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Alesi & Williams: Könnte er heute Weltmeister sein?

Jean Alesi hatte 1991 die Möglichkeit, zu Williams zu wechseln, die die folgenden Jahre dominiert haben - Frank Williams ließ den Franzosen aber zu lange zappeln

Wäre Jean Alesi mit einer anderen Karriere-Entscheidung heute Weltmeister? Der Franzose wechselte vor der Saison 1991 zu Ferrari, zuvor hatte er jedoch einen Vertrag bei Williams unterschrieben, die den Beginn der 90er-Jahre dominieren sollten. Doch dank der fehlenden Entschlussfreudigkeit von Teamboss Frank Williams kam der Deal nicht zustande, wie sich der Franzose erinnert.

Alesi hatte bereits im Winter 1989/1990 eine Option mit Williams unterschrieben, die für 1991, 1992 und 1993 gelten sollte. Das Problem daran: Williams ließ in den Vertrag schreiben, dass man sich eine Option auf Alesi bis September sichern würde, wenn der Deal nicht beim Frankreich-Grand-Prix im Juli verkündet werden würde.

"Als meine Anwälte den Vertrag gesehen haben, haben sie gesagt, dass es riskant sei", sagt Alesi im Podcast 'Beyond the Grid'. "Wenn ich das unterschreibe, dann bin ich bis September an Williams gebunden, und dann können sie sagen: Nein, wir nehmen jemand anderen."

Keine Verkündung in Frankreich

Der Franzose ging daraufhin zu Teamchef Frank Williams und fragte nach den Gründen für diese Klausel. "Er sagte: 'Ich brauche das für Renault. Ich kann nicht entscheiden, und ich hätte gerne, dass sie sich für Alesi entscheiden. Dann mache ich den Vertrag. Ist das okay?' Mein Anwalt hat gesagt, dass ich unterschreiben soll - und das habe ich gemacht."

Jean Alesi, Nelson Piquet

Jean Alesi holte sich Rat bei Nelson Piquet

Foto: Motorsport Images

Die Saison 1991 begann für Alesi auch sehr gut. Mit Tyrrell konnte er beim Saisonauftakt in Phoenix Zweiter werden, und auch in Monaco fuhr er auf den zweiten Platz. Der Frankreich-Grand-Prix rückte näher, doch eine Verkündung machte Williams dort nicht. Alesi suchte Rat bei seinem Kumpel Nelson Piquet. "Er war etwas sauer und meinte: 'Ich habe dir gesagt, du sollst nicht unterschreiben.'" Also stattete Alesi Frank Williams beim nächsten Rennen in Silverstone einen Besuch ab.

"Ich ging ins Motorhome und sagte: 'Frank, bitte unterzeichne den Vertrag jetzt.' Er sagte: 'Ich habe einen Vertrag mit dir.' Ich sagte: 'Frank, das ist eine Option bis September. Mach die Verkündung, ansonsten habe ich noch andere Möglichkeiten'", erinnert sich Alesi. "Ich bin echt sauer geworden und habe ihn beschimpft. Dann bin ich gegangen."

Alesi setzt Williams die Pistole auf die Brust

Schon am folgenden Abend traf sich der Franzose mit Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo. Alesi wollte einen Vertrag über drei Jahre und dass sich Ferrari um das Herauskaufen aus den Verträgen mit Tyrrell und Williams kümmert. "Sie haben den Vertrag aufgesetzt und mir gegeben", erzählt er. Und mit diesem spazierte er wieder zu Frank Williams ins Motorhome.

Ayrton Senna

Im Ferrari war Alesi den dominanten Williams meist unterlegen

Foto: Motorsport Images

"Ich habe gesagt: 'Entweder ich unterschreibe oder du.' Er sagte wieder etwas von einer Option, ich bin aus dem Motorhome gegangen und habe unterschrieben", so Alesi. "Das war das Ende der Story mit Williams."

Keine Reue

Alesi wechselte 1991 zu Ferrari und blieb dort fünf Jahre. Erfolge blieben mit der Scuderia allerdings aus: Nur ein einziger Sieg gelang ihm in der Zeit. Williams hingegen holte zwischen 1992 und 1997 fünf Konstrukteurs-Titel und wurde mit Nigel Mansell (1992), Alain Prost (1993), Damon Hill (1996) und Jacques Villeneuve (1997) jeweils Fahrer-Weltmeister.

Vor allem in der Saison 1992 dominierte das Team mit innovativer Technik das Feld nach Belieben, sodass Alesi gute Chancen auf einen WM-Titel gehabt hätte. Doch damit will sich der heute 54-Jährige nicht befassen: "Ayrton (Senna) hat damals von Williams geträumt. Wir wissen, wie es geendet ist ...", sagt er.

"Ich bereue nichts und gebe niemandem die Schuld. Aber das Schicksal war so", so Alesi. "Ich hatte eine sehr gute Zeit in der Formel 1. Ich bin 201 Rennen gefahren und danke Williams für das Interesse. Es ist nicht passiert, so ist es."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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