Alain Prost: Barcelona-Crash Hamilton/Rosberg "ein Rennunfall"
Ex-Formel-1-Weltmeister Alain Prost sieht eine Kombination von Faktoren als Auslöser für den Crash der beiden Mercedes-Piloten in Barcelona und lobt die Mercedes-Teamführung.
Foto: XPB Images
Neben dem ersten Grand-Prix-Sieg von Max Verstappen war der teaminterne Crash der beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg das große Thema beim Grand Prix von Spanien am vergangenen Sonntag.
Bildergalerie: Grand Prix von Spanien in Barcelona
Der viermalige Formel-1-Weltmeister Alain Prost, der beim Grand Prix von Japan 1989 in Suzuka die vieldiskutierte Kollision mit McLaren-Teamkollege Ayrton Senna hatte, sieht im Fall Barcelona 2016 mehrere Faktoren als Auslöser.
"Zunächst einmal wissen wir alle, dass es gerade auf dieser Strecke von großem Vorteil ist, wenn man die erste Runde als Führender abschließt", spricht Prost auf die Charakteristik des Circuit de Barcelona-Catalunya mit seinen (aerodynamisch bedingt) begrenzten Überholmöglichkeiten an.
Als weitere Faktoren sieht Prost den Druck, unter dem Hamilton nach missratenem Start in die Saison stand und weiterhin steht, aber auch das Thema Starts: "Lewis muss gewinnen. Das wissen wir. Dass perfekte Starts in dieser Saison selten gelingen, wissen wir auch. Die Kombination all dieser Dinge sorgt für erhöhten Druck."
Hinzu kommt, dass Rosberg, nachdem er auf der Außenbahn der ersten Kurve die Führung von Polesitter Hamilton übernommen hatte, in Kurve 3 im falschen Strategiemodus unterwegs war. Diese Einstellung greift erst nach einigen hundert Metern, weshalb Rosberg in der Lage war, sein Überholmanöver gegen Hamilton in Kurve 1 noch erfolgreich abzuschließen.
Prost lobt Mercedes-Teamführung
Anschließend aber verlor Rosbergs Silberpfeil deutlich an Tempo. Hamilton wollte die Gunst der Stunde nutzen und sich die Führung vor Kurve 4 auf der Innenbahn zurückholen. "Wenn du in Nicos Position bist, willst du diese verteidigen. Aus diesem Grund zog er stark nach rechts. Das ist laut Reglement erlaubt", spricht Prost auf den geduldeten einmaligen Spurwechsel an.
Der viermalige Formel-1-Weltmeister setzt fort: "Als Lewis den Geschwindigkeitsunterschied bemerkte, entschied er sich sofort zum Angriff. Ab diesem Moment gab es kein Zurück, denn er hatte schon ein Rad auf dem Gras."
Unter Berücksichtigung aller Faktoren war es für Prost "meiner Ansicht nach ein Rennunfall mit verschiedenen Parametern". Abschließend lobt der Franzose die Mercedes-Teamführung um Motorsportchef Toto Wolff: "Vielen Dank an Mercedes, dass sie ihre Fahrer frei fahren lassen."
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