Alexander Albon mit P11 im Qualifying: "Nur eine Zehntel fehlte auf Q3"
Alexander Albon hofft, dass das neue Williams-Update das Team ins Mittelfeld befördert hat - Punkte trotz Silverstone-Nachwehen im Österreich-Rennen das Ziel
Williams-Pilot Alexander Albon war mit Platz elf - nach der Strafe für Sergio Perez - eine der positiven Überraschungen im Qualifying von Österreich. Mit dem neuen Update-Paket, welches das Team gerade so nach dem Startcrash in Silverstone repariert bekommen hat, fehlten sogar nur acht Hundertstel zum Einzug in Q3.
"Ich bin wirklich glücklich", sagt Albon. "Die Jungs haben einen großartigen Job gemacht, um das Auto aus Silverstone zu reparieren. Alle haben in der Fabrik und sogar an der Strecke bei den Reparaturen hart gearbeitet, und das mit einem [elften] Platz zurückzuzahlen, ist großartig."
"Das Auto war sehr gut und wenn man sich die Zeiten anschaut, hätte uns nur eine Zehntel in Q3 gebracht. Natürlich kann man sich das immer anschauen und sagen: 'Ich hätte noch ein bisschen schneller fahren können', aber mit [P11] waren wir von der Pace her da. Das verschafft uns eine gute Ausgangsposition für morgen."
Albon relativiert: Österreich kommt uns entgegen
Albon ist sich jedoch unsicher, ob die verbesserte Williams-Performance nur auf das Upgrade zurückzuführen ist oder ob auch die Streckencharakteristik dem Williams gelegen kam. Sein Teamkollege Nicholas Latifi, der immer noch mit der alten Version fährt, schied zwar mit Platz 19 bereits in Q1 aus, jedoch betrug sein Rückstand auf Albon "nur" eine halbe Sekunde.
Die Strecke in Spielberg ist zwar ziemlich kurz, aber es wurde vermutet, dass die neuen Teile bis zu einer Sekunde pro Runde bringen würden. "Es ist hart zu sagen", sagt Albon darauf angesprochen."
"Sicherlich ist Williams hier in der Vergangenheit immer gut gewesen. Es gibt viele Geraden, was uns mit unseren Topspeed hilft, aber ich denke auch, dass das Aero-Paket etwas bringt. Wenn man sich das Auto jetzt anschaut, ist es fast ein völlig anderes als das, was wir bisher hatten. Es gibt uns auch viel Spielraum für Verbesserungen. Es ist eine gute Basis für die weitere Entwicklung."
Albon: Neuer Williams "schwieriger zu fahren"
"Wir haben diese Eigenschaften des neuen Autos nun kennengelernt, und jetzt sind wir bereit, um es weiter zu erforschen. Ich kann mir vorstellen, dass es im weiteren Verlauf der Saison nur noch besser wird", sagt Albon.
Als er gefragt wird, was genau besser geworden ist, sagt der Williams-Pilot: "Es ist zwar etwas schwieriger zu fahren, aber jetzt haben wir mehr Abtrieb." Somit hofft Albon, dass man nun mit dem Upgrade aus eigener Kraft öfter in Q2 fahren und das Mittelfeld aufmischen kann.
"Vor Silverstone brauchten wir immer außergewöhnliche Umstände, um ins Q2 zu kommen, aber hoffentlich können wir dort jetzt immer sein. Wir wollen mehr Punkte holen und dafür müssen wir uns besser qualifizieren als in der Vergangenheit."
Williams hat sich bei Set-up auf Rennpace fokussiert
"Hoffentlich ist das der Beginn einer Tendenz, aber wie gesagt, ich will nicht pessimistisch klingen, aber das ist eine Strecke, die uns historisch gesehen liegt", sagt Albon. 2014 gelang Williams in Österreich mit Felipe Massa die bisher letzte Poleposition der Teamgeschichte.
"Wenn wir nach Frankreich und Ungarn fahren, wird das ein echter Test für uns sein, um zu sehen, ob es funktioniert. Dort sind es sehr unterschiedliche Kurven und viele verschiedene Geschwindigkeiten", erklärt der Thailänder.
Die gute Form in Spielberg will man jedoch nutzen, um die ersten Punkte seit Miami zu holen. "Wir haben keine wirkliche Rennsimulation gemacht, daher haben wir vor dem Qualifying wir eine Set-up-Änderung vorgenommen, die uns im Renntrimm entgegenkommen sollte. Also wir haben eher auf die Rennpace als auf das Qualifying abgezielt", so Albon.
Albon noch angschlagen: Zum Glück fahren wir nicht in Singapur
Zu 100 Prozent fit wirkt Albon nach seinem Unfall in Silverstone jedoch noch nicht: "Ich fühle mich ganz ok. Ich bin immer noch ein bisschen angeschlagen, aber wenn der Körper warm wird und das Adrenalin in Wallung kommt, fühlt man sich gut."
"Ich habe die Betonwand so gerade getroffen, dass es sich viel schlimmer angefühlt hat, als es aussah. In Miami haben wir das auch mit Esteban [Ocon] und Carlos [Sainz] gesehen, dass es sich wirklich aggressiv anfühlt, wenn man in eine Betonwand einschlägt."
"Ich werde mich daher morgen vielleicht ein bisschen wund fühlen, aber gut genug, um ein Rennen zu fahren. Es ist gut, dass Österreich die nächste Strecke ist, auf der wir fahren. Wenn es etwas wie Singapur gewesen wäre, hätte es vielleicht anders ausgesehen", sagt Albon.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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