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"Alarmierend": 59 Prozent, die Red Bull 2023 noch wehtun könnten

Helmut Marko blickt optimistisch auf Miami, weil die direkten Gegner kaum Updates bringen, doch später in der Saison könnte die Luft für Red Bull dünner werden

"Alarmierend": 59 Prozent, die Red Bull 2023 noch wehtun könnten

Für Red Bull verläuft die Formel-1-Saison 2023 bisher wie am Schnürchen: vier Siege in vier Rennen (plus ein Sieg im F1-Sprint in Baku), 180 Punkte in der Konstrukteurs-WM, überlegene Führung vor dem ersten Verfolger Aston Martin (87 Punkte aus vier Rennwochenenden). Und trotzdem warnt Helmut Marko davor, die Weltmeisterschaft schon als gewonnen zu betrachten.

Als Indiz dafür wertet er die Schlussphase des Grand Prix von Aserbaidschan. Sergio Perez und Max Verstappen fuhren dort eigenen Angaben nach bis zum Schluss auf der letzten Rille, bauten bis Runde 38 einen Vorsprung von 20 Sekunden auf Charles Leclerc auf. Doch bis zur Zielflagge in Runde 51 wuchs dieser Vorsprung nur noch um eine Sekunde an.

Es sei "alarmierend, dass Leclerc und Alonso in den letzten Runden die gleichen Rundenzeiten gefahren sind wie wir", sagt der Red-Bull-Motorsportkonsulent in einem Interview mit dem 'ORF'. "Zwischendurch waren wir eine Sekunde schneller als der Rest. Wir müssen also hart arbeiten, damit wir sicher sein können, dass am Schluss nichts passiert."

In Runde 14 wurde das Rennen in Baku nach einer Safety-Car-Phase freigegeben. Leclerc lag da noch zwischen Perez und Verstappen an zweiter Stelle. In den nächsten 24 Runden war Red Bull um durchschnittlich 1,2 Sekunden schneller als der Ferrari. Danach war der Tempoüberschuss aber plötzlich weg.

Gut möglich, dass Red Bull nicht mehr alles gegeben hat, als klar war, dass man einen Doppelsieg einfahren würde - auch wenn Perez und Verstappen das bestreiten. Denn die Analyse der Rundenzeiten zeigt: Bis Runde 37 lieferten sich die beiden ein internes Match um die schnellste Rennrunde. Danach poppten keine lila oder grünen Sektorenzeiten mehr auf.

Verfolger nehmen sich gegenseitig Punkte weg

Positiv ist aus Red-Bull-Sicht, dass sich die Verfolger Aston Martin, Mercedes und Ferrari derzeit einen harten Kampf liefern - und gegenseitig Punkte wegnehmen. "Wir sind in der glücklichen Situation, dass Alonso, Leclerc und die Mercedes-Fahrer um Platz 3 kämpfen. Da gibt es ein ewiges Hin und Her. Dadurch ist unser Vorsprung gut", findet Marko.

Gleichzeitig warnt er: "Es sind aber noch 19 Rennen. Und wir denken an keinerlei Teamorder oder so etwas. Wir schauen. Unsere Fahrer sind beide top. Manche habe Stärken, so wie Sergio auf Stadtkursen. Verstappen hat das auf konventionellen Kursen. Und jetzt schauen wir mal. P1 und P2 ist das Ziel in der WM."

Für die Verfolger spricht, dass sie aufgrund der Handicapregel im Hinblick auf Windkanal- und CFD-Ressourcen zumindest theoretisch mehr Entwicklungskapazitäten haben. Aston Martin ist diesbezüglich am besten aufgestellt, darf zumindest in der ersten Jahreshälfte um 59 Prozent mehr Windkanal- und CFD-Tests durchführen als Red Bull.

 

Das ist ein signifikanter Wert, der Red Bull durchaus noch schmerzen könnte, je länger die Saison dauert. Verstappen weiß das: "Wenn die Zeit kommt, dass wir die Strafe spüren werden, dann haben wir hoffentlich schon genug Punktevorsprung, den wir verwalten können. Darum ist es gerade jetzt so wichtig, dass wir die guten Ergebnisse nach Hause fahren."

Andererseits bedeuten mehr Entwicklungsressourcen nicht automatisch ein schnelleres Entwicklungstempo. Die Ingenieure bei Aston Martin haben mehr Simulationen zur Verfügung. Wenn aber die Ideen, die sie in die Testschleife schicken, nicht anschlagen, kann Red Bull theoretisch auch mit weniger Windkanal- und CFD-Tests genauso schnell entwickeln.

Weniger Aero-Ressourcen: Das sagt der Teamchef

"Wir müssen uns seit Oktober sehr genau überlegen, wie wir unsere Windkanalzeit am besten einsetzen", erklärt Teamchef Christian Horner. "Wir können nicht so viele Ideen und Konzepte ausprobieren, sondern wir müssen sehr gezielt arbeiten. Zum Glück haben wir eine solide Ausgangsbasis. Aber wären wir in Mercedes' Position, wäre das sehr schwierig für uns."

"Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir nicht beliebig viele Ideen ausprobieren können. Wir müssen selektieren, weil wir nicht alle erfolgversprechenden Ideen in den Windkanal geben können. Sondern wir müssen auswählen, was wir uns genauer anschauen wollen. Man muss in der Forschung sehr gezielt arbeiten", sagt Horner.

 

Zumindest kurzfristig droht Red Bull wahrscheinlich keine akute Gefahr von hinten. Miami ist von der Streckencharakteristik her Baku nicht unähnlich. Mercedes bringt gar kein Update für das kommende Wochenende. Aston Martin hat nur Lüftungseinlässe überarbeitet. Nur Ferrari könnte durch einen neuen Unterboden einen messbaren Schritt nach vorn machen.

Marko ist daher optimistisch: "Wir haben voriges Jahr in Miami gewonnen. Wir fahren wieder mit dem Bewusstsein, dass wir ein Paket haben, mit dem wir vorn mitfahren können. Es muss aber alles passen, vor allem im Qualifying. Nicht immer kann man so schön überholen wie in Baku. Wir müssen schauen, dass wir diese Ferrari-Pace irgendwie erreichen", sagt er.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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