Aerodynamik-Entwicklung: Vier Teams dürfen wieder öfter in den Windkanal
Das neue Formel-1-Jahr bringt auch neue Kontingente in Sachen Aerodynamik-Entwicklung mit sich: Vier Teams dürfen mehr entwickeln, vier Teams büßen ein
Vier Formel-1-Teams dürfen seit dem 1. Januar wieder mehr Aerodynamik-Entwicklung betreiben als in der zweiten Jahreshälfte der Vorsaison: Aston Martin, Alpine, Alfa Romeo und Haas sind in der zweiten Saisonhälfte 2023 in der WM noch abgerutscht und profitieren daher im eingeführten Handicap-System ATR.
Die "Aerodynamic Testing Restrictions" legen in Appendix 7 des Sportlichen Reglements der Formel 1 fest, wie viele Versuche im Windkanal und mit CFD jeder einzelne Rennstall in einem bestimmten Zeitraum durchführen darf. Generell gilt: Je erfolgreicher ein Team ist, desto weniger Entwicklung darf es betreiben.
Das heißt, dass Red Bull als Konstrukteurs-Weltmeister weiterhin die geringste Entwicklungszeit aller Formel-1-Teams zur Verfügung hat: 70 Prozent des Referenzwertes kann Red Bull nutzen.
Der Referenzwert von 100 Prozent bezieht sich dabei auf den WM-Siebten, der 2023 Williams war. Im Windkanal sind das umgerechnet 320 Runs, 400 Stunden Belegzeit und 80 Stunden in denen der Wind eingeschaltet sein darf. Die Zeiträume dafür sind über das Jahr in sechs vorher festgelegte Perioden eingeteilt worden.
Im Fall von Red Bull heißt das, dass man 224 Windkanal-Versuche bei einer Belegzeit von 280 Stunden bei 56 Stunden sogenannter Wind-On-Time durchführen darf. Mercedes als WM-Zweitem stehen weiterhin 75 Prozent zur Verfügung.
Ferrari muss hingegen verglichen zu den letzten Monaten mit weniger Entwicklungszeit auskommen. Bei der letzen Neuberechnung am 30. Juni 2023 hatte das Team noch Platz vier belegt, sich aber noch auf den dritten Platz verbessert und somit fünf Prozent Entwicklung eingebüßt.
McLaren muss sogar zehn Prozent abgeben (von 95 auf 85), weil man sich von Platz sechs auf Platz vier verbessert hat, Gleiches gilt für Williams (von 110 auf 100) und AlphaTauri (von 115 auf 105), die ebenfalls im Herbst zwei Plätze nach oben geklettert sind.
Doch wo es "Verlierer" gibt, muss es auch "Gewinner" geben: Aston Martin hatte als Dritter im Sommer nur noch 80 Prozent zur Verfügung, fiel aber noch auf den fünften Rang zurück und darf nun 90 Prozent nutzen. Alpine verschlechterte sich um einen Platz und hat nun 95 Prozent zur Verfügung.
Ganz am Ende des Feldes tauschen Alfa Romeo und Haas die Kontingente mit Williams und AlphaTauri. Beide fielen um jeweils zwei Plätze zurück und dürfen somit deutlich mehr entwickeln. Haas hat mit 115 Prozent (368 Windkanal-Runs) das größte Kontingent aller Teams.
Die Zuteilung ändert sich am Stichtag 30. Juni 2024 und wird dann auf den dann aktuellen WM-Stand angepasst werden.Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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