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Abkürzung und Überholformel: So will Tilke in Vietnam für Action sorgen

Dieser Tage beginnen die Bauarbeiten am Hanoi Street Circuit: Architekt Hermann Tilke erklärt, was die Strecke kann und wieso es dort ab 2020 Action pur geben soll

Ab 2020 wird die Formel 1 auf dem von Hermann Tilke designten Hanoi Street Circuit fahren. Es handelt sich dabei um das erste Rennen, das durch Liberty Media in den Rennkalender aufgenommen wird. Doch was kann der neue, 5,656 Kilometer lange Kurs, der über 22 Kurven verfügt und zu zwei Dritteln auf öffentlichen Straßen gefahren wird?

Er soll vor allem für Überholmanöver sorgen. Mit einem eigenen Computerprogramm, das in Zusammenarbeit mit der von Pat Symonds geleiteten Arbeitsgruppe, die das Überholen erleichtern soll, entwickelt wurde, wollte man ein Layout gestalten, das Action garantiert. "Wir konnten so verstehen, was es braucht, damit der Kurs gutes Racing produziert. Es wird eine herausragende Strecke", verspricht Symonds und verweist auf ein Modell, das die Luftverwirbelungen der Boliden abbildet.

Zudem setzt Tilke auf ein Layout, das die Teams bei der Set-up-Suche zu einem Kompromiss zwingt, was ebenfalls das Überholen erleichtern soll: Statt der auf Stadtkursen üblichen 90-Grad-Kurven verfügt die Strecke über extrem enge Kurven sowie drei längere Vollgas-Passagen, darunter eine 1,5 Kilometer lange Gerade, die damit nach Spa und Baku die drittlängste Vollgaspassage darstellen sollte.

Tilke zwingt Teams zu Set-up-Kompromiss

"Wegen der drei Geraden kann man es sich nicht leisten, die Flügel ganz steil zu stellen", erklärt der Aachener Rennstreckenarchitekt gegenüber 'auto motor und sport'. "Das bedeutet wiederum, dass in den Kurven dann etwas mehr gerutscht wird. Ich denke, dass wir uns auf Action freuen können."

Anders als bei Tilkes Yas-Marina-Bay-Circuit, von dem sich die Piloten oft unterfordert fühlen, verspricht er diesmal ein anspruchsvolles Layout: "Für die Fahrer wird es nicht so einfach sein."

Abgesehen vom Schwerpunkt, eine überholfreundliche Strecke zu bauen, ließ sich Tilke bei der Planung des Kurses von bereits bestehenden Rennstrecken inspirieren, darunter der erste Sektor auf dem neuen Nürburgring (Kurven 1 und 2), das Bergaufstück zum Casino in Monaco (Kurven 12 bis 15), die Esses in Suzuka (Kurven 16 bis 19) und die Sunway-Lagoon-Kurve in Sepang (Kurven 20 bis 22).

Abkürzung soll für Boxenstopp-Action sorgen

Einziger Wermutstropfen: Das Gelände in Hanoi ist eben und verfügt über kaum Höhenunterschiede. "Wir versuchen jetzt, über das Banking der Kurven noch etwas Profil reinzubringen", bemüht sich Tilke um Schadensbegrenzung.

Hermann Tilke

Hermann Tilke zeichnet als Architekt für den Hanoi Street Circuit verantwortlich

Foto: Lichtographie

Dafür soll auch die Boxengasse für Spannung sorgen. Wie das möglich ist? Der Rennstreckenarchitekt möchte dafür sorgen, dass die Piloten durch eine Abkürzung bei der Ein- und Ausfahrt Zeit deutlich kürzer für einen Stopp brauchen als auf anderen Strecken. "Die Piloten fahren eine ganze Kurvenkombination weniger. Das spart extrem viel Zeit", bestätigt Tilke, der sich dadurch mehr Stopps und unterschiedliche Strategien erhofft. Wie er auf diesen Trick kam? "Das war ein Wunsch der Formel-1-Bosse", antwortet er.

Jetzt muss der ehemalige Rennfahrer aber selbst Zeit sparen, denn in nur einem Jahr sollte der Kurs bereits fertig sein. Im Januar wird mit den Bauarbeiten begonnen. Ist das schaffbar? "In Bahrain hatten wir damals auch nur 14 Monate für eine komplette Strecke", ist Tilke zuversichtlich. Dennoch sei es kein Vorteil, dass nur ein Drittel der Strecke komplett neu gebaut werden muss. "Es müssen viel mehr Details beachtet werden als bei einem komplett neuen Kurs. Am Ende ist der Aufwand für uns ähnlich", stellt er klar.

Mit Bildmaterial von FOM.

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