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80 Prozent weniger Anpressdruck: Das hat Mick Schumacher überrascht

Formel-1-Rookie Mick Schumacher erklärt, warum ihn die Startphase im Bahrain-Grand-Prix am meisten überrascht hat und was er in Imola erwartet

Mick Schumacher hat die Zeit nach seinem Formel-1-Debüt in Bahrain genutzt und seine Leistung beim Saisonauftakt 2021 kritisch hinterfragt. Über seinen Dreher im Rennen habe er sich "ein bisschen geärgert", seine größte Lektion hat er aber schon davor beim Start gelernt.

"Die größte Lektion war ganz am Start, da ist alles noch recht kompakt. Quasi das ganze Feld war vor uns. Und das hat einen sehr großen Effekt auf unser Abtriebslevel, das ist um 80 Prozent gesunken", erklärt er vor seinem zweiten Rennen in Imola.

Der Rookie war überrascht vom starken Abfall des Anpressdrucks, er habe nur 20 Prozent Downforce nach dem Start zur Verfügung gehabt. Denn er startete nur von Position 18 und hatte die meisten Autos vor sich. Die Konkurrenten haben mit ihren Boliden die Luft vor dem Haas des Deutschen stark verwirbelt.

"Das Auto ist komplett anders als im Qualifying"

Da die heutigen Formel-1-Boliden und vor allem deren Aerodynamik aber darauf ausgelegt sind, in "clean Air", also bei freier Fahrt ohne verwirbelte Luft, optimal zu funktionieren, tat sich der Neuling schwer. "Wir haben 20 Prozent vom Abtrieb zur Verfügung", berichtet er.

Dadurch klebt das Auto weit weniger auf der Asphaltoberfläche, was kleine Fehler und durchdrehende Räder zur Folge haben kann. "Das heißt, das Auto ist komplett anders im Vergleich zum Freien Training oder Qualifying. Und das konnten wir bis jetzt noch nicht simulieren."

Denn in Freien Trainings oder auch bei Testfahrten fahren die Piloten meist einzelne Runden, kaum einmal sind mehrere Autos vor einem Fahrzeug zu finden. "In den Trainings und den Tests versucht man eher alleine zu fahren, von daher war das wirklich das erste Mal, wo ich so ein Gefühl hatte, dass ich keinen Abtrieb habe."

Mick Schumacher, Haas F1, and Max Verstappen, Red Bull Racing

Mick Schumacher, Haas F1, and Max Verstappen, Red Bull Racing

Foto: Andy Hone / Motorsport Images

Um ein solches Szenario zu simulieren, müsse man schon zehn Autos vor sich fahren haben, meint Schumacher. "Das kann man ja nicht. Von daher ist das normal, das passiert schon ab dem fünften Platz. Bei uns ist es halt noch extremer, weil wir ein riesiges Loch vor uns haben, wo kein Wind ist."

Über wie viel Abtrieb verfügt ein Formel-1-Wagen überhaupt? Je schneller die Geschwindigkeit, desto größer der Anpressdruck auf den Asphalt. Dann kann die Downforce je nach Aero-Einstellungen auch das Doppelte des Fahrzeuggewichts ausmachen, mit der der Wagen auf die Oberfläche gedrückt wird.

"Wir haben weit über 1.000 Kilo Downforce, so ein Auto, und wenn die ersten drei Autos das wegpusten, dann ist wenig Luft für uns hinten", fügt Schumacher hinzu. "Das ist etwas, woran man sich gewöhnen muss und ich kenne es jetzt aus dem ersten Rennen."

Das ist Schumachers Ziel für den Start in Imola

Der Deutsche ist "positiv" gestimmt, dass er die Lage am Start in Imola bereits besser einschätzen können wird. Er wird vor allem versuchen, "sanfter zu fahren". Konkret: "Sanfter ans Gas gehen, bis die Reifen wirklich auf Temperatur sind. Sobald die auf Temperatur sind, hat man dann diesen extra Grip wieder."

Fahren allerdings drei oder vier Autos nebeneinander direkt vor ihm, dann müsse er zunächst mit der verwirbelten Luft klarkommen. "Das macht es dementsprechend schwierig zu fühlen, wo das Limit des Reifens, wo das Griplevel-Limit ist."

Vor allem für Rookies stellt das eine große Herausforderung dar, durchdrehende Räder sind daher keine Seltenheit. "Das kann dich dann halt sofort in einen [Dreher] triggern. Das muss man einfach lernen, erfahren und diese Fehler manchmal machen, damit man draus lernen kann."

Auf noch kühlen Reifen ist Schumacher in Bahrain kurz nach dem Restart in Kurve vier tatsächlich ein Dreher passiert. Er verlor das Heck und rutschte ins Kiesbett, weil das erhöhte Drehmoment durch die zusätzliche elektrische Power vom Motor nicht mitspielte.

 

Foto: Jerry Andre / Motorsport Images

"Natürlich habe ich mich ein bisschen geärgert über den Dreher direkt am Anfang", gibt er zu. Ihn beruhigt allerdings zu wissen, warum der Fehler passiert ist - Abtrieb fehlte und die Reifen waren noch kalt. "Ich habe daraus gelernt, mir wird es hoffentlich nicht noch einmal passieren."

In Imola, seinem zweiten Formel-1-Rennen, möchte Schumacher erneut lernen und sich "in allen Punkten verbessern. Und auch wieder die Checkliste abarbeiten." Er schließt auch nicht aus, in einem "verrückten" Rennen, etwa bei Regen, eine Chance auf WM-Punkte zu haben.

Sein Gegner wird im Normalfall neben Teamkollege Nikita Masepin vor allem Williams sein. Das sei "natürlich das Ziel", das Traditionsteam mit George Russell am Steuer zu schlagen. Dabei helfen soll das einzige Haas-Update, das in dieser Saison geplant ist.

"Ob es im Endeffekt so passiert, müssen wir abwarten und schauen bis Ende des Jahres. Aber natürlich ist das das Ziel. Ich fühle mich sehr wohl im Auto, von daher spricht glaube ich nichts dagegen."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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