Vorsprung vor seinem Stopp: Gut zu sehen, wie Hamilton in den ersten Runden attackierte

Foto: smg/Stritzke

Trotzdem habe das Risiko nur Sinn gemacht, weil Mercedes dieser mal in der Verfolgerrolle war: "Das war ein kleines Experiment. Wir haben gesehen, dass Ricciardo stark unterwegs war und haben gedacht, er könnte es schaffen. Heute hatten wir wenig zu verlieren. Das zeigt: Wenn du ein bisschen weiter hinten bist, kannst du trotzdem gewinnen, wenn du ein wenig aggressiv spielst. Das haben wir heute gemacht."

"Wenn man von Platz drei und sechs wegfährt, kann man nicht damit rechnen, dass man auf eins und drei ins Ziel kommt", sagt der 47-Jährige im 'ORF'. "Das zeigt, dass es schwierig ist, an der Spitze die richtigen Entscheidungen zu treffen, um den Rennsieg nicht wegzuschmeißen. Es ist ein wenig einfacher, wenn du nichts zu verlieren hast."

Übrigens: Hamilton war nicht einmal der Fahrer, der die meisten Rundn auf einem Reifensatz geschafft hat: Max Verstappen fuhr gar 66 Runden auf dem harten Reifen durch, nachdem er schon nach fünf Runden zum Reparaturstopp kommen musste.

Mit Bildmaterial von LAT.

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