Alfa Romeo: Rennstrategie ganz auf Aston Martin ausgerichtet
WM-Sechster werden um jeden Preis: Wie Alfa Romeo beim Formel-1-Rennen in Abu Dhabi nur darauf aus war, einen Erfolg für Aston Martin zu verhindern
Alfa Romeo hatte beim Formel-1-Finale 2022 in Abu Dhabi gar nicht die Absicht, mit Valtteri Bottas und Guanyu Zhou in die Punkte zu fahren. "Wir wussten: Das würde ausgehend von unseren Startplätzen schwierig werden. Wir konnten aber strategische Entscheidungen treffen, um das Duell um P6 [in der WM] zu unseren Gunsten zu drehen", so erklärt es Teamchef Frederic Vasseur.
Und die von ihm angesprochene Strategie sah vor, Bottas und Zhou als "rollende Schikanen" einzusetzen, um die beiden Aston Martin daran zu hindern, zu viele Punkte zu sammeln.
Oder wie es Bottas formuliert: "Meine Strategie war defensiv ausgerichtet." Deshalb hatte ihn Alfa Romeo auch gleich mit der harten Reifenmischung ins Rennen geschickt. Und mir einer klaren Mission: "Ich sollte darauf warten, dass die Aston Martin an die Box müssen und dann hinter uns liegen. Dann wollten wir ihnen das Leben schwer machen."
Bottas' Teamkollege Guanyu Zhou bestätigt diese taktische Ausrichtung: "Das ganze Rennen war auf diese Situation ausgerichtet. Im Prinzip haben wir versucht, sie so gut wie möglich aufzuhalten, um ein Fenster für andere Autos zu schaffen."
Der Plan von Alfa Romeo gegen Aston Martin geht auf
Tatsächlich ging der Plan von Alfa Romeo auf: Bottas fuhr zeitweise vor Lance Stroll, Zhou hielt für einige Runden Sebastian Vettel hinter sich. Und am Ende reichte es für Vettel knapp nicht, um an McLaren-Fahrer Daniel Ricciardo vorbeizugehen. Dieser eine Platz mehr für Aston Martin hätte die Entscheidung in der Konstrukteurswertung zugunsten von Aston Martin gekippt.
Entsprechend erleichtert zeigt sich Bottas: "Ich bin froh, dass wir es geschafft haben, wenngleich die Anspannung beim Warten auf das Endergebnis enorm war. Ich hatte ein Deja-vu zum vergangenen Jahr, als sich in der letzten Runde alles geändert hatte. Zum Glück ging es dieses Mal gut aus."
Neue Möglichkeiten für Alfa Romeo mit mehr Preisgeld
Laut Zhou habe "jedes kleine bisschen" zu diesem Endergebnis beigetragen. Für Alfa Romeo bedeutet das ein großes Plus an Preisgeld. Zhou: "Das gibt uns jetzt viele Möglichkeiten für nächstes Jahr, um bei der Entwicklung schneller zu sein und generell mehr Budget zu haben."
So sieht es auch Vasseur. Platz sechs in der Konstrukteurswertung "übertrifft unsere Ziele und Erwartungen von vor der Saison", sagt er. "Wir können diese Saison also getrost als einen Erfolg bezeichnen. Ich bin stolz auf dieses Ergebnis. Aber es ist für uns auch ein weiterer Ausgangspunkt, auf den wir aufbauen wollen."
Weitere Co-Autoren: Luke Smith. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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