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5 wichtige F1-Lektionen vom GP Ungarn 2017 in Budapest

Motorsport.com-Chefredakteur Charles Bradley nennt die 5 wichtigsten Themen zum 11. Rennen der Formel-1-Saison 2017, dem Grand Prix von Großbritannien in Silverstone.

Valtteri Bottas, Mercedes-Benz F1 W08 Hybrid und Lewis Hamilton, Mercedes-Benz F1 W08 Hybrid, fahren

Foto: Sutton Images

#1: Ferrari verwandelt Albtraum in Traumszenario

 The Sebastian Vetteleads and Kimi Raikkonen, Ferrari SF70H cars in parc ferme
Autos von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen im Parc Fermé

Foto: Andrew Hone / LAT Images

Die Panik am Ferrari-Kommandostand war verständlich. Sebastian Vettel, der die Formel-1-Gesamtwertung 2017 mit einem Punkt Vorsprung anführte, dominierte das Rennen. Doch der Sieg geriet in Gefahr, da die Lenkung am Ferrari SF70H schief stand. Und wie Vettel über Funk zu verstehen gab, wurde das Problem schlimmer...

Nun steckte Ferrari im Dilemma. Während Vettel vom Team angewiesen wurde, sich von den Randsteinen fernzuhalten, beschwerte sich der auf Rang 2 fahrende Teamkollege Kimi Räikkönen über Funk darüber, dass Vettel ihn aufhalte und er selbst somit Gefahr laufe, von den Mercedes eingeholt zu werden.

Ferrari musste sich entscheiden: Sollte man Räikkönen weiter als "Puffer" hinter Vettel herfahren lassen und damit Gefahr laufen, den Grand-Prix-Sieg möglicherweise mit beiden Autos zu verlieren. Oder sollte man das Vertrauen in Vettel verlieren und damit rückblickend möglicherweise 25 wichtige WM-Punkte verschenkt haben, falls er das Auto doch ins Ziel bringen würde.

Mercedes roch den Braten und entschied sich richtigerweise dazu, Valtteri Bottas und Lewis Hamilton die Positionen tauschen zu lassen. Schließlich konnte Bottas im 2. Stint nicht das vorherige Tempo bestätigen. Hamilton jedoch, der geradezu flog, holte zügig auf Räikkönen auf. Was also sollte man bei Ferrari tun?

Die Scuderia behielt die Nerven. Man setzte voll auf die Karte Vettel und triumphierte. Hamilton fand keinen Weg an Räikkönen vorbei. Ferrari war auf dem Hungaroring einfach zu stark.

#2: Mercedes stellt Fairplay über Hamiltons Titelchancen

Valtteri Bottas, Mercedes-Benz F1 W08 Hybrid and Lewis Hamilton, Mercedes-Benz F1 W08 Hybrid cross the line
Valtteri Bottas, Lewis Hamilton, Max Verstappen

Foto: Sutton Images

Die Szene, als Bottas in Kurve 1 absichtlich eine weite Linie fuhr, um Teamkollege Hamilton vorbeizulassen und ihm damit die Möglichkeit zu geben, die Ferrari zu jagen, kam nicht überraschend. Der finale Platztausch in der letzten Runde war da schon überraschender. Hamilton blieb fast stehen, um Bottas wieder vorbeizulassen. Überrundete Fahrer waren irritiert. Letztendlich kreuzte Hamilton als 4. die Ziellinie gerade mal 0,391 Sekunden vor Max Verstappen.

Hamiltons Fairplay ist schön und gut, aber wenn man das Ganze schwarz auf weiß betrachtet, hat er seinem Teamkollegen Bottas freiwillig 3 Punkte überlassen, obwohl in der Gesamtwertung fast 20 Punkte Vorsprung auf diesen aufweist.

Mir ist klar, dass noch 9 Rennen anstehen. Doch WM-Titel wurden schon mehrfach durch weniger als 3 Punkte entschieden. Hamilton selbst weiß dies aus den Jahren 2007 und 2008 nur allzu gut. Hamilton sagte, er sei "ein Mann, der zu seinem Wort steht". Das ist alles sehr löblich. Ich glaube aber nicht, dass es einen großen Aufruhr gegeben hätte, wenn er Bottas die Position nicht wieder zurückgegeben hätte – mal abgesehen von seiner Hater-Gemeinde, die sich sowieso über alles aufregt, ganz gleich, was Hamilton tut.

Wir hören von Hamilton oft, dass er während der Rennen die großen TV-Bildschirme im Blick hat. So ist es ihm in der Schlussphase des Grand Prix von Ungarn sicherlich aufgefallen, wie dicht Verstappen hinter Bottas lag. Das wäre die perfekte Ausrede gewesen, die Position nicht wieder zurückzugeben. Abgesehen davon hätte er sich auch noch über den zwischenzeitlich ausfallenden Funk rausreden können!

Es riecht danach, dass Mercedes zu fair sein will, um mit der aktuellen Fahrerpaarung eine Wiederholung der Episoden Hamilton vs. Rosberg zu vermeiden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es Bottas Hamilton großartig übelgenommen hätte, schließlich war in der 2. Rennhälfte klar langsamer. Hätte ihn Hamilton somit früher oder später aus eigener Kraft ohnehin überholt?

Mercedes hat hinterher zugegeben, dass man die Entscheidung bereuen könnte. Wie hätten sich Ayrton Senna oder Nigel Mansell wohl in dieser Situation verhalten? Ich vermute, sie wären vorn geblieben und hätten einen anderen Zeitpunkt später in der Saison abgewartet, wenn der Titel entweder gewonnen oder verloren ist, um dem Teamkollegen ein paar Punkte (vielleicht sogar einen Sieg) zu schenken, um damit die Stimmung im Team für die nächste Saison aufrechtzuerhalten...

#3: Gebt Alonso einen besseren Motor, keinen Liegestuhl

 Fernando Alonso, McLaren, wishes everybody a happy holiday after the race
Fernando Alonso, McLaren, im Liegestuhl

Foto: Andrew Hone / LAT Images

"Soll ich mich ernsthaft in einen Liegestuhl anstatt in ein vernünftiges Formel-1-Auto setzen?" Genau so kam mir die Szene vor, die sich nach dem Rennen unter dem Podium um Fernando Alonso abspielte – und die sich in den sozialen Netzwerken natürlich wie ein Lauffeuer verbreitete.

Alonso Kommentaren in den vorangegangenen Wochen, wonach er gerade mal wieder das beste Rennen seines Lebens gefahren hatte oder "in den Kurven der Schnellste" war, haben wir schon mal nicht ganz so ernst genommen. Doch die Vorstellung, die Alonso am Sonntag im Rennen ablieferte, war herausragend. Dabei vergisst man schnell, dass er auch in Monza 2016 die schnellste Rennrunde fuhr. Dass dies ihm diesmal wieder gelungen ist, kam aber sogar für ihn selbst "ein bisschen unerwartet", wie Alonso zugab.

"Er hatte eher das Tempo der Spitze als der Fahrer im Mittelfeld", gab auch Carlos Sainz Jr. zu, der von Alonso bei einem brillanten Überholmanöver auf der Außenbahn von Kurve 2 stehengelassen wurde. Für dieses Manöver hatte Alonso nicht ganz unabsichtlich den Bremspunkt in Kurve 1 ein bisschen verpasst, um so mehr Schwung für die nachfolgende kurze Gerade aufbauen zu können.

Was würden wir dafür geben, Alonso endlich wieder um Spitzenpositionen kämpfen zu sehen?

#4: Magnussen macht einen auf Eric Cartman 

 Kevin Magnussen, Haas F1 Team
Kevin Magnussen, Haas F1 Team

Foto: Andrew Hone / LAT Images

Eric Cartman
Eric Cartman, South Park

Als sich Nico Hülkenberg nach dem Rennen dazu entschloss, dass Live-Interview, das Kevin Magnussen für das norwegische Fernsehen gab, zu unterbrechen, bekam es Deutsche knüppeldick zurück. Als er Magnussen als den "unsportlichsten Fahrer der Formel 1" bezeichnete, war dessen Antwort eine, wie sie Eric Cartman aus South Park gegeben hätte: "Lutsch' meine Eier, Liebling."

Das war ganz ehrlich der beste Konter, den ich jemals im Bullring der Formel 1 gehört habe – dort, wo normalerweise nichtssagende Sätze und leere Worthülsen regieren. Hätte doch Hülkenberg einfach nur geantwortet mit: "Respektiere meine Auto-ri-täääät!"

Und wenn man bedenkt, dass Hülkenberg Magnussens Teamkollege Romain Grosjean in der 1. Kurve des Rennens von der Strecke gedrängt hatte, war es in der Tat ein wenig übermütig von ihm, nach dem Rennen so aufzutreten.

#5: Di Restas Füße sind größer als er denkt

 

Paul di Resta, Williams
Paul di Resta, Williams

Foto: Glenn Dunbar / LAT Images

Wir alle kennen das. Nach dem Kauf neuer Schuhe dauert es nur ein paar Stunden und die Dinger haben sich in Folterwerkzeuge verwandelt, die Blasen an den Füßen verursachen. Im übertragenen Sinne ging es Paul di Resta so. Der Schotte wurde am Samstag von Williams Hals über Kopf zum Ersatz für den erkrankten Stammfahrer Felipe Massa berufen.

Ohne eine Trainingsrunde ging der Mercedes-DTM-Pilot ins Qualifying und hatte dort nur 20 Minuten Zeit, sich an das Auto zu gewöhnen. Dabei war er nur 0,76 Sekunden langsamer als Teamkollege Lance Stroll. Bravo!

Im Rennen fuhr di Resta 60 Runden, bevor er mit Ölverlust aufgeben musste. Bis dahin hatte der Schotte über Funk zu verstehen gegeben, dass "meine Füße mich umbringen". Dass Massas Fußstapfen wortwörtlich eine Nummer zu groß sein sollen, mag witzig klingen, wenn man bedenkt, wie kleingewachsen der Brasilianer ist. Bitter nur, dass di Resta für seine Qualen nicht mit einer Zielankunft belohnt wurde.

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